5er Plug-in-Hybrid als Firmenwagen

BMW 530e iPerformance im Test

23.07.2018
Von 


Einen seiner ersten Artikel schrieb René Schmöl, Jahrgang 1982, mit 16 Jahren für die Tageszeitung Freies Wort. Es war ein Interview mit Hape Kerkeling. Dieser Erfolg motivierte ihn, weiterzumachen. Nach sieben Jahren im Lokaljournalismus und einer Ausbildung zum Verlagskaufmann folgte ein Volontariat bei der Verlagsgruppe Handelsblatt. Seit 2007 ist René Schmöl in unterschiedlichen Positionen für Foundry tätig. Momentan als Chef vom Dienst online für cio.de.
Dieser 5er will alles richtigmachen: Der 530e iPerformance ist sparsam, ökologisch korrekt und schnell. Der perfekte 5er, könnte man meinen. Doch wie alltagstauglich ist der Plug-in-Hybrid. Und was ist mit den Emotionen? Nach zwei Wochen herumstromern stand die Entscheidung fest.
Teilzeitstromer: BMW 530e iPerformance
Teilzeitstromer: BMW 530e iPerformance
Foto: Rene Schmöl

Sind Sie auch so genervt vom täglichen Stau? Stört es Sie, dass Sie für die wenigen Kilometer zur Arbeit ewig brauchen? Und ärgern Sie sich auch über den hohen Verbrauch im Stop-and-Go-Verkehr? Zugegeben: Alle drei Probleme kann dieser 530e iPerformance nicht lösen. Wohl aber den Benzinverbrauch drastisch drücken. Vorausgesetzt der Akku ist aufgeladen. Und das ist der Knackpunkt an diesem Auto.

Aber der Reihe nach: Bei der Abholung des BMW 530e iPerformance war zwar der Benzintank randvoll, aber die Akkus komplett leer. Ok, es gibt schlimmeres. Denn dieser BMW ist ein Plug-in-Hybrid. Das Fahrzeug besitzt einen Vierzylinder Ottomotor mit 184 PS. Damit ist immer gewährleistet, dass man auch bei einem leeren Akku ans Ziel kommt. Die erste Fahrt führte direkt auf die A99. Der Vierzylinder springt sofort an und beschleunigt den 5er angemessen, aber nicht brachial.

Sofort fällt die absolute Stille im Innenraum auf. Verblüffend! Die Ruhe im Fahrzeug ist eine völlig neue Form von Luxus. Der Elektromotor ist wenig bis gar nicht zu hören. Schaltet sich der Benzinmotor dazu, hört man wie gut BMW den 5er gedämmt hat. Denn auch mit dem Verbrenner bleibt es im Inneren noch immer leise. Nur ein zurückhaltendes Röhren des Vierzylinders dringt an die Ohren.

Interieur

Der erste Eindruck: So muss eine Business-Limousine aussehen. Das Ambiente-Licht sorgt für eine gemütliche Stimmung. Man versinkt in den Komfortsitzen. Es sitzt sich zwar nicht so perfekt wie im BMW 7er, aber der Komfort ist sehr gut. Die Anmutung der Materialien ist auf hohem Niveau. Hartplastik, wie man das zum Beispiel aus dem noch aktuellen BMW 3er (Generation F3x) kennt, ist im gesamten Sichtbereich nicht zu finden. Bis auf eine einzige Ausnahme: Beim Öffnen des kleinen Ablagenfachs unter dem Lichtschalter hat BMW ganz offensichtlich gespart. Schade, eine Beflockung wie im 7er gibt's im 5er nicht. Also bleibt die Klappe besser zu.

Auf Testfahrt: Komfortabel, sicher, leise
Auf Testfahrt: Komfortabel, sicher, leise
Foto: Rene Schmöl

Die Keramikapplikation für einige Bedienelemente vermitteln dagegen ein Luxus-Ambiente, das sehr modern wirkt und sich deutlich vom kleineren BMW 3er absetzt. Nicht so schön ist wiederum die mit Sensatec bezogene Instrumententafel. Echtes Leder ersetzt das Material nicht. Zudem passt es auch optisch nicht wirklich in den modernen Innenraum. Die Klimaautomatik, das Multifunktionale Instrumentendisplay und das mittig zentrierte LCD-Farbdisplay mit Touch-Funktion wirken vor allem digital und lassen erkennen, dass dieser 5er auf dem aktuellen Stand der Technik ist.

