After-Sales-Services

Daimler vertraut IBM-Cloud

27.07.2020
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Mit besonderen Sicherheitsfunktionen in der Public Cloud kann IBM beim ­Kunden Daimler punkten. Der Autobauer betreibt und entwickelt sein Portal für After-Sales-Services künftig in der IBM-Cloud.

Der Daimler-Konzern hat sich für die ­Public-Cloud-Infrastruktur von IBM entschieden, um die Digitalisierung in seinem After-Sales-Bereich voranzutreiben. Dazu migrierte Daimler sein Portal für Kunden­betreuung und -service in die Public Cloud von IBM, wo es nun weiterentwickelt werden soll.

IBMs Cloud-Plattform hat bei Daimler aufgrund hoher Sicherheitsstandards Anklang gefunden.
IBMs Cloud-Plattform hat bei Daimler aufgrund hoher Sicherheitsstandards Anklang gefunden.
Foto: Daimler AG

Das globale After-Sales-Portal ist für Daimler die Grundlage, um beispielsweise Werkstattprozesse im Retail-Bereich zu unterstützen. Mit dem Wechsel in die Public Cloud hoffen die Stuttgarter, die Agilität und Skalierbarkeit ihres Portals auf ein höheres Niveau zu heben - bei Einhaltung höchster Sicherheitsanforderungen.

Till Köllmann, bei IBM Deutschland in der Rolle eines CTO Integrated Account Daimler für den schwäbischen Autobauer zuständig, darf keine detaillierten Auskünfte über das Kunden­projekt geben. Dennoch betont er, dass die ­Sicherheitsfrage den Ausschlag für die IBM-Entscheidung gegeben habe.

Moderne Microservices-Architektur

Die After-Sales-Lösung, die auf IBMs Cloud ­Kubernetes Service basiere, versetze die Schwa­ben in die Lage, eine moderne Microservices-Architektur zu implementieren. Die Architektur ermögliche es zudem, nach Bedarf zu skalieren und schnell neue Angebote einzuführen. Die Daten dafür werden in die IBM Public Cloud übertragen und dort gespeichert.

Geschützt wird Daimlers After-Sales-Portal durch die Sicherheitsfunktion Hyper Protect Crypto Services, mit der Daimler laut IBM über die alleinige Kontrolle seiner Schlüssel und Daten verfügt. "Mit den Hyper Protect Services für Schlüsselmanagement und Datenbanken hat sogar IBM selbst als Cloud-Anbieter keine technische Möglichkeit, auf die Kundendaten zuzugreifen", erklärt Köllmann. Für sein Unternehmen sei dieses Feature ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal.

Management der Keys liegt beim Kunden

IBM setzt demnach darauf, mit seinen sicheren Cloud-Diensten überall dort zum Zuge zu kommen, wo personenbezogene Daten verarbeitet werden müssen - zum Beispiel in Banken und Versicherungen. Im Mittelpunkt dabei steht ein Single-Tenant-Service für das Schlüsselmanagement, der Funktionen für das Speichern von Keys bietet. Diese kann sich der Kunde über dedizierte Hardwaresicherheitsmodule unter eigener Kontrolle bereitstellen lassen. Die Hyper Protect Crypto Services sind nach dem höchsten Sicherheitsstandard "FIPS 140-2 Level 4" zertifiziert.

Erst im Juni hatte IBM seinen seit 2014 bestehenden Public-Cloud-Vertrag mit Share Now verlängert, dem gemeinsamen Car-Sharing-­Angebot von BMW und Daimler, in dem die Dienste Drive Now und Car2Go zusammenführt wurden. Das Joint Venture will mit IBMs Hilfe in eine hybride Multi-Cloud-Umgebung migrieren, um künftig mit verschiedenen Cloud-Anbietern zusammenarbeiten und die Vorteile eines Multi-Cloud- und SaaS-Ansatzes besser ausschöpfen zu können. Die in der IBM-Cloud eingesetzte Mobilitäts­lösung wurde mit Cloud-nativen Technologien wie Kubernetes entwickelt und soll mit Dev­Ops und agilen Methoden wie Site Reliability Engineering (SRE) verwaltet werden.