Die persönliche digitale Assistentin Cortana ist in Windows 10 standardmäßig aktiviert und lässt sich auch nicht per Knopfdruck abschalten. In den Cortana-Einstellungen fehlt seit dem Windows 10 Anniversary Update (Windows 10 Version 1607) die Möglichkeit, Cortana bequem und einfach per Schalter zu deaktivieren. Viele Windows-10-Nutzer hatten diesen Schalter in der Vergangenheit verwendet, um das Sucheingabefeld neben dem Start-Button ausschließlich für lokale und Web-Anfragen zu verwenden. Hier die Cortana-Einstellungen vor (links) und nach (rechts) dem Update. Der Schalter "Cortana kann Vorschläge, Ideen, Erinnerungen, Warnungen und vieles mehr anbieten" fehlt:
In diesem Support-Eintrag hatte Microsoft früher per animierten GIF erläutert, wie sich Cortana in Windows 10 deaktivieren lässt. Seit dem Anniversary Update heißt es nun dort:
In allen Regionen, in denen Cortana verfügbar ist, ist sie Teil der Windows 10-Umgebung. Dies bedeutet, dass Cortana nicht komplett deaktiviert werden kann. Damit Cortana gut funktioniert, muss sie in das Betriebssystem integriert werden.
Jüngsten url link https://www.pcwelt.de/a/windows-10-geruecht-cortana-erhaelt-neuen-desktop-platz,3449419 Gerüchten _blank zufolge erhält Cortana übrigens mit dem Herbst-Update 2018 einen neuen Platz auf dem Desktop. Aber auch nach diesen Änderungen soll Cortana fester und damit nicht abschaltbarer Bestandteil von Windows 10 bleiben.
Die gute Nachricht: Microsoft irrt, Cortana lässt sich natürlich auch weiterhin deaktivieren. Man muss nur wissen, wie es funktioniert. Und das erklären wir Ihnen natürlich.
Eine Möglichkeit, die auch Microsoft empfiehlt, ist, das Sucheingabefeld auszublenden. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Sucheingabefeld und wählen dann im Kontextmenü "Cortana -> Ausblenden" aus. Cortana verschwindet dadurch nicht. Aber die Deaktivierung verschiedener Funktionen in den Cortana-Einstellungen verringert, wenn überhaupt, die Anzahl der durch Cortana über den Nutzer gesammelten Informationen und den dadurch verursachten Datenverbrauch.
Bevor wir mit den weiteren Tipps loslegen, eine Empfehlung: Legen Sie zur Sicherheit einen Wiederherstellungspunkt an. Der einfachste Weg, um diese Aufgabe zu erledigen: Geben Sie im Sucheingabefeld "Wiederherstellungspunkt erstellen" ein. In dem Fall lassen wir uns also noch - ein letztes Mal - von Cortana helfen.
Cortana per Registry-Eintrag abschalten (Windows 10 Home und höher)
Die bisherigen Lösungsansätze bieten keine dauerhaft zufriedenstellende Lösung für Windows-10-Nutzer, die auch künftig gänzlich auf Cortana verzichten möchten. Per Registry-Eintrag ist aber die dauerhafte Abschaltung von Cortana möglich.
Den Registry-Editor können Sie über Windows-Taste + R und der Eingabe von
Regedit
aufrufen. In der Registry wechseln Sie nun in der linken Leiste in den Schlüssel:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Windows Search
und ändern dort den Wert von
AllowCortana
nach einem Doppelklick auf "0".
Sollten der Schlüssel und/oder der Eintrag nicht existieren, dann müssen Sie diese(n) manuell anlegen.
Nach einem Neustart oder wenn Sie sich von dem Rechner ab- und wieder anmelden, wird die Änderung aktiv. Dass Cortana erfolgreich deaktiviert wurde, erkennen Sie unter anderem daran, dass im Sucheingabefeld nun der Text "Windows durchsuchen" erscheint. Wird das Feld aufgeklappt, fehlen auch die Cortana-typischen Informationen.
Cortana abschalten in Windows 10 Pro (und höher)
Unter Windows 10 Pro und höheren Versionen gibt es auch eine bequemere Möglichkeit, Cortana zu deaktivieren. Über die Gruppenrichtlinien. Rufen Sie diese über
gpedit.msc
im Sucheingabefeld auf. Hier suchen Sie nun im linken Bereich nach folgendem Eintrag:
Richtlinien für Lokaler Computer -> Computerkonfiguration -> Administrative Vorlagen -> Windows-Komponenten -> Suche
Im rechten Bereich finden Sie nun den Eintrag "Cortana zulassen". Klicken Sie einmal doppelt mit der linken Maustaste auf diesen Eintrag, um ihn zu ändern. Wählen Sie nun "Deaktiviert" ist und schließen Sie das Fenster. Nach einem Neustart ist die Änderung aktiv.
Ist Cortana wirklich abgeschaltet?
Jein - der Cortana-Prozess läuft auch nach den hier beschriebenen Maßnahmen weiterhin im Hintergrund. Allerdings sammelt Cortana keinerlei Daten mehr und überlässt das Feld komplett der guten, alten Windows-Standard-Suche. Suchanfragen werden also lokal verarbeitet. Offenbar ist der Cortana-Prozess teils auch sehr hartnäckig und lässt sich nicht einfach ohne Nebenwirkungen (sprich: gar keine Suche mehr) "killen". Der Prozess verbraucht aber immerhin kaum Ressourcen, so dass die schlanke Cortana ruhig im Hintergrund laufen lassen kann.
Im Datenschutz-Dashboard können Sie alle von Cortana gespeicherten Informationen einsehen. Dazu melden Sie sich auf dieser Microsoft-Seite mit ihren Microsoft-Konto-Daten an. (PC-Welt)