Die verbauten Interieurleisten "Edelholzausführung Pappel Maser grau mit Akzentleiste Perlglanz Chrom" sind sicherlich Geschmackssache, passen aber zu dieser Innenraumkonfiguration sehr gut. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut. Nichts anderes haben wir erwartet. Und das gilt auch für Störgeräusche. Es knarzt oder scheppert nichts. Fahr- und Windgeräusche dringen so gut wie überhaupt nicht in den Innenraum ein. Und das ist auch wichtig. Bei einem so leisen Plug-in-Hybriden hört man natürlich jedes Störgeräusch sofort. Wer auf ein sehr leises Auto großen Wert legt, der bestellt sich diesen 5er.

Exterieur

Während der Innenraum modern und digital daherkommt, ist das Blechkleid eher zurückhaltend progressiv. Die adaptiven LED-Scheinwerfer setzen an der Front Akzente. Die Sport Line in Kombination mit der Außenfarbe Mediterranblau metallic steht diesem 5er. Die schiere Länge von 4,93 m sorgt bei dieser Limousine für einen eleganten Auftritt. Insgesamt strahlt dieser 5er vor allem eines aus: Gelassenheit. Das passt perfekt zur etwas gesetzteren Zielgruppe.

Antrieb

Der Antrieb setzt sich zusammen aus einem 135 kW (184 PS) starken 4-Zylinder Benzinmotor, einem 83 kW (113 PS) starken Elektromotor sowie einer Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit einer Kapazität von 8 kWh. Rein elektrisch erzielt der 5er in unserem Test eine Reichweite von 32 km. Die elektrische Höchstgeschwindigkeit beträgt 140 km/h. Als Höchstgeschwindigkeit gibt BMW 235 km/h an. Unser Test ergab: Der 530e schafft locker 250 km/h (Tachowert).

Antriebskomponenten: Benzinmotor, Elektromotor, Hochvoltbatterie
Antriebskomponenten: Benzinmotor, Elektromotor, Hochvoltbatterie
Foto: BMW AG

Die elektrische Reichweite ist stark abhängig von unterschiedlichen Faktoren, insbesondere dem persönlichen Fahrstil, der Streckenbeschaffenheit, Außentemperatur, Heizung/Klimatisierung und der Vortemperierung.

Mit einer vorausschauenden Betriebsstrategie sorgt das intelligente Energiemanagement für einen effizienten Einsatz von Elektro- und Verbrennungsmotor und optimiert somit den Wirkungsgrad des Hybridantriebs. Dazu werden beispielsweise anhand vorhandener Navigationsdaten Streckenabschnitte und Fahrsituationen identifiziert, die sich am besten für den Einsatz des Elektromotors beziehungsweise für das Aufladen des Hochvoltspeichers eignen.

Verbrauch

Der BMW 530e iPerformance verfügt über verschiedene Antriebsmodi, mit denen der Fahrer großen Einfluss auf den realen Verbrauch nehmen kann. Die Höhe des Verbrauchs hängt stark davon ab, ob der Akku voll aufgeladen ist oder nicht. So schwankte der Benzinverbrauch auf unseren Testfahrten von 0 (rein elektrische Fahrt) bis 9,8 (leerer Akku) Litern auf 100 km. Sparsames Fahren geht nur mit Unterstützung des Elektromotors.

Laden

Der BMW 530e iPerformance lässt sich an Haushaltssteckdosen mit dem mitgelieferten Ladekabel oder unterwegs an öffentlichen Ladesäulen mit einem im BMW-Zubehör erhältlichen Kabel laden. Ernüchternd: In unserem Test konnten wir nur maximal 32 Kilometer elektrische Reichweite bei maximal aufgeladenen Akku erreichen. BMW gibt im besten Fall 50 km an. Doch die haben wir auch nach mehrmaligen Aufladen nie erreicht. Der Ladevorgang dauert etwa drei bis vier Stunden.

Ladestationen: Das Navi hilft bei der Suche.
Ladestationen: Das Navi hilft bei der Suche.
Foto: Rene Schmöl

Das Navigationssystem und die BMW Remote App informieren über Standorte und Verfügbarkeit geeigneter Ladestationen. Die Abrechnung kann zum Beispiel über die ChargeNow-Karte von BMW erfolgen. Optional bietet BMW das Wireless Charging an. Das ist eine Möglichkeit, die Hochvoltbatterie des BMW 530e iPerformance über eine Ladestation am Boden und kabellos aufzuladen. Die induktive Ladestation kann in einer Garage oder im Freien am Boden installiert werden. Zum Laden muss der 530e lediglich über der Ladestation geparkt werden. Das ist vor allem praktisch. Denn das ständige Anstecken des Kabels entfällt.

