Angesichts der bislang geringen Nutzung derartiger Services durch mittelständische Kunden stellt sich zwangsläufig die Frage, warum das Interesse an Managed Services so gering ist? Bieten sich Managed Services nicht gerade für mittelgroße Unternehmen an, die durch den Wettbewerb immer mehr gezwungen sind, auf aktuelle IT-Lösungen zu setzen, denen aber häufig das erforderliche Know-how und Kapital fehlen?
Es zeigt sich, dass durchaus Interesse bei den mittelgroßen Firmen vorhanden ist. Befragt nach Einsatzmöglichkeiten für Managed IP-Telefonie erklärt immerhin fast jedes fünfte Unternehmen, dass es eine entsprechende Lösung in Erwägung zieht. Weitere vier Prozent nutzen diese Services bereits. Dass es entsprechende Angebote gibt, wissen die meisten Anwender. Nur 13 Prozent haben bisher nichts von IP-Telefonie as a Service gehört. Die Voraussetzung für eine bessere Marktdurchdringung ist also da. Wichtigstes Argument für Managed IP-Services ist die Aussicht auf Kosteneinsparungen. Allerdings fürchten viele Unternehmen die Abhängigkeit vom Dienstleister.
Was bringt es den Anbietern?
Im erodierenden Festnetzgeschäft stehen die Carrier unter dem Druck, profitable Märkte zu erschließen, die ihnen eine stärkere Differenzierung ermöglichen. Für Lösungs-Anbieter bedeuten Managed IP-Services eine Umorientierung von Premise-Equipment zu Carrier-Equipment beziehungsweise Hosting-fähigen Angeboten. Ein wesentlicher Faktor ist dabei die Auswahl eines leistungsfähigen Hosting-Partners. Er muss eine entsprechende Infrastruktur sowie Lösungskompetenz bieten und sollte darüber hinaus kompatibel zur eigenen Kundenzielgruppe sein. Langfristig könnte sich eine Verknüpfung von Communication as a Service mit SaaS-Lösungen als sinnvoll erweisen. In dieser Kombination können Anwendungen wie Unified Communications ihren vollen Nutzen entfalten. (jha)
Zur Person
Frank Heuer ist Senior Analyst bei der TechConsult GmbH in Kassel. Seine Tätigkeiten erstrecken sich sowohl auf den Bereich IT-/TK-Marketing-Consulting als auch auf das Geschäftsfeld IT-/TK-Marktanalysen. Seit 2001 ist er Leiter des CompetenceCenters Communications (Telekommunikation und Netzwerke) von TechConsult. Heuer berät IT- und TK-Anbieter in allen Fragen des strategischen Marketings, insbesondere in den Bereichen Marktsegmentierung und -selektion, Entwicklung von Markteintrittsstrategien, Optimierung der Kommunikationspolitik etc. Darüber hinaus vertritt er TechConsult als Referent zu Communications-Themen. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre war Heuer zunächst als International Product Manager in der Europazentrale eines Handelshauses tätig. 1999 kam er zu TechConsult.