Wide Area Storage als Big-Data-Infrastruktur

Big Data – Daten richtig speichern

02.09.2013
Von 
Frank Herold blickt auf 15 Jahre Erfahrung in der IT- und Speicherbranche zurück. Bei Quantum leitet er den Bereich Consulting für die gesamte Produktlinie im EMEA-Raum. Bis zur Fusion mit Quantum war er bei ADIC etliche Jahre als Consultant, Senior Consultant und als Manager Presales tätig. Vor seiner Zeit bei ADIC verantwortete diplomierte Maschinenbau-Ingenieur in einem deutschen Softwarehaus die Bereiche Entwicklung und Support.

Die Zukunft von Object Storage

Das Essentielle für die erfolgreiche Nutzung von Object Storage ist die Fähigkeit, unstrukturierte Daten im Objektspeicher zu verwalten. Die gebräuchlichste Art, wie Unternehmen unstrukturierte Daten managen können, ist mittels eines Network Attached Storage Systems (NAS).

Dessen Vorzüge auch für Object Storage zu nutzen, führt zu interessanten Ergebnissen. Erstens können durch die Bereitstellung eines klassischen Filesystem-Namensraums Unternehmen unstrukturierte Daten in den Objektspeicher migrieren. Das vergrößert ihre Haltbarkeit und reduziert die Kosten für ihre Vorhaltung. Zweitens sind CIFS und NFS-Protokolle mit zahlreichen Betriebssystemen kompatibel; damit wird der Zugriff auf den Objektspeicher garantiert. Nutzer greifen so auch eigenständig und nach Bedarf auf Daten zu. Nicht zuletzt können IT-Administratoren viele der traditionellen operativen Best Practices für Datenmanagement und Sicherheit in Anspruch nehmen, da Objektspeicher in einem Dateisystem abgebildet werden. Diese neue Art von Object Storage firmiert sich unter Wide Area Storage (WAS).

Ein weiteres entscheidendes Merkmal von Wide Area Storage ist die Fähigkeit zum aktiven Data Lifecycle Management durch den Einsatz etablierter Storage-Management-Strategien. Lösungen für "Hierarchisches Speicher Management" (HSM) haben diese Eignung in traditionellen Speichersystemen bereits unter Beweis gestellt. Unternehmen, die HSM nutzen, sehen Objektspeicherung als logische Erweiterung ihres bestehenden Regelwerks.

Wide Area Storage als Archivlösung

WAS kann ebenso als attraktives Langzeit-Archiv dienen. Denn Object Storage bietet die gleichen Sicherheitslevels wie Tape - aber mit viel geringeren Latenzen. Objektspeicher können auch als Verbindung zu Object-Storage-basierenden Cloud-Lösungen dienen. Die variable Einsatzfähigkeit öffnet eine große Bandbreite an Off-Site-Lösungen für die langfristige Datenvorhaltung.

Neben dem Archivierungspotential sind Object-Storage-Architekturen so angelegt, dass sie automatisch Multi-Site-Recovery-fähig sind. Da Daten mittels Standardnetzwerken über Knoten verteilt sind, können die Knoten als Mix aus lokal, Außenstelle oder mehreren Stellen konzipiert werden. Fällt ein gesamtes Rechenzentrum aus, so lassen sich die Daten in der Zweigstelle trotzdem wiederherstellen.

Im Ergebnis verfügen Anwender über eine automatische Multi-Site-Sicherung ohne die Notwendigkeit einer Installation, Konfiguration und Koordination dedizierter Replikationsfähigkeiten. Die Multi-Site-Verteilung bietet zudem bezahlbaren Datenzugriff von jedem Standort. Nutzer können Daten von lokalen Knoten aufrufen und geschriebene Daten werden über alle Zweigstellen verteilt - ohne die administrativen Kopfschmerzen des Managements bidirektionaler Replikation.

Nicht zuletzt bietet Wide Area Storage die Möglichkeit der Nutzung sowohl mit Dateisystem-basierten Klienten als auch mit Anwendungen, die speziell für die Nutzung von Object Storage entwickelt wurden. Das garantiert den breitesten Datenzugang innerhalb eines Unternehmens.

Mit dem Besten aus zwei Welten eröffnet Wide Area Storage Unternehmen neue Anwendungsszenarien für eine umfangreichere Nutzung von Big Data - ohne zu verwässern. (cvi)