Vor allem mit der Einführung der USB-3.0-Spezifikation und den dazu passenden Controllern hat der Universal Serial Bus einen gewaltigen Sprung nach vorne Gemacht. Denn in ihm wurde ein SuperSpeed-Modus mit einer Datenrate von 5,0 GBit/s definiert, ausreichend selbst für externe Laufwerke mit SSD als Massenspeicher. USB 2.0 war mit 480 Kbit/s nicht einmal mehr schnell genug für mechanische Festplatten. Zudem werden an einem USB-3.0-Port für angeschlossene Geräte nun mindestens 150 statt 100 mA bereitgestellt. Maximal sind bis zu 900 mA bei fünf Volt möglich, bei USB 2.0 waren es noch 500 mA.
Mit USB 3.1, die Revision 1.0 der Spezifikation wurde vom USB Implementers Forum (USB-IF) im Juli 2013 veröffentlicht, wird nicht nur die maximale Datentransferrate von USB abermals gesteigert, mit USB Typ-C kommt nun auch ein neuer Stecker, der vor allem bei Mobilgeräten eingesetzt werden soll.
- USB Typ-C
Auf der großen, auf das Mainboard aufgesteckte Entwickler-Platine sitzt der USB-3.1-Host-Controllers ASM1142 von ASMedia. Er beherrscht als erste Chip SuperSpeed Plus mit 10 GBit/s. Zu sehen war die Platine auf dem Intel Developer Forum in San Francisco. - USB Typ-C
Die Geschwindigkeit des ASM1142 demonstrierte ASMedia mit zwei SSDs im RAID-0-Verbund. Die SSDs waren dabei über den USB-3.1-Controller ASM1352R angebunden. Mit dem Testaufbau war eine Transferrate von mehr als 800 Mbyte/s möglich. - USB Typ-C
Auf dem Intel Developer Forum waren auch bereits USB-Typ-C-Kabel zu sehen. Sie sind kompakt, stabil und verdreh-sicher. - USB Typ-C
USB Typ-C bedeutet nicht unbedingt 10 GBit/s. Es wird auch Typ-C-Kabel für USB-2.0-Verbindungen geben. Sie sind weniger gut geschirmt, dafür aber billiger. Sie sind etwa für Geräte wie Smartphone bestimmt. - USB Typ-C
Außer Typ-C-zu-Typ-C-Kabeln hat das USB-IF auch eine ganze Reihe von Verbindungskabeln zu anderen USB-Buchsen-Varianten spezifiziert. - USB Typ-C
Schließlich wird es noch zwei Adapter-Typen geben: Einen SuperSpeed-fähigen mit Standard-A-Buchse und einen für USB.2.0-Micro-B. - USB Typ-C
Die drei Stecker-Typen, die für SuperSpeed Plus mit 10 GBit/s ausgelegt sind: Standard-A, Micro-B und Typ-C. - USB Typ-C
Die USB-Typ-C-Anschlüsse sind kompakt, aber etwas höher als Micro-AB-Buchsen. - USB Typ-C
Die USB Power Delivery Specification sieht verschiedene Power-Profile zwischen 10 und 100 Watt vor. Sie sind für verschiedene Geräte vom Smartphone oder Peripheriegerät bis hin zur mobilen Workstation ausgelegt. - USB Typ-C
Der Audio Adapter Accessory Mode von USB Typ-C soll bei kompakten Geräten wie Smartphones oder Tablets eine eigene 3,5-mm-Audio-Buchse überflüssig machen. - USB Typ-C
Die Pinbelegung einer USB-Typ-C-Buchse: Die RX- und TX-Pins übertragen beim Display Port Alternative Mode Video- und Audio-Informationen statt Nutzdaten. Es ist aber auch möglich, die beiden Highspeed-Leitungspaare für das Senden und Empfangen von Daten zwischen USB 3.1 und DisplayPort aufzuteilen. - USB Typ-C
Mit der Kombination aus USB 3.1, Display Port Alternative Mode und USB Power Delivery kann mittels USB Typ-C die Ultimative Ein-Kabel-Docking-Station für Mobilgeräte realisiert werden.
Welche Datentransferraten sieht die USB-3.1-Spezifikation vor?
USB 3.1 ist eine Dual-Bus-Architektur. Neben dem Enhanced-SuperSpeed-Bus mit 5 (Gen 1) und nun auch 10 Gbit/s (Gen 2) existiert weiterhin ein separater USB-2.0-Bus. Er unterstützt Low-Speed- (1,5 Mbit), Full-Speed- (12 Mbit/s) und High-Speed-USB mit 480 Mbit/s. Mit einer Bitrate von 10 GBit/s ist USB 3.1 nun auch schnell genug für zwei SSDs im RAID-0-Verbund oder für SSDs mit PCI-Express-Interface.
Der 10-GBit-Modus wird auch als SuperSpeed Plus bezeichnet. Damit zieht USB 3.1 mit der von Intel entwickelten ersten Thunderbolt-Version gleich. Das neue Thunderbolt 2 wird mit 20 GBit/s wieder die doppelte Transferrate liefern. Allerdings benötigen Thunderbolt und Thunderbolt 2 teure Kabel mit elektronischen Bauteilen in den Steckern benötigt, USB 3.1 kommt ohne aktive Kabel aus.
Welche Vorteile hat USB Typ-C gegenüber den bisherigen Steckern und Buchsen?
Der größte Vorteil ist die symmetrische Bauform. Ein Typ-C-Stecker kann dadurch in beiden Orientierungen in seine Buchse eingesteckt werden, er funktioniert in jedem Fall. Das bisherige Herumprobieren mit der Gefahr, gerade die fragilen USB-2.0-Micro-B-Stecker dabei zu beschädigen, gehört der Vergangenheit ein. Mit einer für die Buchse nötigen Fläche von etwa 8,4 x 2,6 Millimeter ist der neue Typ-C kaum größer als USB 2.0 Micro-B, ist aber stabiler und unterstützt SuperSpeed-USB. Dafür ist bisher der breitere USB-3.0-Micro-B-Anschluss notwendig.
Neben einem Kabel mit 15 Adern für SuperSpeed- und SuperSpeed-Plus-Verbindungen sieht die Type-C-Spezifikation auch günstigere Kabel mit fünf Adern für USB-2.0-Verbindungen vor. Die Stecker und Buchsen sind hier, anders als bei Micro-USB, aber identisch.
Typ-C-Stecker und Buchsen sind für 10000 Einsteckvorgänge ausgelegt, doppelt so viel wie bei USB 3.0 Typ-A und USB-2.0-Micro-B. Für USB 3.0 Micro-B sieht die Spezifikation ebenfalls 10000 Einsteckvorgänge vor. In der Praxis reichen aber bereits 5000 Einsteckvorgänge für mehr als 13 Jahre aus, wenn man sein Smartphone jeden Tag einmal am Ladegerät ansteckt.