Bounce-Rate
Eng mit der Rücksprung-Rate verbunden ist die Absprungrate (Bounce-Rate). Wenn der Besucher die Seite nach kurzer Zeit wieder schließt und gar nichts auf der Seite macht, zählt man dies als Absprung. Auch ein Absprung zeigt, dass die Seite offensichtlich nicht die Informationen liefert, die sich der Besucher versprochen hat und ist damit ein deutlicher Indikator für Google, dass diese Seite weiter unten in den Suchergebnissen platziert werden sollte.
Die Aussage der Absprungrate ist jedoch nicht so eindeutig wie man vielleicht auf den ersten Blick denkt. Eine Seite, die sofort die notwendige Information liefert, kann für den Besucher einen hohen Nutzen liefern und trotzdem eine hohe Absprungrate haben. Beispiele hierfür können Seiten mit Lotterie-Ergebnissen oder dem Wetterbericht sein. Für die meisten Seiten zählt aber: Eine hohe Absprungrate ist ein schlechtes Zeichen!
Nutzungsdauer
Wiederum eng mit den beiden anderen Faktoren verbunden, ist die tatsächliche Nutzungsdauer der Seite. Wenn wenige Besucher abspringen, steigt die Nutzungsdauer, die der Besucher tatsächlich auf der Seite verbringt. Wenn der Besucher weiterklickt und beispielsweise auch auf Unterseiten intensiv liest, scheint die Seite eine besonders hohe Relevanz zu haben - und sollte in den Suchergebnissen ganz weit oben angezeigt werden.
Optimierung der User-Signals
Wenn es um die Optimierung der User-Signals geht, sind die üblichen SEO-Methoden nicht besonders effektiv. Nutzersignale lassen sich nicht durch Backlinks, Keyword-Dichte, Änderungen an der logischen Struktur der Seite oder anderen üblichen Ansätzen zur Onpage-Optimierung verbessern. Suchmaschinen-Optimierung ist bisher immer eine Optimierung der zu findenden Seite für die Suchmaschine - bessere User-Signals sendet eine Seite jedoch nur, wenn sie für Menschen optimiert wird.
Aber Achtung: Wer nun alles dafür tut, Google vorzugaukeln, eine Seite hätte gute User-Signals läuft dabei schnell in die Falle. Es ist pauschal gar nicht klar, was “gute” User-Signals sind. Man kann beispielsweise nicht pauschal sagen, dass eine lange Aufenthaltsdauer (Time on site) wirklich positiv ist. Denn dies kann auch heißen, dass die Website-Besucher nicht finden, was sie suchen. Und andere Seiten sind möglicherweise hochrelevant, wenn der Nutzer nur ganz kurz auf der Seite ist - eben weil er die gesuchte Information schnell gefunden hat (beispielsweise den Wetterbericht). So sind User-Signals letztendlich auf jeden Fall das entscheidende Zünglein an der Waage, wenn es darum geht in den Top-3-Suchergebnissen zu landen - vor dem eigenen Wettbewerb.
Der richtige Weg zur Optimierung der User-Signals ist also die Optimierung der Website auf die Bedürfnisse der Nutzer. So dient dann Conversion-Optimierung nicht mehr nur zur Steigerung der Conversion-Rate, sondern verbessert auch die User-Signals. Wenn die Website-Besucher häufiger das Ziel der Seite erreichen, ist die Seite offensichtlich für den Nutzer optimiert und somit hochrelevant. Die Optimierung der User-Signals gelingt so beispielsweise durch klassisches A/B-Testing (wenn ausreichend Traffic vorhanden und das Ziel gut messbar ist) oder durch die Anwendung von Conversion-Heuristiken.
“Der Nutzer steht an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst.” ist der erste der zehn Grundsätze von Google. Websites, die diesem Grundsatz folgen, sind genau das, was Google möchte. Alle anderen Websites haben in den Suchergebnissen nichts verloren und werden sukzessive aus dem Index verdrängt werden. (haf)