Das Bild einer heruntergefallenen, ordinären Eiswaffel kann den oder anderen Liebhaber cremigen Glace-Genusses bereits zu Tränen rühren. Und jetzt stellen Sie sich mal vor, Ben & Jerry's-Eiscreme im Wert von mehreren zehntausend Dollar würde aufgrund unzureichender Kühlung zu liquidem Kehricht. Eine absolute Tragödie.
Ben & Jerry's-Filiale: Der Teufel im Gefrierschrank
Vom ideellen Wert beliebter Ben & Jerry`s Eissorten wie "Cookie Dough", "Half Baked" oder "All or Nutting" einmal ganz abgesehen, geht so eine Eiscreme-Schmelze auch mit groben finanziellen Verlusten einher. Diese Erfahrung mussten beispielsweise der Betreiber einer Ben & Jerry`s Eisdiele in San Francisco machen, als eine brandneue Kühltruhe im Ladengeschäft einen klassischen Fehlstart hinlegte. Der Grund für die Fehlfunktion war eine nicht fachgerechte Installation des Geräts. Bei der Einrichtung wurden die in San Francisco herrschenden Temperaturschwankungen nicht berücksichtigt.
"Das Ding brachte es in neun Monaten auf ganze 230 Ausfälle. Das hatte einen substantiellen Verlust von Produkten zur Folge. Der Schaden belief sich auf mehrere zehntausend Dollar", erzählt Betreiber John Slater. "Ich hatte viele schlaflose Nächte und musste mir jeden Morgen die bange Frage stellen, ob meine ganze Eiscreme schon wieder geschmolzen ist."
Zwar verfügte die Ben & Jerry's-Filiale über ein Sicherheits-System, in das auch betreffender Gefrierschrank eingebunden war - allerdings bekam Slater lediglich E-Mail-Benachrichtigungen, die ihn über ein Problem informierten. Die Natur des Problems blieb dagegen völlig im Dunkeln, weswegen er nicht erkennen konnte, ob der Eisschrank gerade wieder einmal den Geist aufgibt oder sich lediglich im viermal pro Tag ablaufenden Defrost-Kreislauf befindet. Wenn also mitten in der Nacht eine Benachrichtigung eintraf, blieb Slater nichts anderes übrig, als vor Ort die Lage checken zu lassen: "Das hat mich so viel Schlaf, Geld und Nerven gekostet, dass ich nach einer anderen Lösung gesucht habe."
- Sensors Expo & Conference 2016
Sensoren sind das Herz des Internet of Things. Schließlich sammeln sie die Daten, die Wearables und Smart Cities erst möglich machen. In San Jose, Kalifornien versammelte sich Ende Juni 2016 das Who-is-Who der US-amerikanischen Sensoren-Industrie. Wir zeigen Ihnen die Highlights der Sensors Expo & Conference 2016. - Gut, wenn man flexibel ist
Dieser flexible Sensor von SpectraSymbol kann Biegungsbewegungen erkennen und kommt beispielsweise in der Medizin zum Einsatz, wenn es darum geht, den Bewegungsspielraum eines verletzten Gelenks zu bestimmen. Der Hersteller fertigt zahlreiche Sensoren für industrielle, medizinische und Verbraucherzwecke. - Photodioden
Wenn Sie auf das Bild schauen, stellen Sie sich einfach vor, es befände sich eine Nadel in der Mitte und das komplette Ding wäre an dem Flügel eines Flugzeugs montiert. Genau das passiert mit dieser Photodiode, denn sie ist dazu da, Flugzeuge auf dem ersten Testflug zu begleiten. Jede Bewegung der Nadel wird erfasst und kann von Experten auf dem Boden in Echtzeit ausgewertet werden. Aus den Daten lassen sich Erkenntnisse darüber gewinnen, ob der Flügel vor der Auslieferung neu ausgerichtet werden muss. Hersteller ist allerdings kein amerikanisches, sondern ein französisches Unternehmen namens Isorg, die diese Art von Sensoren nächstes Jahr massenhaft verbreiten will. - Fingerabdruck-Scanner Reloaded
