Die große weite Welt fasziniert uns nicht nur zur Sommer- und Ferienzeit. Viele IT-Experten treibt es aus rein beruflichen Gründen immer öfter in alle Himmelsrichtungen. Globalisierung findet nicht nur im Internet statt, sondern auch am eigenen Leib. So wird man als IT-Profi ins ferne Brasilien oder nach Indien geschickt, um Projekte vor Ort zu begleiten oder eine neue Software einzuführen. Wer auf die feinen kulturellen Unterschiede des jeweiligen besuchten Landes achtet, hat meist einen besseren Start und tut sich auch im Laufe des Besuchs leichter mit den Kollegen, Lieferanten oder Auftraggebern.
Indien – ein Land zwischen Tradition und Hightech
Viele Spezialisten kommen aus Indien nach Deutschland und in andere westliche Länder. Greencards wurden gerade für Inder vermehrt beantragt und ausgestellt. Wie aber steht es damit, wenn Sie als IT-Spezialist nach Indien kommen?
- Interkulturelle Zusammenarbeit, TUI Infotec
Interkulturelle Zusammenarbeit auf die lockere Art: kreativ stellten sich Keyur Panchal und Jürgen Lumack während des Mitarbeitertages der TUI InfoTec ihrer Teamaufgabe, ausgedienter Hardware neues Leben einzuhauchen. - Tui Infotech
2006 wurde aus TUI Infotec ein Joint Venture, an dem die indische Sonata Software 50,1 Prozent und die TUI AG 49,9 Prozent hält. - indisch-deutsches Team, TUI Infotec
Ohne persönlichen Austausch klappts nicht: Internationale Teams müssen zwischendurch auch räumlich direkt zusammenarbeiten. - Heinz Kreuzer, TUI Infotec
"Innere Akzeptanz und Motivation der Mitarbeiter sind für den Erfolg von Offshoring entscheidend." Heinz Kreuzer, Vorsitzender der Geschäftsführung TUI InfoTec. - Isabelle Demangeat, Tui Infotec
"Ziel ist es, immer auch in der Perspektive des Gegenübers zu denken." Isabelle Demangeat, Beraterin für die interkulturelle Zusammenarbeit - CrickIT Day, Tui Infotec
Übung macht den Meister: Was für die interkulturelle Zusammenarbeit zählt, gilt auch für den indischen Nationalsport Cricket. (Im Vordergrund TUI InfoTec-Spieler Martin Haase) - CrickITDay, TUI Infotech
Heinz Kreuzer, Geschäftsführer TUI InfoTec, ehrt die Gewinner des von TUI InfoTec- und Sonata-Mitarbeitern in Eigenregie veranstalteten Cricket-Tunieres und übergibt den Wanderpokal, der innerhalb des Joint Ventures Tradition erlangen soll.
Seien Sie sich bewusst, dass Inder gerne viel versprechen, aber nur die Hälfte, wenn nicht sogar noch weniger einhalten. In Verhandlungen ist es wichtig, seinem indischen Partner einen kurzfristigen Nutzen darzustellen. Unser langfristiges Denken liegt ihnen fern. Bauen Sie Beziehungen zum Geschäftspartner auf. Eine E-Mail als Kaltakquise-Technik wird zu 99 Prozent nicht beantwortet. Lassen Sie sich lieber über eine dritte Person empfehlen.
Das bestehende Kastenwesen unterstreicht ein starkes Hierarchiedenken und so kommt es vor, dass bestimmte Berufe noch immer von bestimmten Kasten besetzt sind. Zum Beispiel sind Controlling-Positionen oft von Personen der Vaishya (die Kaste der Händler und Grundbesitzer) besetzt. Aber im Grunde kann man sich heute aus der niederen Kaste hocharbeiten - gerade bei europäischen Unternehmen.
Der männliche IT-Profi sollte sich eher zurückhalten, wenn es um die Begrüßung von Frauen geht. Warten Sie, bis die Inderinnen Ihnen die Hand reichen. Männer untereinander reichen sich die Hand, die Begrüßung der Frau erfolgt oft durch die Namaste-Geste. Ein Kopfnicken, bei dem die Hände unter dem Kinn gehalten werden. Generell gilt: Eine fremde Frau zu berühren ist sehr unhöflich.