Fusion

Cisco will spionagesichere Cloud-Collaboration anbieten

12.12.2013
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Cisco, bislang eher als Zulieferer von Infrastruktur für Cloud-Anbieter erfolgreich, arbeitet Medienberichten zufolge an einem eigenen Cloud-Architekturdesign, das Schnüffeleien von Geheimdiensten ausschließen soll.

Wie das "Wall Street Journal" schreibt, kombiniert Cisco seine Cloud-basierten Collaboration-Services mit der sicheren Server-Infrastruktur beim Kunden, wo die sensiblen Daten bleiben können ohne das Cisco Zugriff hat. Cisco verbinde seien Collaboration-Services über APIs mit der Hardware des Kunden und könne so beispielsweise Webkonferenzen aus der Cloud anbieten, ohne dass sensible Daten an Cisco geliefert werden müssten. Das sei anders als bei Lösungen wie Ciscos Collaboration-Service Webex, der komplett in der Cloud läuft.

Die unter dem Codenamen "Cisco Fusion" entwickelte Hybrid-Cloud-Lösung sei auf internationale Kunden zugeschnitten, die aus Sorge vor den Geheimdiensten keine Cloud-Lösung akzeptierten. Brauche Cisco beispielsweise Identitätsdaten, um eine Web-Konferenz zwischen einer deutschen Bank und einem amerikanischen Kunden zu initiieren, seien diese künftig komplett verschlüsselt und der Kunde halte den Schlüssel.

"Das ist unser Ansatz, um einige der Sorgen zu entkräften, die Kunden bezüglich des Speicherorts haben", sagte Rowan Trollope, der für Ciscos Collaboration Technology Group zuständige General Manager, dem Journal. Das Design sei so erfolgt, dass Cisco definitiv keinen Zugriff auf Daten habe. Trollope fügte hinzu, die Enthüllungen rund um die Aktivitäten der NSA hätten der IT-Industrie geschadet. Unternehmen wie Cisco ständen unter dem Verdacht, den Geheimdiensten zuzuarbeiten. "Das ist ein herber Rückschlag für die Cloud", so der Cisco-Manager.