Informatiker an der Universität Ulm haben eine automatisierte Service-Plattform entwickelt, die aus vielen Datenbankmanagement-Systemen (DBMS) und Cloud-Ressourcen die besten Kombinationen für bestimmte Anwendungsanforderungen ermittelt. Die Benchmarking-Plattform evaluiert den Entwicklern zufolge die Ergebnisse nach diversen Nutzerkriterien und soll so Softwarelösungen aufspüren, die auf die technischen Erfordernisse am besten zugeschnitten sind.
"Wir arbeiten mit ganz unterschiedlichen Key-Performance-Indikatoren, je nachdem, was für die Nutzer und deren Anwendungen wichtig ist", sagt Daniel Seybold, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Organisation und Management von Informationssystemen (OMI). Welche Auslastungen werden erwartet? Wie elastisch und flexibel muss das System im Hinblick auf schwankende Datenlasten oder wachsende Datenzugriffe sein? Welchen Grad an Robustheit braucht es gegenüber Systemausfällen?
Automatisch und objektiv
Derzeit gebe es über 250 verteilte Datenbankmanagement-Systeme, so die Forscher. Dazu kämen mehr als 20.000 verschiedene Cloud-Ressourcen. Die "Benchmarking as a Service Platform for Databases and Clouds" entscheide automatisiert und nach objektiven Kriterien, beteuert Jörg Domaschka, der ebenfalls am OMI forscht. Das mache das System effizienter und unabhängiger.
Noch seien zwar nicht sämtliche Datenbank- und Cloudangebote in das System integriert. Der Prototyp sei aber einsatzfähig. Bis 2022 wollen die Forscher ihren Benchmark-Service als eigenständiges Unternehmen auf den Markt bringen. Eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung in Höhe von über 930.000 Euro haben sie bereits erhalten, um ihr Unternehmen zu gründen. Derzeit suchen die Forscher nach Pionier-Partnern, mit denen sie ihren Service weiterentwickeln können.