Die Einfuhren von Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) sowie von Consumer Electronics seien seit 2014 um ein Drittel gestiegen, teilte der Verband mit und bezog sich dabei auf Daten des Statistischen Bundesamts. Japan sei damit einer der zehn wichtigsten Technologielieferanten für Deutschland. Die internationale ITK-Handelsbilanz gleicht allerdings einer Einbahnstraße: Während die Japaner hierzulande 2016 Technologie im Wert von 1,5 Milliarden Euro absetzten, verkauften die Deutschen ITK-Produkte für nur 284 Millionen Euro an japanische Abnehmer, immerhin ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Alternde Gesellschaft im Fokus
Die Messeaussteller aus Nippon rücken auf der CeBIT 2017 das Schlagwort "Society 5.0" in den Vordergrund. Bitkom-Präsident Thorsten Dirks kann das nachvollziehen, sei doch der demografische Wandel in Japan schon "20 Jahre voraus". Deshalb sei das Land Vorreiter in der Robotik, insbesondere dort, wo alltägliche Aufgaben zu verrichten seien. Insofern könne Deutschland von Japan lernen. Automatisierung und Digitalisierung sicherten nicht nur den Wohlstand von Morgen, sie ermöglichten auch soziale Teilhabe und ein würdevolles Leben in einer alternden Gesellschaft.
Der Bitkom-Sprecher betonte, dass es viele Parallelen zwischen der japanischen und deutschen Wirtschaft gäbe, darunter der starke Automotive-Sektor sowie die weltweit guten Positionen in Maschinenbau und Elektrotechnik. Von dem "wirtschaftlichen und sozialen Zukunftslabor" Japan könne Deutschland viel lernen.
Deutsche ITK-Branche wächst stabil
Der Bitkom nahm, wie am CeBIT-Vortag üblich, auch Stellung zur Entwicklung der deutschen ITK-Wirtschaft. Die Umsätze sollen 2017 ein Volumen von 161,4 Milliarden Euro erreichen, ein Zuwachs von 1,3 Prozent. Bis Jahresende werde die Branche zudem 21.000 zusätzliche Jobs schaffen. Dann sollen 1,051 Millionen Menschen in der ITK ihr Brot verdienen - nur der Maschinenbau beschäftigt mehr Menschen.