Automatic Getriebe mit Schaltwippen

Die Achtgang-Automatik von ZF gehört zu den besten Automatik-Getrieben auf dem Markt. In Verbindung mit dem Reihen-4-Zylinder Ottomotor und dem Elektromotor gibt es nichts zu meckern. Der während der Fahrt anspringende Benziner integriert sich ruckelfrei und harmonisch in den Antrieb. Und die Automatik legt die acht Gänge so sanft ein, dass man davon nur sehr wenig spürt. Besser geht es nicht. Der achte und damit höchste Gang reduziert bei hohen Geschwindigkeiten die Drehzahl. Das ist sinnvoll, reduziert es doch den Benzinverbrauch. Die Schaltwippen wirken in diesem 530e jedoch überflüssig. Warum sollte man in diesem Auto selbst schalten wollen? Das kann die Software besser.

Fahrkomfort

Wie fährt sich der 5er? Nun, das Gewicht von fast zwei Tonnen ist spürbar, auch wenn es die Ingenieure mit einer sehr leichtgängigen Lenkung versuchen zu kaschieren. Vor allem in schnell gefahrenen Kurven muss man manchmal aufpassen, dass die Reifen nicht darunter leiden. Mit einem Leergewicht von 1845 kg plus Sonderausstattung wiegt der 530e iPerformance ganze 240 kg mehr als ein BMW 520i. Lässt man es jedoch ruhig angehen spielt das Mehrgewicht durch Akku und Elektromotor im Alltag in der Stadt oder Autobahn keine große Rolle. Der 5er federt sanft. Zwar nicht so komfortabel wie ein 7er mit Luftfahrwerk, aber mit genügend Komfort für lange Autobahnetappen.

Kofferraum: Das Gepäck für vier Personen passt gerade so hinein.
Kofferraum: Das Gepäck für vier Personen passt gerade so hinein.
Foto: Rene Schmöl

Rückfahrkamera

Beim rückwärts Rangieren ist sie eine große Hilfe. Der Rückspiegel ist zwar recht groß, aber das Auto ist lang und die Sicht nach hinten eingeschränkt. Die serienmäßigen Parksensoren reichen prinzipiell auch. Aber auf dem Display sieht man in einer guten Auflösung, was sich hinter dem Fahrzeug befindet. Den einen oder anderen Stein übersieht man so nicht mehr. Eingeblendete Parkhilfslinien in unterschiedlichen Farben und Hindernismarkierungen zeigen, wo die Reise im Rückwärtsgang hingeht und ob das Manöver klappen könnte.

Fernlichtassistent

Der Fernlichtassistent passt den Einsatz des Fernlichts ständig auf die Fahrsituationen an. Durch ein automatisches Auf- und Abblenden gibt es keine Blendung des vorausfahrenden- und entgegenkommenden Verkehrs. Auf unserer Testfahrt erkannte das System andere noch sehr weit entfernte Verkehrsteilnehmer wie Autos und LKWs sehr gut und blendete diese gezielt aus der Fernlichtverteilung aus. Der Vorteil: Manuelles Umschalten entfällt und man kann länger mit Fernlicht fahren.

Komfortzugang

Mit diesem System funktioniert das Öffnen, Starten und Schließen des Fahrzeugs ohne Schlüssel. Es muss lediglich die Fernbedienung zum Beispiel in der Tasche mitgeführt werden. Ebenso lässt sich dieser 530e ohne Benutzung des Fahrzeugschlüssels durch Berührung der Türgriffe verschließen. Der Komfortzugang inklusive der Vorfeldbeleuchtung der Türaußengriffe kostet 890 Euro Aufpreis.

Komfortsitze

Die Komfortsitze bleiben länger in Erinnerung. So gut und komfortabel sitzt man selten. Bemerkenswert ist der Langstreckenkomfort: Nach einer stundenlangen Strecke steigen wir beinahe entspannt aus. Aber nicht so entspannt wie im BMW 7er. Der Klassenunterscheid ist deutlich und von BMW vermutlich auch beabsichtigt. Die Sitzpositionen sind per Memory-Funktion speicherbar und können auf Knopfdruck abgerufen werden. Die Komfortsitze vorn sind Bestandteil der Sport Line. In Verbindung mit dem Leder Dakota (Nachtblau Exklusivnaht) fällt auf, dass sich das Leder auch bei kalten Außentemperaturen nie unangenehm kalt anfühlt.

