Rund 560 Millionen Dollar schwer sei die geplante Transaktion und könnte innerhalb der nächsten Wochen festgeklopft werden, schreibt das Blog "Re/code" unter Berufung auf Insider. Springer hatte sich im Zuge einer Finanzierungsrunde über 25 Millionen Dollar im Januar bereits eine Minderheitsbeteiligung an "Business Insider" gesichert. Seinerzeit wurde das vom früheren Wall-Street-Analysten Henry Blodget gegründete Portal mit rund 200 Millionen Dollar bewertet. Der aktuelle Deal taxiere es mit 500 Millionen Euro.
Das "Manager Magazin" hatte vergangene Woche bereits kolportiert, Springer wolle eine Mehrheit an "Business Insider" übernehmen. Den Informanten von "Re/code" zufolge geht es aber um eine Komplettübernahme. Weder Blodget noch ein Springer-Sprecher wollten die Gerüchte auf Anfrage kommentieren.
"Business Insider" startete zunächst als "Silicon Alley Insider" und hat seit 2007 57 Millionen Dollar Fremdfinanzierung eingesammelt. 2013 machte der Dienst um die 20 Millionen Dollar Umsatz. Im Januar sagte Gründer Blodget anlässlich der jüngsten Finanzierungsrunde, die Erlöse seien 2014 um 70 Prozent gewachsen und die Company im zweiten Halbjahr "solide profitabel" gewesen.
Einige Monate später sagte dann aber COO Julie Hansen, "Business Insider" sei aufgrund hoher Aufwände für Expansion nicht profitabel. Zuletzt wurden ein Ableger in Großbritannien, der "TechInsider" für Themen rund um "Technik, Wissenschaft, Innovation und Kultur" sowie das Publishing-Projekt "Insider" gegründet, das seine Inhalte primär über andere Plattformen wie Facebook und Twitter verbreiten möchte.
Im Laufe des 4. Quartals soll auch eine deutsche Ausgabe des "Business Insider" starten. Redaktionell wird diese von der Springer-Tochter finanzen.net betrieben. Die Partnerschaft vereine "das erfolgreiche Nachrichtenangebot für Wirtschaftsführer von Business Insider mit der Expertise von finanzen.net im deutschen Wirtschafts- und Finanzenumfeld", hieß es in der Ankündigung im August.