Nachruf

COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin trauern um Professor Arnold Picot

13.07.2017
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Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.
Am 9. Juli 2017 ist Arnold Picot im Alter von 72 Jahren verstorben. Der Ökonom und LMU-Professor setzte sich intensiv mit den Auswirkungen der IT auf Wirtschaft und Gesellschaft auseinander. Von 2003 bis 2014 engagierte er sich als Jurymitglied im IT-Wettbewerb „CIO des Jahres“ von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin.
Wir trauern um Arnold Picot: Der LMU-Professor unterstützte zwölf Jahre lang die Jury des "CIO des Jahres".
Wir trauern um Arnold Picot: Der LMU-Professor unterstützte zwölf Jahre lang die Jury des "CIO des Jahres".

Arnold Picot wird uns fehlen, nicht nur als visionärer Ökonom und fachübergreifender Querdenker, sondern vor allem als Mensch. Sein Interesse an seinen Mitmenschen, seine wertschätzende Art und sein deutlich über sein berufliches Pensum hinausgehendes Engagement machen ihn in vielen Kreisen unvergessen. Wir Redakteure von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin fühlen uns ihm besonders verbunden, unterstützte er doch von Anfang an unseren IT-Wettbewerb „CIO des Jahres“. Zwölf Jahre lang erweiterte der Professor für Betriebswirtschaftslehre den Blickwinkel der Jury um eine ganzheitlich ökonomisch-gesellschaftliche Perspektive und las sich bis 2014 durch Hunderte von Bewerbungen.

Der gebürtige Österreicher studierte nach dem Abitur in Bochum und einer Lehre zum Bankkaufmann in Essen Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU). Im Jahr 1972 wurde Picot promoviert, drei Jahre später folgte seine Habilitation. An der Leibniz Universität Hannover hatte er von 1976 bis 1984 den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre inne – unterbrochen von einer Gastprofessur 1980 bis 1981 an der Stanford University, USA. 1984 übernahm Picot den Lehrstuhl für Allgemeine und Industrielle Betriebswirtschaftslehre der Technischen Universität München. Drei Jahre später folgte er dem Ruf an die LMU, wo er als langjähriger Vorstand des Instituts für Information, Organisation und Management die Fakultät für Betriebswirtschaft prägte. Der LMU und der Stadt München blieb er tief verbunden: Rufe an die Freie Universität Berlin (1984), die Universitäten Bern (1987), St. Gallen (1989) sowie Wien (1994) lehnte er ab.

Arnold Picot mit CW-Redakteurin Karen Funk bei der Gala zum "CIO des Jahres 2014" im Bayerischen Hof in München.
Arnold Picot mit CW-Redakteurin Karen Funk bei der Gala zum "CIO des Jahres 2014" im Bayerischen Hof in München.
Foto: Foto Vogt/IDG Deutschland

Picot hält Ehrendoktortitel der Bergakademie Freiberg und der Universität St. Gallen. Von 2004 bis 2005 ging er als Konrad Adenauer Visiting Professor (CGES) an die Georgetown University Washington DC, USA.

Der Ökonom engagierte sich in zahlreichen Gremien und Institutionen: Er war unter anderem Vorsitzender des Hochschulrats der Universität Hannover, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Sartorius AG, Vorstandsvorsitzender des Münchner Kreises (1999 bis 2013), Mitglied und Vizepräsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie der Akademie für Technikwissenschaften acatech.

Bis zuletzt meldete sich Picot zu Themen aus Wirtschaft und Gesellschaft zu Wort, nahm unter anderem Stellung zu Business Intelligence oder Digitalisierung der Arbeitswelt. Für den IT-Gipfel der Bundesregierung Ende 2014 verfasste er das Papier "Arbeit in der digitalen Welt". Anlässlich ihres 40. Geburtstages wählte die COMPUTERWOCHE Picot 2014 in ihre "Hall of Fame" in der IT.

In Dankbarkeit und Anteilnahme,

die Redaktionen von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin sowie IDG Deutschland