Die Digitalisierung hat längst angefangen, unsere Auffassung des Begriffs "Arbeit" zu verändern. Weit mehr als die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland üben ihren Beruf hauptsächlich mithilfe eines Computers aus, Tendenz steigend. Wir haben uns auch an die Idee gewöhnt, dass die Arbeit am Computer einer permanenten Veränderung unterworfen ist und lernen ständig neue Anwendungen kennen und neue Methoden der Zusammenarbeit und Kommunikation.
Was aber, wenn sich plötzlich auch die Rahmenbedingungen für die Ausübung dieser Tätigkeit radikal verändern? Genau das ist mit Beginn der Corona-Krise passiert. Vom eigentlichen Inhalt unserer Tätigkeit abgesehen war alles, was auf unsere sozialen Gewohnheiten und Bedürfnisse zugeschnitten ist, von einem Tag auf den anderen nicht mehr da: Das Über-die-Schulter-Schauen beim Kollegen, der informelle Austausch im Flur, das spontane Brainstorming beim Mittagessen und ja, auch der direkte Kontakt mit Kunden.
Wie gehen Firmenlenker und Personalverantwortliche mit einer solch abrupten Veränderung um? "Was man definitiv nicht kann, ist all das in einer Videokonferenz nachbilden", sagt Detlef Krause, Vice President und General Manager für den deutschsprachigen Raum bei ServiceNow. "Wir haben sehr intensiv darüber nachgedacht, wie wir dieser Herausforderung begegnen können. Wir haben daraufhin in der Personalabteilung ein großes Team aufgesetzt und einige Maßnahmen getroffen, die unsere Arbeit verändert haben, die aber auch zeigen, wie wir auf Menschen achten."
Coffee-Meeting-Kultur gegen Isolation
Die kurzfristigen Maßnahmen sollten vor allem der Isolation im Homeoffice entgegenwirken und den Teamgeist intakt halten. Klar war dabei von Anfang an, dass die Maßnahmen nichts mit der Arbeit an sich zu tun haben würden. "Wir haben eine Art Coffee-Meeting-Kultur eingeführt", erzählt Krause. "Von der Unternehmensleitung bis hin zu kleineren Teams besteht unser Morgen bei einem virtuellen Meeting jetzt daraus, erstmal nicht übers Business zu sprechen sondern Privates auszutauschen."
Das habe vor allem in der ersten Phase des Lockdowns sehr geholfen, denn die Umstellung fiel nicht allen gleich leicht. "Wenn jemand in Homeoffice geschickt wird und nebenbei Homeschooling für drei Kinder organisieren muss, dann sollten wir auch darüber reden", so Krause. Darüber hinaus habe sich das Team der Personalverantwortlichen einige Formate einfallen lassen, die deutlich zeigen sollten, dass es neben dem Business auch den Menschen gibt. Dazu gehört so ziemlich alles, was man im Rahmen einer Videokonferenz tun kann, von Online-Yoga-Kursen bis zur virtuellen Weinprobe.
Zur Beruhigung dürfte auch die Nachricht von CEO Bill McDermott gleich zu Beginn der Pandemie gesorgt haben, dass ServiceNow niemanden entlassen, sondern auch dieses Jahr personell expandieren werde. Mit gutem Grund, denn das Geschäft brummt weiterhin. Kurz darauf sollte sich beispielsweise herausstellen, dass die Now Platform als Basis für eine Reihe wichtiger Erste-Hilfe-Maßnahmen für die Kunden von ServiceNow dienen würde. Und nicht nur dafür. Auch in der Folge brachte ServiceNow mehrere Werkzeuge wie die Safe Workplace Apps heraus, die dediziert Mitarbeitende adressieren und dafür sorgen, dass Belegschaften sicher zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren können.
Es geht um Widerstandsfähigkeit
"Anwendungen fürs Personalwesen sind in der Prioritätsliste ganz nach oben gerückt", bestätigt auch Detlef Krause. "Ich glaube, dass die Auswirkungen von Covid-19 ein Katalysator sind für weitreichende und grundlegende Veränderungen der Organisation und der IT in Unternehmen." Die entscheidende Frage sei dabei weniger, ob Arbeit ins Homeoffice verlagern könne, sondern wie Unternehmen in Zukunft solche Krisen managen wollen und welche Rolle die IT dabei spielen kann.
"Es geht in Kundengesprächen sehr um die Frage der Resilienz, nämlich wie man es schafft, sich schnell auf veränderte Rahmenbedingungen anzupassen", berichtet Krause. Denn eines ist für ihn inzwischen völlig klar: "Die Auswirkungen von Covid-19 sind ein Katalysator für weitreichende und grundlegende Veränderungen in der Organisation und der IT in Unternehmen, auch wenn für mich ganz klar ist, dass wir nicht einfach so weiterarbeiten werden wie während der Krise. Es wird hybride Szenarien geben. Die Arbeit im Homeoffice wird ergänzt mit der Arbeit im Büro. Genau dafür muss man jetzt die Rahmenbedingungen schaffen."
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