IBM Connect 2017

Collaboration wird Pink

27.02.2017
Von 
Axel Oppermann beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Social Enterprise, Cloud Computing und Microsoft hineinfällt. Axel schreibt auf Computerwoche als Experte zu den Themen Enterprise Cloud, Digital Enterprise und dem IT-Lieferanten Microsoft. Als IT-Analyst berät er Anwender bei der Planung und Umsetzung ihrer IT-Strategien. Axel ist Geschäftsführer des Beratungs- und Analystenhaus Avispador aus Kassel. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE
Unter dem Motto "Redefine work with Watson" hat IBM seine Connect 2017 in San Francisco veranstaltet. Der Bogen, den IBM in Sachen Collaboration spannen muss, wird immer weiter. Vom Support für Domino und Notes bis hin zu völlig neuen Produkten wie IBM Connections "Pink".

Connections, Verse und Watson Workspace sind die Kernprodukte für die Strategie und Vision von IBM im Collaboration-Umfeld. Gleichzeitig wurde auf der IBM Connect, die vom 20. bis 23. Februar in San Francisco stattfand, aber mittel- bis langfristig auch die Relevanz von Domino & Co. für die Bestandskunden gewürdigt. So wird der Support für Domino und Notes mindestens bis 2021 fortgesetzt.

IBM Connect 2017
IBM Connect 2017
Foto: Axel Oppermann

Die Konferenz, aber auch das Feedback aus Workshops und Vorträgen, lässt darauf schließen, dass dieses Thema für einige, wenn nicht sogar für viele der Anwenderunternehmen ein extrem kritisches zu sein scheint. Interessant dabei ist, dass in diesem Zusammenhang oft intensiver über die Laufzeit des Supports diskutiert wird, als darüber, wie Mitarbeiter in den Unternehmen in drei, fünf oder sieben Jahren arbeiten werden. Während IBM-Verantwortliche betont und abermals intensiv ein Commitment zu diesen wichtigen Bausteinen des Portfolios abgeben, werden Anwender nicht müde, dieses zu bezweifeln.

Wer Visionen hat …

Die Vision von IBM für intelligente Zusammenarbeit besteht darin, eine offene Cloud-Plattform zu schaffen, die quasi nahtlos und grenzenlos Dienste zugänglich und erweiterbar macht. Dabei wird die Cloud als der Schlüssel gesehen, der es möglich macht, die Anforderungen und Herausforderungen im Umfeld der Verarbeitung und Aufwertung von unternehmensinternen und externen Daten zu lösen. Kognitive Systeme und kognitive Einsichten sollen Inhalte, Konversationen und Prozesse zusammenbringen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass ausschließlich Cloud-Lösungen über alles gestellt werden. Vielmehr werden Lösungen wie Verse auch als On-Premise-Variante angeboten.

Nach eigenen Angaben hat IBM in den vergangenen zwölf Monaten über 320 neue Erweiterungen und Funktionen in seinem Collaboration-Portfolio bereitgestellt. Hierzu zählen unter anderem 30 neue Features in Verse sowie eine verbesserte Suche und eine tiefere Integration von Connections in Office 365.
Zur Strategie von IBM zählen auch Partnerschaften. Exemplarisch zu nennen sind die Kooperationen mit Cisco für Video und Messaging, BOX Integration für File Sharing, Actiance für Auditing und Compliance und Genband für integrierte PBX-Services. All diese Partner und weitere wie DocuSign, aber auch Lösungen der Business-Partner, erweitern das IBM-Portfolio, auch dann, wenn sie in Teilen zu vorhandenen IBM-Produkten oder Services in Konkurrenz stehen.

Denke PINK!

Zur Vision und Zukunft zählt IBM auch PINK - genauer gesagt die kommende Version von Connections namens "Pink". IBM Connections ist eine Plattform, auf deren Grundlage Anwenderunternehmen Personen, deren Profile, Communities, Blogs, Wikis und Dokumente verbinden können. Der integrierte Plattformansatz, der sich On-Premise, auf hybride Art und Weise sowie in der Cloud implementieren lässt, vereinfacht dem Anbieter zufolge die Interaktion von Menschen im Kontext von Geschäftsprozessen, Daten und Informationen. Mit anderen Worten: Connections zielt auf Konversationen, Content und Communities ab.

Die kommende Version von Connections wird IBM zufolge vollkommen neu entwickelt, es findet ein "vollständiges rewrite" statt. "Pink" ist kognitiv und wird so - oder deshalb - überall sein. So könnten die Daten da bleiben, wo es der Kunde will beziehungsweise für richtig hält, und müssen nicht dort hin transportiert werden, wo das System es verlangt. So könnten exemplarisch Profile von Nutzern On-Premise bleiben, während Wikis in der Cloud liegen. Connections Pink soll mit völlig offenen Quellwerkzeugen und Technologien entwickelt werden - also kein WebSphere, kein Java etc. Alle Komponenten seien Open Source wie exemplarisch MongoDB, React.js oder Redis, hieß es von Seiten IBMs. Wichtig in diesem Zusammenhang: Die bisherigen etablierten Services und insbesondere die APIs sollen erhalten bleiben. Dies geschehe allerdings auf einer ausnahmslos aktualisierten Basis, die wie erwähnt Open-Source-orientiert ist.