Importe nach Deutschland wachsen zweistellig

Bitkom lobt zum CeBIT-Auftakt Handelsbeziehungen mit Japan

20.03.2017
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Der ITK-Branchenverband Bitkom hat am gestrigen Sonntag, den 19. März 2017, auf einer Pressekonferenz die guten Handelsbeziehungen Deutschlands zum CeBIT-Partnerland Japan gewürdigt. Seit 2014 wachsen demnach die Technikimporte aus dem Land des Lächelns - 2016 sogar um elf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Die Einfuhren von Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) sowie von Consumer Electronics seien seit 2014 um ein Drittel gestiegen, teilte der Verband mit und bezog sich dabei auf Daten des Statistischen Bundesamts. Japan sei damit einer der zehn wichtigsten Technologielieferanten für Deutschland. Die internationale ITK-Handelsbilanz gleicht allerdings einer Einbahnstraße: Während die Japaner hierzulande 2016 Technologie im Wert von 1,5 Milliarden Euro absetzten, verkauften die Deutschen ITK-Produkte für nur 284 Millionen Euro an japanische Abnehmer, immerhin ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Ein Plus von fünf Prozent: Deutsche ITK-Hersteller verkauften 2016 Produkte im WErt von 284 Millionen Euro nach Japan.
Ein Plus von fünf Prozent: Deutsche ITK-Hersteller verkauften 2016 Produkte im WErt von 284 Millionen Euro nach Japan.
Foto: Bitkom

Alternde Gesellschaft im Fokus

Die Messeaussteller aus Nippon rücken auf der CeBIT 2017 das Schlagwort "Society 5.0" in den Vordergrund. Bitkom-Präsident Thorsten Dirks kann das nachvollziehen, sei doch der demografische Wandel in Japan schon "20 Jahre voraus". Deshalb sei das Land Vorreiter in der Robotik, insbesondere dort, wo alltägliche Aufgaben zu verrichten seien. Insofern könne Deutschland von Japan lernen. Automatisierung und Digitalisierung sicherten nicht nur den Wohlstand von Morgen, sie ermöglichten auch soziale Teilhabe und ein würdevolles Leben in einer alternden Gesellschaft.

Der demografische Wandel sei in Japan "20 jahre voraus", sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks auf der CeBIT 2017.
Der demografische Wandel sei in Japan "20 jahre voraus", sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks auf der CeBIT 2017.
Foto: Deutsche Messe AG

Der Bitkom-Sprecher betonte, dass es viele Parallelen zwischen der japanischen und deutschen Wirtschaft gäbe, darunter der starke Automotive-Sektor sowie die weltweit guten Positionen in Maschinenbau und Elektrotechnik. Von dem "wirtschaftlichen und sozialen Zukunftslabor" Japan könne Deutschland viel lernen.

Deutsche ITK-Branche wächst stabil

Der Bitkom nahm, wie am CeBIT-Vortag üblich, auch Stellung zur Entwicklung der deutschen ITK-Wirtschaft. Die Umsätze sollen 2017 ein Volumen von 161,4 Milliarden Euro erreichen, ein Zuwachs von 1,3 Prozent. Bis Jahresende werde die Branche zudem 21.000 zusätzliche Jobs schaffen. Dann sollen 1,051 Millionen Menschen in der ITK ihr Brot verdienen - nur der Maschinenbau beschäftigt mehr Menschen.