ECM-Strategien

Big Data und Social Media fordern das Wissens-Management

30.04.2013
Von Wolfgang Hackenberg

Jäger und Sammler

Hinzu kommen Tools für das Social-Media-Monitoring, die Unternehmen helfen, alle unternehmensrelevanten Themen aus dem Web zu filtern. Beim Screening oder durch Crawler werden automatisiert benutzergenerierte Inhalte in sozialen Netzwerken identifiziert, beobachtet und analysiert. Doch Vorsicht: Nicht alles, was verfügbar ist, ist auch ethisch in Ordnung.

Beispielsweise ist der Einsatz von Hadoop aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht ganz unkritisch. Das Framework nutzt mit dem Hadoop Distributed File System (HDFS) ein Dateisystem, bei dem Dateien auf mehrere Datenblöcke verteilt und mehrfach Kopien von einzelnen Datenblöcken angelegt werden. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass nach Session-Ende die Daten wieder dedupliziert werden. Dies gilt besonders dann, wenn nicht öffentliche Daten, sondern Daten aus dem Bestand des Unternehmens wie E-Mails analysiert werden sollen.

Dank der Leistungsfähigkeit von Big-Data-Technologien könnte es in Zukunft zudem interessant werden, E-Mails ohne Klassifizierung sofort Serverseitig zu archivieren und nicht nachzubearbeiten. Denn durch die Möglichkeiten von Hadoop und Co. lassen sich auch große Datenbestände schnell und effizient auswerten. Damit könnte der Aufwand für die zum Teil nach wie vor manuelle Bearbeitung und Klassifizierung von E-Mails drastisch reduziert und der Umgang mit E-Mails deutlich beschleunigt werden. Diese Strategie ist aber nicht ganz unproblematisch. Solange die Dokumente nicht klassifiziert sind, kann Hadoop nicht sicherstellen, wer Kenntnis von bestimmten Daten haben darf. Außerdem gehört es zum Lifecycle eines Dokuments, dass es gegebenenfalls zu einem bestimmten Zeitpunkt gelöscht werden muss, was ebenfalls nicht ohne Nachbearbeitung möglich ist. Schließlich ist zu bedenken, dass der Einsatz von Big-Data- oder Social-Monitoring-Tools jedenfalls dann die Zustimmung eines Betriebsrats erfordert, wenn es um Daten geht, die von Mitarbeitern des Unternehmens erzeugt wurden.