Windows-Treiber aktualisieren, deinstallieren, löschen

Das hilft gegen Driver-Überblähung

11.09.2023
Von 
Ed Tittel schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Computerworld.com.
Veraltete Gerätetreiber können Windows-Systeme über Gebühr aufblähen. Das sollten Sie verhindern.
Zu viel Ballast an Bord?
Zu viel Ballast an Bord?
Foto: senthel rajhaa - shutterstock.com

Bei Windows-Systemen ist es unvermeidlich, dass alte Gerätetreiber im Laufe der Zeit durch neue ersetzt werden. Selbst Systeme, die weniger rigoros in Sachen Treiber gewartet werden, bekommen im Rahmen von Windows Updates normalerweise mindestens ein Dutzend Treiber pro Jahr.

Wer sich intensiver mit dem Thema Treiber(aktualisierung) auseinandersetzen möchte, kann auch Tools wie Intels Driver & Support Assistant, Nvidias GeForce Experience oder allgemeine Driver-Management-Tools wie ioBit Driver Booster oder SourceForge Snappy Driver nutzen. Die Angebote von Intel und Nvidia fokussieren sich dabei auf die von ihnen hergestellten Devices. Allgemeine Tools überprüfen alle Geräte und weisen auf aktualisierungsbedürftige Driver hin - sie bieten im Allgemeinen in unterschiedlichem Maße Hilfe und Unterstützung bei der Installation.

Was weder herstellerspezifische noch herstellerunabhängige Aktualisierungs-Tools tun: alte Treiber entfernen. Stattdessen fügen sie fröhlich neue hinzu. Das trägt nicht gerade dazu bei, die Windows-Driver-Flut einzudämmen. Und jeder einzelne unnötige Treiber verbraucht Speicherplatz und verlangsamt damit potenziell Ihr System. Es sollte also zum guten Ton, beziehungsweise zur guten Wartungspraxis gehören, Treibermüll regelmäßig zu beseitigen.

Dabei sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es einen gewichtigen Nachteil mit sich bringt, Elemente aus dem Windows Driver Store zu entfernen: Werden alle Treiber mit Ausnahme der aktuellen entfernt, steht die Option "Treiber zurücksetzen" im Fenster "Eigenschaften" für das entsprechende Gerät nicht mehr zur Verfügung.

Treiber anzeigen in Windows 10 und 11

Für alle modernen Windows-Versionen (7 und neuer) gibt es ein hervorragendes Tool, um den Windows-Treiberspeicher zu managen: DriverStoreExplorer - auch bekannt als RAPR. Die aktuelle Version (0.11.92, Stand 27.08.23) funktioniert sowohl mit Windows 10 als auch 11 recht gut.

Um mit dem Tool zu arbeiten, müssen Sie die Executable mit Admin-Rechten ausführen. Im nächsten Schritt gilt es, die Elemente im Driver Store zu listen. Das sieht dann in etwa so aus wie im nachfolgenden Screenshot.

Diese Abbildung zeigt den Treiberspeicher einer Lenovo P16 Mobile Workstation, nachdem diese mit RAPR bereinigt wurde.
Diese Abbildung zeigt den Treiberspeicher einer Lenovo P16 Mobile Workstation, nachdem diese mit RAPR bereinigt wurde.
Foto: Ed Tittel / IDG

Windows-Treiber mit RAPR löschen

Um Treiber zu entfernen, klicken Sie oben rechts auf die Schaltfläche "Select Old Driver(s)" und wählen dann "Delete Drivers". RAPR erledigt den Rest für Sie. Und keine Sorge: Es werden keine Treiber gelöscht, die aktuell verwendet werden. Dafür gibt es die Option "Force Deletion", die Sie aber nur sehr selten brauchen werden (aus irgendeinem Grund im Regelfall nur im Zusammenhang mit Druckertreibern).

Die nachfolgenden Screenshots zeigen im Vorher-Nachher-Vergleich, wie eine typische Driver-Bereinigung abläuft. Wenn man bedenkt, dass die >Treiber für eine gewöhnliche Grafikkarte mehr als ein GB Festplattenspeicher verbrauchen - und, dass viele Gerätetreiber mindestens 2 bis 4 MB benötigen, muss man kein Genie sein, um zu erkennen, dass eine Treiber-Löschaktion Speicher und Performance sehr zuträglich sein kann.

Vor der Aufräumaktion...
Vor der Aufräumaktion...
Foto: Ed Tittel / IDG
...und danach.
...und danach.
Foto: Ed Tittel / IDG

Wann Sie Treiber löschen sollten

Werfen Sie einen Blick auf die Eigenschaften Ihres Windows Driver Store: Ist er größer als 5 GB, empfiehlt es sich einen Testlauf mit RAPR zu starten. Bei einer Größe jenseits von 8 GB sollten Sie auf jeden Fall tätig werden.

Hinweis für Administratoren: Wenn Sie ein Deployment-Image aktualisieren, um es zu verteilen, werden dabei häufig auch Elemente im Driver Store auf den neuesten Stand gebracht. Weil ältere Einträge nicht automatisch bereinigt werden, wenn Sie neue hinzufügen, müssen Sie RAPR (oder ein vergleichbares Kommandozeilen-Tool) dazu verwenden, doppelte und veraltete Einträge zu entfernen. Generell gilt: Ältere Treiber aufzubewahren ist in der Regel Platzverschwendung. Beschränken Sie sich darauf, zwei Versionen (zur Sicherheit) aufzubewahren. Mehr macht keinen Sinn. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.