4. Was will ich in ein, zwei Jahren?
Nicht-monetäre Kompensationen können aber auch flexible Arbeits- und Arbeitszeitmodelle sein. "Flexibilität, die ich von meinen Mitarbeitern verlange - Softwareentwicklung ist kein Nine-to-Five-Business -muss ich auch zurückgeben. Wenn ein Projektleiter dienstags um 16 Uhr mit seinem Kind zum Schwimmen gehen möchte, sollte er dies tun. Nur glückliche Mitarbeiter sind auf Dauer auch gute Mitarbeiter", fasst Jens Thuesen zusammen.
5. Stichwort Kultur: Passe ich zum Unternehmen und das Unternehmen zu mir?
Der ‚Culture Fit‘ wird für immer mehr Unternehmen zu einem wichtigen Einstellungskriterium. Auch die potentiellen Mitarbeiter sollten sich Gedanken über ihre kulturelle Passung machen. So wird eine angehende Softwareingenieurin, die Karriere im heute als ‚klassisch‘ angesehenen Sinne machen möchte, die beispielsweise in fünf Jahren Abteilungsleiterin sein will, sicher nicht glücklich in einer Firma, die Wert auf flache Hierarchien legt. In ein solches Unternehmen passt eher der angehende Softwareentwickler, der Spass an wechselnden Projekten und Aufgaben oder auch an modernen, netzwerkartigen Formen der Zusammenarbeit hat, wie es etwa bei Scrum der Fall ist.
"Was vielleicht banal klingt, ist entscheidend dafür, dass man sich beim künftigen Arbeitgeber wohl fühlt. Eine Kultur wird man als Einzelner nicht ändern. Daher ist es wichtig, mit der Kultur des Unternehmens überein zu stimmen. Und vielleicht am Wichtigsten: Eine Kultur sollte gelebt werden. Ein Unternehmen zum Beispiel, das flache Hierarchien propagiert, sich aber in Hierarchiestufen wie Projekt-, Gruppen-, Abteilungs- und womöglich Bereichsleiter gliedert, dürfte man dies nur schwer abnehmen", fasst Thuesen zusammen.