Obwohl Blackberry Enterprise Service 10 (BES10) die plattformübergreifende Verwaltung von mobilen Endgeräten ermöglicht, konnte die Integrität der Datendabei dabei bislang in ByoD-Szenarien oder bei besonders hohe Sicherheitsanforderungen nur mit reinen Blackberry-Geräten gewährleistet werden. Bei Android- und iOS-Devices taten sich die Kanadier dagegen schwer, weil sie hier wie der Wettbewerb nur auf die MDM-APIs der Plattformanbieter Apple und Google zugreifen können. Verwenden die Mitarbeiter ihre eigenen Smartphones oder Tablets, ist es in der Regel gar nicht möglich, die Nutzung durch strenge Policies einzuschränken.
Um ihr Sicherheitsmodell auf andere Plattformen auszuweiten, ermöglicht Blackberry nun über ein Update von BES10 und der BES10-Clients für Android und iOS die Einrichtung eines „Secure Work Space“ auf den Geräten. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Containerlösung, wie von Good Technology bekannt, in der ein E-Mail- und PIM-Client, eine angepasste Version von Docs to Go, um Anhänge aufrufen zu können, sowie ein Browser isoliert und verschlüsselt vorgehalten werden. Zusätzlich ist es möglich, dass Unternehmenskunden eigene Anwendungen mit einem einfachen “App Wrapper” verpacken und in den Container stecken.
Wie Jeff Holleran, Senior Director Enterprise Product Management bei Blackberry, im CW-Gespräch erklärte, gebe es auch eine Reihe von Entwicklern, die ihre Business-Apps für Secure Work Space anpassen wollen, zu den ersten gehöre etwa die mobile Sharepoint-Lösung harmon.ie. Der Secure Work Space ist dabei zwar auf dem Gerät isoliert, so dass kein Cut, Copy & Paste möglich ist. Gleichzeitig können die Anwendungen aber über die Blackberry-Infrastruktur ohne VPN sicher mit der Firmeninfrastruktur hinter der Firewall kommunizieren. Geht das Gerät verloren oder wird nicht mehr im Unternehmensumfeld genutzt, kann der Administrator die Daten im Container remote löschen oder den Secure Work Space komplett entfernen, versicherte der Blackberry-Manager.
Die zum Secure Work Space gehörenden Apps sind bereits in den jeweiligen App Stores verfügbar, können aber erst mit dem Update für BES10 und den BES-Client genutzt werden. Für Android stellt Blackberry zum einen den "Work Space Manager for BES10" im Google Play Store bereit. Die App erlaubt es dem Administrator, über den BES10 festgelegte Policies und Konfigurationsprofile für den Secure Work Space auf dem Android-Smartphone oder -Tablet darzustellen. Die Container-App Secure "Work Space for BES 10" selbst enthält E-Mail, Kalender, Kontakte, Aufgaben und einen sicheren Browser.
Für iOS gibt es keine dedizierte App für die Einrichtung eines sicheren Arbeitsbereichs, sondern je eine Anwendung für PIM-Daten (Work Connect for BES10) und zum sicheren Zugriff auf Inter/Intranet-Inhalte (Work Browser for BES10).
Holleran gab im CW-Gespräch noch ein kleines Update zur Verbreitung von BES10. Demnach sei der Management-Server es per dato bereits 13.600-Mal installiert worden. Zu den Nutzern zählten dabei schon 60 Prozent der Fortune-500-Kunden. Der Manager bestätigte außerdem, dass Blackberry BES10 auch als gehostete Cloud-Lösung bereitstelle, zunächst allerdings nur für Großkunden.