Pantone-Farben kosten künftig Geld

Blackout bei Adobe

31.10.2022
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Viele Adobe-Nutzer werden im November einen Blackout erleben. Für die Pantone-Farbpaletten muss künftig bezahlt werden, sonst bleibt das Bild schwarz.
Adobe-User müssen künftig für die Nutzung der Pantone-Farbbücher bezahlen.
Adobe-User müssen künftig für die Nutzung der Pantone-Farbbücher bezahlen.
Foto: Victority - shutterstock.com

Adobe-User, die Anwendungen wie Illustrator, InDesign und Photoshop nutzen, müssen künftig gleich zwei Abos abschließen. Sie benötigen nicht nur ein Abo für die eigentliche App, sondern auch ein Abo für die bislang vorinstallierten Farbbibliotheken, die sogenannten Pantone-Farbbücher. Kostenpunkt: rund 90 Euro pro Jahr, zusätzlich zu den Adobe-Abokosten.

Adobe entfernt nach eigenen Angaben sukzessive die Pantone-Farbbücher aus Illustrator, InDesign und Photoshop. Laut Adobe geschieht dies seit 16. August 2022 im Zuge von neu veröffentlichten Updates. Nach November 2022 soll es standardmäßig nur noch folgende Pantone-Farbbücher geben:

  • Pantone + CMYK beschichtet,

  • Pantone + CMYK unbeschichtet,

  • Pantone + metallisch beschichtet.

Wer auf weiter Pantone-Farben angewiesen ist, benötigt eine Pantone-Lizenz über das Pantone Connect-Plug-in, das in Adobe Exchange verfügbar ist.

Wer meint, dass er sich die Abokosten sparen kann, läuft Gefahr, im wahrsten Sinne des Wortes ein schwarzes Wunder zu erleben. Pantone-Farben, die es jetzt nur noch im Abo gibt, werden nämlich ohne Abo nur noch als schwarze Flächen dargestellt - auch in Dateien, die vor der Umstellung angelegt wurden.

Während Adobe auf seiner Webseite versucht, die Halsabschneiderei gegenüber den Kunden mit Formulierungen wie, " …Sie haben Zugriff auf die leistungsstarken Harmonisierungs-Engines, mit denen Sie schöne Farbthemen für Adobe-Produkte erstellen können" schönzureden, häufen sich auf Twitter die Postings von verärgerten Kunden.