KI-Investitionen

Ausgaben für KI steigen jährlich um ein Drittel

21.08.2024
Von 
Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC werden die Ausgaben für KI in den nächsten vier Jahren voraussichtlich um fast ein Drittel pro Jahr steigen.
Gehen die goldenen KI-Zeiten weiter?
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Foto: Bigc Studio - shutterstock.com

Die weltweiten Ausgaben für künstliche Intelligenz (KI) werden laut dem neuen IDC Worldwide AI and Generative AI Spending Guide bis mindestens 2028 jährlich um 29 Prozent wachsen. Das schließt KI-gestützte Anwendungen, Infrastruktur sowie damit zusammenhängende IT- und Unternehmensdienstleistungen mit ein.

Der geschätzte Wert wird dann 632 Milliarden Dollar erreichen. Das Wachstum der Ausgaben wird laut IDC vor allem durch die rasche Integration von KI und insbesondere generativer KI (GenAI) in eine breite Palette von Produkten angetrieben.

Die größten Gewinner

IDC erwartet, dass die Finanzdienstleistungsbranche am meisten für Technologie ausgeben wird, allen voran das Bankwesen. Finanzdienstleistungen sollen laut den Analysten mehr als 20 Prozent aller KI-Ausgaben ausmachen.

Als nächstgrößere Branchen nennen die Auguren Software- und Informationsdienstleistungen sowie den Einzelhandel. Zusammen werden diese drei Branchen in diesem Zeitraum etwa 45 Prozent aller KI-Ausgaben auf sich vereinen.

Das schnellste Wachstum

Das wahrscheinlich schnellste Wachstum der KI-Ausgaben attestieren die Marktbeobachter vier weiteren Bereichen. Sie nennen hier Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen, mit einer kombinierten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 32,8 Prozent, sowie Transport und Freizeit, mit jeweils 31,7 Prozent CAGR. Darüber prognostizieren sie für 17 der 27 der aufgeführten Branchen eine fünfjährige Wachstumsrate von mehr als 30 Prozent.

"KI-gestützte Transformationen haben Unternehmen auf der ganzen Welt greifbare Geschäftsergebnisse und Werte geliefert. Diese Firmen bauen ihre KI-Strategien auf Mitarbeitererfahrung, Kundenengagement, Geschäftsprozesse und Brancheninnovationen auf", erläutert Ritu Jyoti, Group Vice President of AI and Data Research bei IDC. Mit der weiteren Entwicklung von KI werden laut Jyoti die Hindernisse für die Einführung von KI in großem Maßstab weiter abnehmen.

Hype und Ausgaben

GenAI hat in den letzten zwei Jahren weltweit große Aufmerksamkeit erregt, wird aber laut IDC nur ein Drittel der Ausgaben für KI-Anwendungen ausmachen. Trotzdem wächst der Bereich rasant und wird mit einer jährlichen Wachstumsrate von 59,2 Prozent den gesamten KI-Markt übertreffen. Bis 2028 könnten die Ausgaben für GenAI 202 Milliarden Dollar erreichen, was 32 Prozent der gesamten KI-Ausgaben entspricht.

IDC stellte außerdem fest, dass Software künftig den Löwenanteil der Ausgaben für KI-Technologien beansprucht. Sie macht in der Vierjahresprognose mehr als die Hälfte des Gesamtmarktes aus.

Die geographischen Spitzenreiter

Allein in den USA werden die KI-Ausgaben bis 2028 voraussichtlich 336 Milliarden Dollar erreichen. Damit sind die USA die größte geografische Region für KI-Investitionen. Zusätzlich entfällt auf sie mehr als die Hälfte aller KI-Ausgaben bis 2028. Circa ein Drittel der Ausgaben nimmt GenAI ein.

Westeuropa soll die zweitgrößte Region für KI-Ausgaben sein. Darauf folgen China und die Region Asien/Pazifik ohne Japan und China, so IDC.

Plattformen als Ausgabentreiber

Zwei Drittel aller Softwareausgaben werden in KI-fähige Anwendungen und Plattformen fließen. Das beinhaltet Software, die Tools und Ressourcen für die Entwicklung, Schulung, Bereitstellung und Verwaltung von KI-Anwendungen bereitstellt.

Was die Nachfrage nach KI-Plattformsoftware in den nächsten vier Jahren angeht, so wird sie laut einem früheren IDC-Bericht um 40 Prozent pro Jahr wachsen. Damit würde sie von 27,9 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2023 auf 153 Milliarden Dollar im Jahr 2028 ansteigen.

Dies liegt, so der Bericht, vor allem am rasanten Wachstum von KI-Plattformen wie Microsoft Azure AI, Amazon AI Services, Google Cloud AI und OpenAI im letzten Jahr. Voraussichtlich behält dieses Wachstum eine "bemerkenswerte Dynamik" bei, da Technologie in vielen Branchen stärker Einzug hält, so die Experten.

Das größte Feld

Ein weiterer großer Teil der KI-Ausgaben wird laut IDC auch darauf entfallen, KI-Anwendungen und KI-Systemsoftware zu entwickeln und bereitzustellen. Das sind grundlegende Schichten, mit denen Bare-Metal-Infrastruktur-Hardware-Ressourcen genutzt werden können, um Anwendungen auf höherer Ebene zu entwickeln und bereitzustellen.

Als nächstgrößte Kategorie der Technologieausgaben nennen die analysten KI-Hardware. Das schließt Server, Speicher und Infrastructure as a Service (IaaS) mit ein.

Karen Massey, Forschungsdirektorin für IDC, Data & Analytics Research begründet dies mit branchenspezifischen KI-Anwendungsfällen. Diese würden bis zum Ende des Prognosezeitraums 27 Prozent der Gesamtausgaben ausmachen. Treibende Kraft für diese beschleunigten KI-Investitionen seien, so die Expertin, die Geschäftsbereiche Kundenservice, IT-Betrieb und Vertrieb.