Gerüchte um ChatGPT

Bau mir einen Bot, Bot!

06.11.2023
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
ChatGPT-Abonnenten sollen unbestätigten Gerüchten zufolge bald eine „GPT-Builder“-Option erhalten, mit der sie ihre eigenen Chatbots bauen können.
Wird ChatGPT Unternehmen schon in Kürze helfen, ihre eigenen Chatbots zu bauen? Die am 6. November beginnende Entwicklerkonferenz wird zeigen, wohin bei OpenAI die Reise geht.
Wird ChatGPT Unternehmen schon in Kürze helfen, ihre eigenen Chatbots zu bauen? Die am 6. November beginnende Entwicklerkonferenz wird zeigen, wohin bei OpenAI die Reise geht.
Foto: Iljanaresvara Studio - shutterstock.com

Bei The Decoder finden sich Screenshots und Videos von einem OpenAI-Tool, mit dem Kunden ihre eigenen Chatbots bauen können. Die meisten der dafür benötigten Funktionen stellt das Unternehmen ohnehin mit ChatGPT und dem zugrundeliegenden Sprachmodell GPT-4 bereit, beispielsweise Web-Browsing oder Datenanalyse. Wie es in dem Beitrag weiter heißt, plant der Anbieter wohl auch einen Marktplatz, auf dem Nutzer ihre Chatbots anbieten und die von Dritten erstellten Bots beziehen können.

Ein KI-Spezialist namens Choi hat vor ein paar Tagen eine Zusammenfassung der angeblich geplanten OpenAI-Entwicklungen veröffentlicht. Wenig später teilte Tibor Blaho, ein Entwickler von SEO-Tools, ein Video der Benutzeroberfläche des GPT-Builders. Damit sollen User neue Chatbots kreieren können, indem sie Prompts eingeben wie: "Erstelle ein Creative, das dabei hilft, Visuals für neue Produkte zu erstellen."

Anwender können angeblich eigene Wissensdatenbank aufbauen

Der Button "Create" bietet demnach die Optionen, eine Sprache voreinzustellen sowie eine Tonalität und einen Schreibstil für den Bot auszuwählen. Hinter dem Tab "Konfigurieren" finden sich weitere Eingabefelder, um Beschreibungen und Anweisungen für den Bot einzugeben. Die Anwender sollen auch Dateien hochladen können, um damit ihre eigene Wissensdatenbank aufzubauen, und sie könnten auf Funktionen wie Webbrowsing oder Bilderzeugung umschalten. Zudem gibt es wohl auch eine Box, um die eigenen benutzerdefinierten Aktionen zum Chatbot hinzuzufügen.

Gleich neben dem Konfigurieren-Tab findet sich ein Preview-Fenster mit einem Prompt-Eingabefeld. Damit lässt sich der Bot offenbar laufend testen und optimieren. Blaho hat in einem LinkedIn-Posting eine detaillierte Aufschlüsselung des GPT-Builders veröffentlicht.

Neues Abomodell von OpenAI

Wie Insider Choi weiter berichtet, soll OpenAI eine neue Lizenz namens "Team" planen. Das Abomodell soll Unternehmen wahlweise eine "flexible" oder eine "jährliche" Option bieten. Choi teilt einen Screenshot, der die Features des Tarifs aufschlüsselt, darunter die unbegrenzte Nutzung des GPT-4-Modells in hoher Geschwindigkeit und ein um den Faktor vier längerer Kontext. Der Screenshot zeigt, dass der Preis 25 Dollar pro Nutzer und Monat betragen soll. Die nicht näher beschriebene flexible Option soll 30 Dollar pro Monat und User kosten, wobei Firmen laut Choi für mindestens drei Nutzer einen Vertrag abschließen müssen.

Am heutigen Montag (6. November 2023) beginnt die erste Entwicklerkonferenz von OpenAI. Zu den voraussichtlich vorgestellten Beta-Funktionen der neuesten ChatGPT-Variante gehören die Einbeziehung von Live-Web-Ergebnissen, Bilderzeugung und Voice-Chat. Auf der Konferenz wird es eine Preview auf alle neuen Tools geben. Vielleicht wissen wir also schon bald mehr. (hv)