Die Autofahrer besser kennenlernen
Es gibt eine starke Verbindung zwischen dem Datenaustausch und einer Kundenbeziehung, die sich erfolgreich monetarisieren lässt. Der Schlüssel zum Erfolg ist die frühe Implementierung einer datenbezogenen Strategie. Deshalb entwickeln Fahrzeughersteller jetzt Lösungen für ein effektives und übergreifendes Management der neuen Vertragsbeziehung mit ihren Kunden, in dem physische Produkte genauso wie Services und Dienstleistungen in einer langjährigen gegenseitigen Verpflichtung gebündelt werden: "Mobilität" in der "oberen Mittelklasse" einschließlich "Mobilitätsgarantie" und "Internet-Dienstleistungspaketen" mit "Zwei Cabrio-Wochenenden" pro Jahr sind vielleicht die zukünftigen Angebote. In San Francisco sind sie übrigens bereits Realität.
Die Hersteller erkennen, dass nutzungsbezogene Informationen, welche die Fahrer erzeugen, viel wertvoller sein werden als die Kenntnis über die Autos, die sie fahren. GM und Toyota sind schon dabei, Einsatzzentralen zur Analytik derartiger Daten aufzubauen. Wenn jemand heutzutage ein neues Auto kauft und vom Hof fährt, dann nimmt er den Autohersteller auf dem virtuellen Beifahrersitz gleich mit - und zwar ab der ersten Fahrt.
- Das Auto im Zentrum der Vernetzung
Das Internet der Dinge macht vor dem Auto nicht halt und wird dadurch erst recht mobil. Fahrzeuge lernen, miteinander und mit der Umwelt zu kommunizieren. Speicher, Cloud und Business Intelligence oder Big Data kommen dabei eine zunehmende Bedeutung zu. - BMW Connected Drive
Alle Fahrzeughersteller haben sich irgendwie “Connected” für die Vernetzung auf die Fahne geschrieben. BMW hat den englischen Begriff praktisch gepachtet.... - BMW Connected Drive
Eine von vielen Möglichkeiten ist, die nächstgünstige Tankstelle zu finden. - Audi zFas
Vor einem Jahr füllte Audis selbst lenkende Steuerzentrale noch einen halben Kofferraum... - Audi zFas
...im aktuellen Modell findet die elektronische Intelligenz bereits hinter den Verkleidungen Platz. - Auf Bertha Benz Spuren
Das Mercedes-Forschungsmobil „S 500 Intelligent Drive“ ist die rund 108 km von Mannheim nach Pforzheim im Überland- und Stadtverkehr Mitte 2013 völlig autonom nachgefahren. - Ford erprobt auch autonomes Fahren
Alle Kfz-Hersteller unternehmen derzeit Anstrengungen, dem Auto das selbstständige oder autonome Fahren beizubringen, so auch Ford. Nur wo bleibt da noch der Spaß für den Halter? - Konzeptfahrzeug Akka Link & Go 2.0
Die Groupe Akka Technologies und MBtech haben zusammen dieses „Link & Go“-Konzeptfahrzeug entwickelt, das elektrisch fährt, selbst lenken und über Social Media auch zum Mitfahren oder neudeutsch „Teilen“ des Automobils einladen kann. - Ford-Vize Farley in den Nesseln
„We have GPS in your car, so we know what you’re doing“, wurde Ford-Vize James D. Farley auf der CES 2014 zitiert. Er musste das in einem Interview mit ‚Business Insider‘ schnell berichtigen. - Schluss mit Langeweile im Font
Car Entertainment auf den Rücksitzen wie hier von Toyota kann helfen, dass die Kinder nicht die ganze Zeit quengeln oder streiten. Die Inhalte sollten natürlich die Eltern in der Hand haben. - Audi TT mit digitaler Armatur
Digitale Armaturen lassen das flexible Switchen zwischen verschiedenen Anzeigen zu. Die des auf der CES 2014 vorgestellten neuen Audi TT wird auch vom zFas gesteuert. - VWs Vision von C2X
Die VW-Publikation ViaVision hat hier die Möglichkeiten von C2X der Kommunikation zwischen Autos und der Verkehrsinfrastruktur dargestellt. - Mercedes Benz: Car-to-X-Communication
