Cloud-Infrastruktur

AWS, Microsoft und Google dominieren den Markt

09.08.2023
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Die Geschäfte mit Cloud-Infrastruktur-Services wachsen zweistellig. Zwei Drittel des weltweiten Marktes teilt das Triumvirat aus AWS, Microsoft und Google unter sich auf.
Der globale Markt für Cloud-Infrastruktur-Services wächst weiter solide.
Der globale Markt für Cloud-Infrastruktur-Services wächst weiter solide.
Foto: ImageFlow - shutterstock.com

AWS, Microsoft und Google haben den Markt für Cloud-Infrastruktur-Services weiter fest im Griff. Rund zwei Drittel des globalen Business in diesem Bereich gehen auf ihr Konto. Insgesamt betrug das Geschäftsvolumen mit Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und gehorsteten Private Cloud Services im zweiten Quartal 2023 weltweit knapp 65 Milliarden Dollar, meldete die Synergy Research Group. Das sind zehn Milliarden Dollar beziehungsweise 18 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres.

Den Markt führt AWS mit einem Anteil von 32 Prozent weiter mit deutlichem Vorsprung an. Allerdings gingen die Marktanteile der Amazon-Tochter im Jahresvergleich um zwei Prozentpunkte zurück. Davon profitierten die Verfolger. Die zweitplatzierte Microsoft (22 Prozent) und Google (elf Prozent) auf Rang drei legten jeweils um einen Prozentpunkt zu. Klar dahinter liegen die Tier-2-Anbieter Alibaba Cloud (vier Prozent), IBM (drei Prozent), Salesforce (drei Prozent) und Oracle (zwei Prozent).

Ein Drittel für AWS, eine weiteres Drittel für Microsoft und Google, und das letzte Drittel müssen sich alle anderen Anbieter von Cloud-Infrastruktur-Services aufteilen.
Ein Drittel für AWS, eine weiteres Drittel für Microsoft und Google, und das letzte Drittel müssen sich alle anderen Anbieter von Cloud-Infrastruktur-Services aufteilen.
Foto: Synergy Research Group

Das Wachstum im Geschäft mit Cloud-Infrastruktur-Services verlangsamt sich - von 20 Prozent im vierten Quartal 2022 über 19 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres auf aktuell 18 Prozent. Die Synergy-Analysten sprechen dennoch von einer gesunden Wachstumsrate. Allerdings habe das derzeitige Wirtschaftsklima das Wachstum der Cloud-Ausgaben etwas gebremst.

Je größer der Markt, desto kleiner das Wachstum

Die rückläufigen Zahlen seien auf den derzeit herrschenden makroökonomischen Druck, einige Sparmaßnahmen der Unternehmen, lokale Marktprobleme in China und vor allem auf das Gesetz der großen Zahlen zurückzuführen, hieß es. Der Cloud-Markt habe mittlerweile eine Größe erreicht, mit der die Raten aus den Anfangsjahren nicht mehr realistisch seien. "Wenn ein immer größer werdender Markt immer weiter um zehn Milliarden Dollar wächst, sinkt die jährliche Wachstumsrate fast zwangsläufig", sagte John Dinsdale, Chefanalyst von Synergy.

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Dinsdale erwartet indes neuen Rückenwind. Es gebe Anzeichen dafür, dass sich der chinesische Markt wieder normalisiert, und auch das makroökonomische Umfeld bewege sich langsam in die richtige Richtung. Zudem hätten viele Unternehmen ihre historische Cloud-Nutzung mittlerweile überprüft sowie optimiert und gingen nun wieder dazu über, neue Workload zu generieren. Der Analyst verweist an dieser Stelle explizit auf neue Aufgaben im Umfeld von Generative AI. Für das Gesamtjahr 2023 taxiert das Analystenhaus das globale Geschäftsvolumen für Cloud-Infrastruktur auf etwa 247 Milliarden Dollar.