Cisco und Red Hat vertiefen ihre Partnerschaft. Dafür wollen beide Anbieter Ciscos Cloud-Management-Plattform Intersight enger mit OpenShift, der Container-Plattform von Red Hat, verzahnen. Das Ziel: Anwenderunternehmen sollen ihre Software-Container in Bare-Metal-Umgebungen effizienter aufsetzen und steuern können.
Immer mehr Unternehmen setzten auf Hybrid Cloud und Software-Container, um ihre Anwendungsmodernisierung zu beschleunigen, schreibt Cisco-Manager Dhritiman Dasgupta in einem Blog-Beitrag. Rund vier von fünf Unternehmen würden eine Hybrid-Cloud-Strategie verfolgen und hätten bereits Container für Produktionsumgebungen eingeführt, berichtete der Cisco-Manager unter Berufung auf eine Umfrage unter eigenen Kunden.
Container lassen sich Dasgupta zufolge besonders effektiv einsetzen, wenn sie über verschiedene hybride Domänen hinweg migriert werden könnten - lokale Rechenzentren, Colocation-Ressourcen, Netzwerk-Edge und Public Clouds. Mehr als die Hälfte der von Cisco befragten Anwenderunternehmen erklärten, dass sie zumindest einige Arbeitslasten jede Woche zwischen verschiedenen Umgebungen verschieben, um Vorteile in Sachen Ressourcenoptimierung, Geschäftskontinuität oder Sicherheit zu erzielen.
Bare Metal für datenintensive Workloads
Eine wichtige Rolle spielen dabei dedizierte Server (Bare Metal) als Computing-Technologie zur Ausführung von Containern. Die rohe Hardware lässt sich in Bezug auf Faktoren wie Leistung, Sicherheit und Zuverlässigkeit entsprechend den spezifischen Anforderungen bestimmter Workloads optimieren. Bare Metal eigne sich besonders für datenintensive Workloads wie künstliche Intelligenz und Machine Learning (KI/ML) oder Online-Transaktionsverarbeitung (OLTP), da sich entsprechende Plattformen mit Hilfe von Funktionen wie Hochgeschwindigkeits-Interconnects, Spezialspeichern und Grafikprozessoren (GPUs) an bestimmte Leistungsanforderungen anpassen ließen, beschreibt Dasgupta die Vorteile.
Die Konfiguration und Verknüpfung der Bare-Metal-Ressourcen kann jedoch komplex und zeitaufwendig werden, sagt der Cisco-Mann. An dieser Stelle komme die Intersight/OpenShift-Integration ins Spiel. "Mit Intersight können Kunden wichtige Schritte bei der Bare-Metal-Installation von OpenShift automatisieren, indem sie Serverprofil-Vorlagen verwenden, um Richtlinien für BIOS-Einstellungen, Boot-Reihenfolgen und Netzwerk-/Speicherkonfigurationen zu definieren", schreibt Dasgupta. Dieser Prozess könne repliziert werden, wenn weitere OpenShift-Cluster in Betrieb genommen werden sollen. "Das schafft eine standardisierte Vorlage für die Konfiguration der Bare-Metal-Plattform." Dadurch lasse sich die Anzahl der manuellen Schritte für die Installation weiterer OpenShift-Cluster reduzieren.
Besserer Durchblick im Container-Dschungel
"Wir wollen es Anwendern von OpenShift auch leichter machen, in Cisco-Umgebungen Ressourcen für Erweiterungen und zusätzliche Kapazitätsanforderungen zu finden und anzupassen", schreibt Dasgupta. Die Integration vereinfache zudem den Austausch von Inventarinformationen zwischen den beiden Plattformen. So ließen sich wichtige Einblicke und Erkenntnisse gewinnen wie zum Beispiel das automatische Erkennen von neuen Bare-Metal-Ressourcen, die für OpenShift verfügbar sind.
Cisco und Red Hat haben ihre Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Beispielsweise wurde erst kürzlich Ciscos UCS-X-Series-Server-Familie mit Anwendungs-Workloads verbunden, die auf OpenShift laufen. Cisco baut zudem seit längerem die Unterstützung für Container aus und hat zuletzt seine Intersight-Unterstützung für Kubernetes erweitert. Ein Upgrade des Intersight Kubernetes Service Attached Clusters bietet Anwendern eine zentrale Konsole, über die sie alle ihre Kubernetes-Cluster verwalten können, einschließlich derer, die auf den Cloud-Plattformen Microsoft Azure und AWS laufen. Cisco plant, in Zukunft auch Google Cloud zu unterstützen.