Lenkradheizung in Verbindung mit dem Sport-Lederlenkrad

Eine Lenkradheizung dient in erster Linie der Sicherheit. Wer an den Händen nicht friert, kann sich besser auf das Fahren konzentrieren und versucht es gar nicht erst mit ungeeigneten dicken Handschuhen. Im Vergleich zu anderen getesteten BMW Lenkrädern ist die Wärme an allen Stellen des Lenkrads spürbar und verleitet nicht zu einer unsicheren Lenkradhaltung. Allerdings benötigt man diese Sonderausstattung nur an wenigen Tagen im Jahr. Aufpreis: 250 Euro.

Keramikapplikation für Bedienelemente

Eine angenehme Haptik besitzen die Keramikapplikationen. Teile des Gangwahlschalters, die Einfassung des iDrive Controllers sowie die Audio- und Klimabedienregler tragen eine Keramikapplikation. Im Gegensatz zu vielen anderen Sonderausstattungen spürt man diese Teile bei jeder Fahrt. Zusatzkosten: 550 Euro

Multifunktionales Instrumentendisplay

In diesem komplett digitalen Display mit Black-Panel-Technologie werden Fahrzeug-Informationen wie zum Beispiel Geschwindigkeit, Drehzahl und der Tankfüllstand unterschiedlich visuell inszeniert - abhängig vom gewählten Fahrmodus. Black Panel bedeutet, man sieht bei ausgeschalteter Zündung zunächst nur eine matt schwarze Fläche. Wenn jedoch das Head-Up Display verbaut ist blickt man so gut wie gar nicht mehr in das Kombiinstrument. Aufpreis: 390 Euro.

Head-Up Display

Das vollfarbige Head-Up Display ist ein Extra, das vor allem in Verbindung mit dem Navigationssystem Professional sinnvoll ist. Über eine Projektionseinheit, die in der Instrumententafel sitzt, werden Informationen auf die Frontscheibe projiziert. Diese Informationen umfassen unter anderem Fahrzeug-Geschwindigkeit, erlaubte Höchstgeschwindigkeit, Navigationshinweise und Verkehrsschilder-Einblendungen. Der Vorteil: Der Fahrer kann seinen Blick auf der Straße lassen. Das Head-Up Display ist sowohl tagsüber als auch nachts oder bei hoher Sonnenstrahlung gut ablesbar. Fazit: empfehlenswert.

Navigationssystem Professional

Das serienmäßige Navigationssystem Professional ist ein einfach zu bedienendes Navigationssystem. Mit LTE-Modul und Online-Updates ist es schneller und schlauer als beim Vorgänger BMW 5er F10/F11. Um das zu testen sind wir strikt nicht nach der Ansage gefahren. Das Navi musste den Weg ständig neu berechnen, was sehr schnell ging.

Das iDrive-Bedienkonzept ist logisch und durchdacht. Der 10,25 Zoll große feststehende Farbbildschirm mit Splitscreen-Funktion (Auflösung: 1440 x 540 Pixel) ist groß genug und bietet dadurch eine stets gute Ablesbarkeit und Übersicht.

Das Navigationssystem bietet Reisekarten in dreidimensionaler Optik und zusätzlich Satellitenbilder als Kartenhintergrund. Es lassen sich auch Wetterdaten hinzufügen.

Das Navigationssystem bedient man intuitiv über den iDrive Touch Controller, per Spracheingabe oder über die Touch-Funktion des feststehenden Control Displays. Letzteres macht die Bedienung so einfach wie auf einem Tablet. Ob man das auch wirklich nutzt bleibt Geschmackssache. Der iDrive Touch Controller auf der Mittelkonsole ermöglicht eine Handschriftenerkennung zum Eingeben von Zahlen und Buchstaben. Das funktioniert problemlos, aber nicht unbedingt schneller. Am einfachsten und schnellsten erfolgt die Eingabe per Sprachfunktion.

Das Navigationssystem bringt noch etwas mehr mit wie z.B. das Radio BMW Professional mit DVD-Laufwerk (Audio/Video, MP3-fähig) sowie 20 GB Speicherkapazität für die eigene Musik. Besonders die Real Time Traffic Information (RTTI) - also Echtzeit-Verkehrsdaten für die Routenberechnung - ist für das Navigationssystem Professional zu empfehlen.

Darüber hinaus gehört ein Vorausschauassistent zum Navigationssystem. Er hilft dem Fahrer im Eco Pro Modus mit Fahrtipps. Ziel ist eine vorausschauende und möglichst energiesparende Fahrweise. So zeigt das System dem Fahrer beispielsweise im Vorfeld eines Kreisverkehrs rechtzeitig an, vom Gas zu gehen.