Aktuelle iPhones verfügen zwar über einen Sensor, der Fingerabdrücke erkennt, allerdings ist der dafür konzipiert, nur eine einzige Person zu erkennen. Dieser Detektor - ebenfalls aus dem Hause Isorg - arbeitet präzise genug, um zwischen Millionen von Fingerabdrücken unterscheiden zu können. Die Technologie kommt bereits bei Grenzkontrollen zum Einsatz, wo die Behörden versuchen, ganz bestimmte Individuen zu identifizieren. Das System speichert allerdings keine Fingerabdruck-Daten wie man bei Isorg versichter, sondern gleicht lediglich bestimmte Koordinaten in Echtzeit auf einer Analytics-Plattform ab. - Sensoren und die Cloud
Sensoren müssen Daten an Rechner zurücksenden, die entweder in einem Rechenzentrum oder der Cloud "stehen". Dieses Netzwerk-Zubehör sendet diese Daten komplett kabellos - selbst wenn einige Knotenpunkte ausfallen sollten. Zur Anwendung kommt hierbei der beliebte, weil sehr energiesparende, Wireless-Standard IEEE 802-.15.4. Der Hersteller ist B+B Smartworx, ein in Ottawa, Illinois, ansässiges Tochterunternehmen von Advantech. - Wohltuendes fürs Rechenzentrum
Das IoT kann Unternehmen dabei helfen, ihre Data Center für weniger Geld zu betreiben. Zum Beispiel mit der Wzzard node. Das Teil wird in der Mitte eines Serverracks montiert. Auch in diesem Gerät arbeitet Technologie von B+B Smartworx: zwei kleine Sensoren an den Kabeln messen die Temperatur. Die Temperaturdaten geben Unternehmen Aufschluss darüber, wann sie die Klimaanlage im Rechenzentrum herunterfahren können. - Alt trifft Neu
Es gibt viele Wege, um elektronisch Musik zu machen, aber die meisten davon beinhalten weder hölzerne Tasten noch Hämmer. Ein Unternehmenskunde bat beim deutschen Elektronik-Hersteller Hoffman+Krippner um Unterstützung bei der Realisierung eines elektrischen Pianos mit traditionellen Bauteilen. Das Ergebnis ist im Bild zu sehen: Gedruckte Sensoren (die schwarzen Streifen auf der Platine) erfassen, wie stark die Tasten gedrückt werden. Je mehr Druck, desto lauter der Ton. - Extremer Härtefall
Wieviel Kaltverformung verträgt Ihr Auto? Diese Frage interessiert auch die Autobauer, weswegen sie sogenannte Sensor Strips in Prototypen verbauen. Gefertigt werden die Sensorenbänder vom US-Unternehmen Acellent Technologies. - Hammer trifft BMW
Wenn Sie Metall mit einem Hammer bearbeiten, entsteht meistens eine Beule. Die modernen Verbundmaterialien, die im Autobau zum Einsatz kommen, können dagegen beschädigt werden, ohne dass es sofort sichtbar ist. Zu verstehen, wieviel Belastung bestimmte Materalien aushalten, ist aber nicht nur für die Auto- sondern auch die Luft- und Raumfahrt-Industrie essentiell. - Altes Eisen, moderner Kern
Ein Inklinometer misst Neigungen - zum Beispiel den Winkel eines Kranarms oder den Flugwinkel von Flugzeugen. Der in Pennsylvania ansässige Familienbetrieb Rieker stellt diese Geräte bereits seit 1917 her. Auf der Sensors Expo gab es nun erstmals ein elektronisches Modell zu sehen, das Neigungen auf bis zu Einzehntel-Grad genau misst - egal ob es gerade sehr heiß oder kalt ist. Die Ergebnisse sind übrigens laut Rieker zehnmal so genau wie die eines Smartphones.