Datenschutz und Security sind jetzt Gründe für eine Cloud-Nutzung
Ein Indiz für die gestiegene Akzeptanz der Cloud und eine veränderte Wahrnehmung ihr gegenüber ist es, dass fast jedes zweite befragte Unternehmen (46 Porzent) aufgrund von Datenschutz- und Sicherheitsaspekten ihre IT-Ressourcen und neue Anwendungen bevorzugt aus der Cloud bezieht beziehungsweise Altanwendungen in die Cloud migriert. Unternehmen entscheiden sich somit immer häufiger aus Sicherheitsgründen für die Cloud und nicht mehr dagegen. Es zeigt sich, dass im Vergleich zu den vergangenen Jahren in vielen Unternehmen ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat: Es gibt immer mehr Unternehmen, die ihren On-Premise-Umgebungen und dem klassischen IT-Outsourcing nicht mehr den höchsten Sicherheitsstandard beimessen und ihre Daten in der Cloud besser aufgehoben sehen.
Greift man den Aspekt der Cyberattacken der jüngsten Vergangenheit heraus, so ist dieses Ergebnis der Studie auch durchaus nachvollziehbar: Denn eigene Rechenzentren sind häufig nicht auf dem höchsten technologischen Stand, um Malware-Angriffe abwehren zu können. Ebenso fehlen Kapazitäten, um auf Malware-Routinen mit automatisierten Security-Lösungen, die immer mehr auf künstlicher Intelligenz basieren, zu reagieren. Wie hoch die Gefahr von Hackerangriffen ist und wie stark sie den Geschäftsbetrieb stören, haben Konzerne wie Beiersdorf, Maersk, Deutsche Telekom oder TNT Express erfahren müssen, wo kritische operative Systeme lahmgelegt wurden.
Cloud wird zum Enabler für digitale Geschäftsmodelle
Die befragten Anwenderunternehmen nutzen die Cloud mittlerweile auch sehr intensiv, um digitale Geschäftsmodelle oder digitale Mehrwertdienste als Ergänzung zu ihren bestehenden Produkten zu entwickeln und auch zu betreiben. So nutzen 44 Prozent der Anwenderunternehmen Cloud-Plattformen, um die Geschwindigkeit und die Qualität bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen zu erhöhen. Solche Plattform-as-a-Service-Angebote bieten für Softwareentwickler in vielen Fällen Tool-Kits für das UX-Design der Benutzeroberflächen sowie vorkonfigurierte Entwicklertools für IT-Security, Schnittstellenmanagement, Künstliche Intelligenz, Mobile Solutions oder Big Data Analytics.
Für 43 Prozent der befragten Unternehmen sind Cloud-Plattformen sogar eine wichtige Voraussetzung zur Vermarktung von (digitalen) Geschäftsmodellen. Ihre nahezu uneingeschränkte Skalierbarkeit ist dabei der wesentliche Faktor. Denn mit zunehmendem Erfolg und immer mehr Kunden/Nutzern nehmen die Anforderungen an die Prozessperformance- und Stabilität exponentiell zu, ebenso wird mehr Rechen- und Speicherleistung benötigt. Darüber hinaus muss die Performance und Stabilität der Prozesse bei kurzfristigen Peaks (kurz nach Marketingkampagnen, Saisongeschäft etc.) hoch gehalten werden.
Cloud-Sourcing verstärkt im Fokus der Investitionsentscheidungen
Aufgrund der veränderten Wahrnehmung der Vorteile der Cloud gegenüber On-premise-Lösungen sowie der mittlerweile hohe Marktreife vieler Cloud-Lösungen ziehen die Ausgaben der Unternehmen für Cloud-Projekte an. Etwa zwei Drittel der befragten Anwenderunternehmen gaben in der Lünendonk-Studie an, 2017/2018 mehr Geld für IT-Sourcingprojekte ausgeben zu wollen. Besonders wichtige Treiber für die Entwicklung des Cloud Sourcings sind Projekte in den Bereichen Big Data Analytics, Automatisierung, IoT und IT-Security. Aber auch in Themen wie Automatisierung der Fachprozesse, Legacy-Modernisierung sowie in die Orchestrierung von Legacy und Cloud-Anwendungen wird sehr stark investiert.