ConnectedDrive Services

Da gibt es zum einen das mobile Internetportal BMW Online mit dem Zugriff auf E-Mails, Wetterinfos, Nachrichten und Adressauskunftsdienste. Zum anderen ermöglicht BMW die Integration von Smartphone Apps (iOS/Android) wie z.B. die BMW Connected App (inkl. Webradio, Zugriff auf soziale Netzwerke) oder Entertainment Apps wie Spotify.

Harman Kardon Surround Sound System

BMW verspricht mit dem 1.090 Euro teuren System höchsten Musikgenuss. Nun, das ist es nicht ganz, aber nah dran. Das Harman Kardon Surround Sound System beinhaltet einen Surround-Modus sowie einen digitalen Verstärker mit individuell einstellbarem Equalizing. Das Lautsprechersystem hat eine Verstärkerleistung von 600 Watt und besteht aus 16 Lautsprechern und 9 Kanälen. BMW zufolge gleicht die geschwindigkeitsabhängige Kompensationsfunktion feinfühlig den Einfluss von Fahrgeräuschen aus. Der Klang ist insgesamt sehr gut. Dass es noch bessergeht, weiß auch BMW und bietet es mit dem Bowers & Wilkins Diamond Surround Sound System gleich an. Nachteil: stolze 4.650 Euro Aufpreis.

Online Entertainment

Online Entertainment zum Aufpreis von 220 Euro bietet den Zugriff auf Millionen Musiktitel und auf das gesamte Album eines aktuell im FM-Radio gespielten Titels. Dazu gibt es eine einjährige Musikflatrate für das jeweilige Fahrzeug. Die Musikflatrate kann bei verschiedenen Anbietern eingelöst und auch auf anderen Endgeräten genutzt werden. In diesem 530e ist der Musikpartner Napster vorausgewählt. So lassen sich unbegrenzt Musiktitel herunterladen und auf der Festplatte im BMW speichern. Das klappt alles mühelos. Der Preis für diesen Service ist angemessen.

DAB-Tuner

Immer mehr digitale Programme lassen sich in Deutschland empfangen. Wer viel oder nur Radio hört, wird dieses Extra zu schätzen wissen. Gegenüber dem herkömmlichem UKW-Empfang bietet DAB (Digital Audio Broadcasting) den Vorteil einer besseren Klangqualität ähnlich dem einer CD. Das System besitzt die Fähigkeit für DAB+. Langfristig betrachtet sind die 420 Euro Zusatzkosten gut investiert. Warum der DAB-Tuner im 530e nicht längst zur Grundausstattung gehört, ist etwas unverständlich.

Fazit

Dieser BMW ist nur sinnvoll, wenn man ihn in der Nähe aufladen kann. Zum Beispiel zu Hause in der Garage oder in der Tiefgarage des Arbeitgebers. Da das für viele Autofahrer (noch) nicht zutrifft, fallen automatisch viele Käufer weg. Das degradiert den 530e zum Nischenfahrzeug. Käufer eines 530e bekommen bei BMW auf die Hochvoltbatterie eine kostenlose Gewährleistung von sechs Jahren bei maximal 100.000 km. Zudem erfüllt der 530e iPerformance aktuell die Abgasnorm EU6b.

Plug-in-Hybrid: Der 530e fasziniert durch absolute Stille.
Plug-in-Hybrid: Der 530e fasziniert durch absolute Stille.
Foto: Rene Schmöl

Ein Fahrer eines 530d Touring (F11) sagte mit einem Strahlen im Gesicht: "Das ist mein Traumwagen! Gibt's den auch als Touring?" Nein, leider nicht. Ein weiteres Manko. Und was ist mit den Emotionen? Glückshormone, die zum Beispiel beim Fahren eines BMW M5 entstehen, kann der 530e nicht hervorrufen. Doch dieses Auto fasziniert durch die absolute Stille beim Fahren sowohl Insassen als auch Fußgänger und Radfahrer. Emotionen ganz anderer Art entstehen beim Blick auf die Anschaffungskosten. Der 530e startet mit einem Grundpreis von 56.000 Euro. Zudem hat BMW in diesen 5er ganze 50 Sonderausstattungen im Wert von 22.780 Euro verbaut. Die sparsamen Fahrten mit dem Teilzeitstromer gibt es nicht zum kleinen Preis.

Der 530e ist für BMW ein Übergangsauto auf dem Weg zur Elektromobilität. Und genau diese Rolle spielt das Auto sehr gut. Nicht so gut ist dagegen ein kleines Detail: das Badge "iPerformance". Warum der 530e mit dem Anhang "iPerformance" einen so sperrigen Namen tragen muss, weiß wohl nur BMWs Marketing-Abteilung. Da wäre weniger mehr.

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