Bitkom-Prognose

Cybersicherheit kostet deutsche Unternehmen mehr Geld

11.10.2023
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Für den Schutz ihrer IT-Infrastruktur müssen Betriebe in Deutschland viel Geld in die Hand nehmen, mehr als neun Milliarden Euro in diesem Jahr – Tendenz weiter steigend.
Die Verteidigung der eigenen IT-Infrastruktur gegen Cyberkriminelle bleibt aufwändig und teuer.
Die Verteidigung der eigenen IT-Infrastruktur gegen Cyberkriminelle bleibt aufwändig und teuer.
Foto: allbuyzpics - shutterstock.com

Deutsche Unternehmen wappnen sich für den Kampf gegen Cyberkriminalität und werden im laufenden Jahr rund 9,2 Milliarden Euro für IT-Sicherheit ausgeben - ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das berichtete der IT-Branchenverband Bitkom zum Auftakt der IT-Security-Messe itsa in Nürnberg. Für das kommende Jahr erwarten die Branchenbeobachter einen weiteren Anstieg um 13 Prozent auf dann 10,3 Milliarden Euro.

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Der Löwenanteil der IT-Sicherheitsbudgets fließt in Softwarelösungen. Rund 4,3 Milliarden Euro würden die Betriebe hierzulande in entsprechende Lösungen investieren, hieß es - ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zu 2022. Damit würden die Unternehmen deutlich mehr für Security-Software ausgeben, als der Bitkom erst Mitte des Jahres prognostiziert hatte. Anlässlich einer Bestandsaufnahme zur Entwicklung des deutschen ITK-Marktes 2023 hatte der Lobbyverband noch von Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro für IT-Sicherheitssoftware gesprochen.

Markt für IT-Sicherheit Deutschland 2022 bis 2025 Bitkom
Markt für IT-Sicherheit Deutschland 2022 bis 2025 Bitkom
Foto: Bitkom

Die Aufwendungen für Dienstleistungen rund um IT-Sicherheit bezifferte der Bitkom für 2023 auf vier Milliarden Euro, 12 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die Geschäfte mit IT-Sicherheits-Hardware stagnieren bei etwa 0,9 Milliarden Euro.

"Jedes Unternehmen kann Opfer von Cyberangriffen werden"

Die Bitkom-Verantwortlichen werten es als ein gutes Signal, dass die Unternehmen ihre Ausgaben für IT-Sicherheit hochfahren. "Jedes Unternehmen kann Opfer von Cyberangriffen werden", sagte Bitkom-Hauptvorstand Udo Littke. "Aber auch jedes Unternehmen kann sich schützen - und sollte das auch tun".

Cyberbedrohungen Deutschland Bitkom
Cyberbedrohungen Deutschland Bitkom
Foto: Bitkom

Laut Angaben des IT-Verbands ist deutschen Unternehmen durch Sabotage, Spionage und Datendiebstahl 2022 ein Schaden von 206 Milliarden Euro entstanden, davon 148 Milliarden Euro durch Cyberattacken. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mit Schäden durch IT-Angriffe in Höhe von 128 Milliarden Euro. "Die Angreifer werden immer professioneller und gehen arbeitsteilig vor", warnte Littke. "Dabei sind die Grenzen zwischen organisierter Kriminalität und staatlich gesteuerten Akteuren fließend." (ba)