Mercedes-Benz brachte die Car-to-X Technologie bereits 2013 auf die Straße - in Kombination mit einem Smartphone und der Digital DriveStyle-App. - Schluss mit langweiligen Navi-Bildern
Googles Street View und Panoramio sind zwar nicht unumstritten, können aber helfen, sich besser zurechtzufinden als reine Kartenbilder. Darauf setzen neben Toyota viele Anbieter. - Google Glass im Auto
Noch in Erprobung und vermutlich sogar illegal: Google Glass im Auto - Singapur und seine teuren ERP Gantries
Wer in Singapur in die Innenstadt fahren will, muss mitunter mehrere Electronic Road Pricing (ERP) Gantries passieren und wird damit automatisch ordentlich zur Kasse gebeten. - Apple CarPlay Vorbild macht Schule
Nach dem Vorbild von Apple CarPlay... - Microsoft Windows in Car Preview
...will Microsoft mit Windows Phone im Metro-Look auf der Fahrzeugkonsole Spuren hinterlassen. - Smartphone-Display Spiegeln mit MirrorLink
MirrorLink, hier von VW schematisch dargestellt, erlaubt es, das Display des Smartphones oder Tablets auf die Fahrzeugkonsole zu bringen. - James Bond lässt grüßen
Mindestens zweimal hat 007 von Q schon einen BMW bekommen, den er fernsteuern konnte. Im Straßenverkehr ist das wohl zu gefährlich, aber Samsungs Smartwatch Galaxy Gear kann immerhin schon mal fürs richtige Klima im Fahrzeug sorgen. - Ford MyKey
Der MyKey von Ford bietet Eltern die Möglichkeit der Kontrolle über das Fahrverhalten ihrer Führerscheinneulinge. Denn der Spezialschlüssel erlaubt es, vorab die maximale Geschwindigkeit des Autos einzustellen. - Komfortzugang oder Keyless Go
Bei vielen Fahrzeugneuerungen kommen IT-nahe Technologien zum Einsatz. RFID ermöglicht zum Beispiel das wie magische Öffnen der Tür oder Heckklappe mit BMWs „Komfortzugang“ oder Mercedes-Benz‘ „Keyless Go“. - Audi A1/3 eKurzinfo
Der AR-Spezialist Metaio hat für Audi ein interaktives Benutzerhandbuch als App entwickelt.
Datenschutz gewährleisten - aus Eigeninteresse
Das Sammeln und die Analyse von Nutzungsdaten - mit Erlaubnis des Fahrers - führt jedoch auch dazu, dass die Grenze zwischen Leistung und Datenschutz an Schärfe verliert. Ian Robertson, Vorstandsmitglied bei BMW, hat kürzlich vor einer neuen Entwicklung gewarnt: Technologieunternehmen und Werbeagenturen übten zunehmend Druck auf die Fahrzeughersteller aus, um eine Weitergabe gesammelter Daten der Connected Cars zu Marketingzwecken zu erreichen - eine Anfrage, die er mit "Nein, Danke." beantwortete.
Automobilhersteller müssen geschlossen dafür sorgen, dass diese Informationen unter Verschluss bleiben. Nur so können sie verhindern, dass Datenschutzrechte ihrer Kunden verletzt und sie selbst ein mögliches Ziel für Hacker werden. Vielmehr sollten sie die Daten dazu benutzen, um ihre Kunden besser zu verstehen und relevante abonnementbasierte Leistungen anzubieten, die das Fahrerlebnis oder die Fahrsicherheit optimieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einem "Fahrspurhalte-Assistenten" für eine spezielle Nachtfahrt? Oder ein Service, der den Radius des Fahrzeugs auf 25 km vom Wohnort eingrenzt, wenn das Fahrzeug über das Wochenende an einen Freund verliehen wird? Oder ein Opt-in-Navigationssystem, das mit dem persönlichen Kalender synchronisiert wird und anzeigt, wo sich Freunde und Kollegen auf ihrem Weg zum Restaurant, Event oder Meeting gerade befinden?
Es gibt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten und eine Sache ist sicher: Das Fahren war noch nie so spannend wie heute. (bw)