First Look

Das bringt Microsoft Project 2013

18.03.2013
Von Markus Waldinger

Project Online - neues Angebot für kleine und mittlere Projektorganisationen

Mit Project 2013 bietet Microsoft dabei neben der bekannten Client/Server-Architektur erstmals auch ein Cloud-Angebot an: Project Online. Basierend auf Office 365 als Plattform ist es für IT-Entscheider möglich, eine Umgebung für die Projektorganisation auf Knopfdruck bereitzustellen. Aufwändige Planungen und die Bereitstellung von Hard- und Software entfallen, Betriebs- und Lizenzkosten sinken. Dabei steht mit Project Online ebenfalls der Client zur Verfügung und nahezu alle Funktionen von Project Server stehen auch online zur Verfügung.

Die Einbindung in bestehende Infrastrukturen inklusive Benutzerverzeichnis und Anmeldeinformationen ist ebenso möglich wie die Bereitstellung einer kompletten Arbeitsumgebung in der Cloud. Office 365 bietet neben den Angeboten für Project und SharePoint auch das Benutzerverzeichnis Active Directory sowie mit Exchange Online eine vollständige Infrastruktur für die E-Mail-Kommunikation.

Im Detail finden sich in Project Online nahezu alle Funktionen wieder, die der Anwender auch im Project Server vorfindet. Einschränkungen müssen lediglich für das Berichtswesen hingenommen werden - das Business Intelligence Center steht nicht zur Verfügung. Bedingt durch die neue Architektur sind keine direkten Zugriffe auf die Datenbanken möglich. Mit Excel Services und dem neuen Modell für Datenzugriffe mittels OData stellt Microsoft jedoch auch hier eine leistungsstarke Alternative zur Verfügung.

Herausforderung: Anbindung an interne ERP-Systeme mit Project Online

Die Anbindung an interne ERP-Systeme stellt mit Project Online erwartungsgemäß eine größere Herausforderung dar. Um den Datenaustausch zwischen der Cloud und SAP-Systemen dennoch über kontrollierte und gesicherte Kommunikationswege zu ermöglichen, bieten sich Integrationslösungen von Drittherstellern an. Campana & Schott beispielsweise offeriert das Produkt CS Connect.

Apps und der SharePoint Store

Eine kleine Revolution in der Welt der Geschäftsanwendungen stellen die Apps dar. Die kleinen Helferlein und Programme waren zuvor nur Endverbrauchern ein Begriff und sind in der modernen Kommunikationswelt kaum mehr wegzudenken. Microsoft orientiert sich dabei an erfolgreichen Umsetzungen aus dem Bereich der mobilen Kommunikation und führt den SharePoint Store ein. Apple und Google haben ihre App Stores mit durchschlagendem Erfolg im Konsumentenmarkt positioniert, auch Microsoft profitiert von seinen Erfahrungen mit dem Marketplace für Windows Phone und setzt dieses Prinzip nun für die Office-Familie fort. Neben dem SharePoint Store, in dem die Apps für Serverprodukte bereitgestellt werden, ist in den neuen Office-Client-Applikationen ein Office Store integriert, über den Apps für Word, Excel, PowerPoint und Co. bezogen werden können.

Apps und App Store auch speziell für Geschäftskunden

CS MTA App
CS MTA App
Foto: Campana & Schott

Microsoft überträgt das Prinzip des App Stores aus dem Konsumentenbereich in den Markt für Geschäftsanwendungen. Neben dem öffentlichen SharePoint Store steht jedem Unternehmen auch ein spezifischer Unternehmenskatalog zur Verfügung. Über diesen Weg werden kundenspezifische Apps bereitgestellt, die nicht im öffentlichen SharePoint Store zu finden sein werden. Zusätzlich wird auf diesem Weg der Zugang zum öffentlichen Store geregelt, um zu kontrollieren, welche Apps im Unternehmen zur Verfügung gestellt und von den Anwendern eingesetzt werden dürfen. Die typische Zielgruppe für Apps sind in erster Linie die Anwender, aber auch Projektmanager, -planer und -mitglieder. Standardaufgaben können durch Apps unterstützt oder gar automatisiert werden. Dessen ungeachtet werden Erweiterungen und umfangreiche Project-Server-Lösungen aber ihre Daseinsberechtigung behalten. Den Softwareanbietern stehen beide Wege offen; der Kunde kann aus den neuen Möglichkeiten die passende für sich heraussuchen.

Fazit

Mit Project 2013 bringt Microsoft eine rundum erneuerte Version der populären Software auf den Markt. Bekannte und häufig genutzte Funktionen wurden weiterentwickelt und auf vielfachen Wunsch der Anwender verbessert. Project wird dadurch zu einem effizienteren Werkzeug und fügt sich einfacher in bestehende Arbeitsprozesse ein. Eine kleine „Revolution“ im Markt ist Project Online. Erstmals wird damit unternehmensweites Projektmanagement auch für kleinere und mittlere Projektorganisationen interessant, da eine wesentliche Einstiegshürde fällt. Project Online erlaubt es, ein ausgewachsenes Projektmanagement-System einzuführen, ohne zuvor Hardware, Software und Infrastruktur einrichten zu müssen. Davon können auch große Organisationen profitieren: Für Geschäftsbereiche, Teams oder einzelne Großprojekte lassen sich separate Systeme quasi auf Knopfdruck bereitstellen. (wh)