Eine entspannte Situation in der Supply Chain und eine starke Nachfrage nach Hyperscale-KI-Technologie ließen bei Cisco die Kassen klingeln. So konnte der Netzwerkgigant im letzten Quartal des Geschäftsjahres seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar steigern. Der Nettogewinn stieg im gleichen Zeitraum zum Vorjahr um 41 Prozent auf 4 Milliarden Dollar.
41 Prozent mehr Gewinn
Dabei kletterte laut Cisco der Gesamtumsatz mit Software im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent. Der Umsatz mit Software-Abonnement-Diensten sei um 20 Prozent gestiegen.
Software und Abos als Umsatzbringer
In einer Telefonkonferenz wertete Cisco-CFO Scott Herren die Zahlen als Beleg dafür, dass die Bemühungen des Unternehmens, sein Geschäftsmodell umzubauen, greifen würden. Aufgrund der nachlassenden Nachfrage nach Collaboration-Technologien infolge des Abklingens der Corona-Pandemie sah sich das Unternehmen gezwungen, neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Laut einer Mitschrift des Earnings Call von The Motley Fool sagte CFO Herren dazu: "Wir machen weiterhin Fortschritte bei der Umstellung unseres Geschäfts auf wiederkehrende Umsätze, die durch ein höheres Maß an Software und Abonnements erzielt werden."
Ein anderes Geschäftsfeld, in dem das Unternehmen nach eigenen Angaben neue Erfolge erzielt hat, ist künstliche Intelligenz (KI). Chuck Robbins, Chairman und CEO des Unternehmens, erklärte in der Telefonkonferenz, dass das Unternehmen Aufträge für KI-Ethernet-Fabrics im Wert von 500 Millionen Dollar erhalten habe. Die Nachfrage in diesem Bereich werde vor allem von den großen Cloud-Hyperscalern getrieben.
Laut Robbins hat es dazu viele Architektur-Diskussionen mit Kunden gegeben, die genaue Vorstellungen davon hätten, was sie zum Beispiel in der nächsten Generation von Silizium-Chips sehen wollen. Das führt Robbins zufolge dazu, dass es "in den nächsten Jahren immer mehr speziell angefertigte Chips geben wird, und unsere Teams arbeiten daran."
Gewinne in sechs Monaten erwartet
Allerdings könnte es noch einige Zeit dauern, bis sich diese Entwicklung in den Gewinnen niederschlägt. CFO Herren geht etwa davon aus, dass etwa sechs Monate vergehen werden, bevor sich dies in den Gewinn- und Verlustrechnungen von Cisco niederschlagen wird.
In seinem Kerngeschäft - dem Enterprise Networking - konnte Cisco im letzten Quartal ebenfalls Marktanteile hinzugewinnen. Sowohl beim Enterprise- als auch beim Datacenter-Switching habe man den Umsatz im zweistelligen Prozentbereich steigern können. Ferner habe das Unternehmen auch bei den Tochtergesellschaften ThousandEyes und AppDynamics eine starke Nachfrage verzeichnet.
Neue Akquisitionen
Ciscos Engagement in Sachen Anwendungsbereitstellung und künstlicher Intelligenz unterstreichen auch die Akquisitionen im vierten Quartal: So erwarb das Unternehmen den Cloud-Security-Anbieter Lightspin, den Anbieter von Produktanalyse- und Digital-Experience-Lösungen Smartlook sowie Armorblox - ein Unternehmen das sich auf die Verarbeitung natürlicher Sprache und den Einsatz großer Sprachmodelle (LLMs) in der Cybersicherheit spezialisiert hat. (hi)