"Die Anhebung der Prognose stützt sich auf günstigere Erwartungen in den großen Segmenten unserer Branche", freute sich Dieter Kempf, Präsident des ITK-Branchenverbands Bitkom, auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der CeBIT-Eröffnung. Nur im Bereich der Unterhaltungselektronik (- 3 Prozent) und den TK-Diensten (- 0,5 Prozent) gebe es eine rückläufige Entwicklung. Ansonsten stünden die Zeichen überall auf Wachstum, insbesondere in den großen Marktsegmenten Software (+5,7 Prozent) und IT-Services (+ 3,0 Prozent).
Die Bitkom-Prognose stützt sich auf eine regelmäßige Umfrage unter den Mitgliedern aus der deutschen ITK-Branche. Es falle auf, so Kempf, dass sich insbesondere im TK-Markt der Preisverfall und die Folgen von regulatorischen Eingriffen oft stärker auswirkten als die eigentlich positive Umsatzentwicklung. Auch im Segment der Unterhaltungselektronik sei die Nachfrage nicht schlecht, doch der Preiskampf wirke sich ungünstig aus.
TK-Dienste sind und bleiben größter Einzelmarkt
Der Verband erwartet 2015 für den gesamten ITK-Markt ein Umsatzvolumen von 155,5 Milliarden Euro nach 153,3 Millionen im Jahr zuvor. Das größte Segment ist das der TK-Dienste, die für 49,3 Milliarden Euro stehen und knapp ein Drittel des Gesamtmarkts ausmachen. An zweiter Stelle stehen die IT-Services, mit denen 37,3 Milliarden Euro umgesetzt werden (24 Prozent des Markts). Es folgen der Hardware- und der Softwaremarkt, die 15 beziehungsweise 13 Prozent des Gesamtmarkts auf sich vereinen. Deutlich zurück hinter diesen großen Marktsegmenten liegen Consumer Electronics (6 Prozent), TK-Endgeräte (6 Prozent) und TK-Infrastruktur (4 Prozent).
Laut Bitkom treibt die Digitalisierung insbesondere den Software- und Servicemarkt. Das Hardwaresegment kam 2014 in den Genuss einer Sonderkonjunktur, als viele Unternehmen ihre Windows-XP-Rechner ablösten. Nach einem Wachstum von 6,3 Prozent im Vorjahr wird nun ein Plus von nur noch 1,3 Prozent erwartet.
Wie der Verband auf der CeBIT weiter mitteilte, wollen 68 Prozent der ITK-Unternehmen 2015 Personal einstellen. 2014 hatten dies 63 Prozent vor, im Jahr davor 57 Prozent. Die Branche werde Ende 2015 rund 990.000 Mitarbeiter beschäftigen gegenüber 969.000 im Jahr zuvor. Kempf mahnte, dass die Informatik in den Schulen aufgewertet und im Lehrplan verankert werden müsse. "Wir brauchen das Pflichtfach Informatik", so der Bitkom-Präsident.