200 Euro ist derzeit die magische Preisgrenze für 10-Zoll-Tablets mit Android. Es gibt zwar auch große Tablets, die weniger kosten. Doch bekannte Hersteller wie Acer, Samsung und Lenovo haben mit ihren 10-Zoll-Androiden diese Schwelle noch nicht unterschritten.
Das Asus Memopad 10 mit Android 4.2.2 bekommen Sie für 199 Euro. Von außen sehen Sie dem Tablet den niedrigen Preis nicht an: Das Design orientiert sich mit seinen abgerundeten Ecken und den gerundeten Kanten am aktuellen Standard. Die Rückseite ist griffig, das Gehäuse lässt sich dort etwas eindrücken, knarzt aber nicht.
Bedienung und Geschwindigkeit
Gespart hat Asus aber beim Prozessor. Im Memopad 10 arbeitet der Quad-Core Rockchip RK101 (1,6 GHz): Er ist durch die hohe Taktrate in vielen Benchmarks schneller als der Mediatek MT8125 (1,2 GHz), den Sie ebenfalls häufig in sehr günstigen Tablets finden. Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass er deutlich schlechter an die Android-Software angepasst ist: Webseiten oder App-Listen lassen sich nicht zügig durchblättern, weil das Tablet manchmal während der Scroll-Bewegung einfach stoppt. Beim Zoomen versucht der Browser, den vergrößerten Textausschnitt an die Seitenbreite des Bildschirms anzupassen, wodurch die Darstellung hüpft und ruckelt.
Das gleiche Bild geben Apps ab, die mit vielen Bildern und Kästen arbeiten. Effektreiche Spiele wie Asphalt 8 sind für den günstigen Prozessor ebenfalls zu viel. Einziger Lichtblick bei der Bedienung ist die Bildschirm-Tastatur: Asus orientiert sich dabei nicht am Android-Standard, sondern installiert eine eigene Tastatur mit Ziffernleiste auf der Startseite. Sie müssen daher nur noch für Umlaute, Sonderzeichen umschalten.
Bedienung und Geschwindigkeit | Asus Memopad 10 (Note: 3,33) |
Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik | ordentlich / angenehm / ja / kapazitiv |
Spracheingabe | ja |
Browser: Geschwindigkeit (Sunspider) / 3D Mark Ice Storm Unlimited / GL-Benchmark / mittlere Ladezeit für Webseiten | 1192.7 Millisekunden / 4258 Punkte / 17 Bilder pro Sekunde / 7,51 Sekunden |
WLAN-Geschwindigkeit | 27,9 MBit/s |
Startzeit: aus ausgeschaltetem Zustand / aus Bereitschafts-Modus | 25 / 1 Sekunden |
abspielbare Video- / Audioformate | 3GP, AVI, MKV, MP4 / AAC, FLAC, MP3, OGG, WAV |
Akkulaufzeit und Bildschirm
Mäßig schneidet das Memopad 10 nicht nur beim Tempo, sondern auch bei der Sparsamkeit ab: Im Akkubetrieb hält es nur fünf bis sechs Stunden durch. Dabei wäre es mit seinem recht geringen Gewicht von 522 Gramm nicht nur als Couch-Tablet geeignet.
Mobilität | Asus Memopad 10 (Note: 3,32) |
Akkulaufzeit: Internetzugriff per WLAN / Video abspielen | 5:02 Stunden / 6:05 Stunden |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil | 522 / 55 Gramm |
Die Auflösung des 10-Zoll-Displays beträgt 1280 x 800 Bildpunkte - üblich in dieser Preisklasse. Viel mehr stört die mäßige Helligkeit. Selbst in Innenräumen reflektiert das Display deshalb das Umgebungslichts störend deutlich. Für den Außeneinsatz ist das Tablet ungeeignet. Schauen Sie nicht aus dem idealen Blickwinkel auf den Bildschirm, sinken sofort Farbsättigung und Kontrast - als Familien-Tablet kommt das Memopad 10 daher auch kaum in Frage.
Bildschirm | Asus Memopad 10 (Note: 3,36) |
Diagonale / Auflösung / Punktdichte |
|
Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung | 239 cd/m² / 996:1 / gering |
Ausstattung und Apps
Bei der Ausstattung bietet das Tablet, was in dieser Preisklasse üblich ist: 1 GB RAM, 16 GB internen Speicher, vom dem rund 11,5 GB verfügbar sind und der sich über eine Micro-SD-Karte erweitern lässt. Geladen wird das Tablet über einen Micro-USB-Port, der auch zum Anschluss an einen Rechner dient - Asus legt ein passendes Adapterkabel bei. HDMI fehlt und das WLAN funkt nur über die häufig überfüllte 2,4-GHZ-Frequenz - ist aber auch bei guten Funkbedingungen nur mäßig schnell.
Die Kamera-App des Memopad 10 bietet zwar viele Einstellungen, etwa ISO-Wert, Smile-Shot, GIF-Animation - der Sensor produziert aber nur sehr mäßige Bilder: Die Front-Kamera macht fast nur unscharfe Aufnahmen, selbst bei gutem Licht ist deutliches Rauschen zu erkennen. Die rückwärtige Kamera bietet satte Farben, aber sehr schwache Kontraste - dunkle Töne saufen schnell ab. Auch hier ist Rauschen klar erkennbar.
Asus installiert zahlreiche eigene Apps neben den Standard-Apps von Google - etwa Supernote für Notizen aller Art (per Handschrift, Text, Bild, Sprachaufnahme), Anwendungs-Sicherung für das Tablet-Backup, Applocker, um Apps per Passwort zu schützen oder die App Kindersicherung. Bei einigen Apps nervt aber wieder das mäßige Tablet-Tempo: Der Asus-Videoplayer lässt sich beispielsweise als kleines Fenster über eine geöffnete App legen und ermöglicht so ein bisschen Multi-Tasking. Wenn Sie die Größe des Fensters verändern wollen, reagiert die App aber sehr zäh und ruckelt deutlich.