Maxi-Phablet oder Mini-Tablet? Das Archos 79 Xenon sucht wie alle Mini-Tablets mit Telefonfunktion nach einer passenden Kategorie. "Günstiges Tablet" passt aber auf jeden Fall. Denn der Androide mit 7,9-Zoll-Display kostet knapp 200 Euro - auf den ersten Blick ein Schnäppchen.
Schmales Alu-Gehäuse
Und auch auf den zweiten: Denn das Archos-Tablet sitzt in einem sehr schlanken Alu-überzogenen Gehäuse, dessen stabile und griffsichere Rückseite einen wertigen Eindruck macht. Der weiße Plastik-Rahmen um den Bildschirm beeindruckt dagegen nicht so sehr. Und die abnehmbare Plastikleiste, hinter der sich SIM-Karten-Einschub und Micro-SD-Kartenleser verbergen, noch weniger. Die seitlichen Bildschirmränder beim Tablet im 4:3-Format sind sehr viel schmaler als die oberen und unteren - das Archos 79 Xenon will im Hochformat benutzt werden.
3G als Ausstattungs-Highlight
Die 3G-Funktion ist das Ausstattungs-Highlight: Das Tablet geht mobil mit HSPA-Tempo ins Netz und lässt sich auch zum Telefonieren und SMS-Verschicken nutzen. Der interne Speicher ist nur 8 GB groß, rund 4,7 GB davon sind frei. Im Kartenleser verarbeitet das 79 Xenon aber Karten bis zu 64 GB. Ein HDMI-Ausgang fehlt.
Archos installiert zahlreiche Apps auf dem Tablet. Viele sind überflüssig, für einige gibt es sinnvollere Alternativen - aber Sie haben auf jeden Fall sofort ein Startpaket, um beispielsweise das Tablet als Mediaserver oder als UKW-Radio einzusetzen. Die App Office Suite kann Office-Dateien nur öffnen, erstellen und bearbeiten lassen sie sich nicht. Über die App Jamendo haben Sie Zugriff auf kostenlose GEMA-freie Musik, die unter Creativ Commons Lizenz steht.
Einige Apps könnten noch etwas Feinschliff gebrauchen: Der Archos Music Player stürzt beispielsweise bei OGG- und WMA-Dateien ab, weil er sie nicht abspielen kann - die Google Music App gibt dagegen eine Fehlermeldung aus. Auch bei der Videowiedergabe macht es Archos kompliziert: MPEG-2 und WMV kann das Tablet nicht abspielen. Dafür können Sie sich ein Codec-Pack (Archos Video All Codecs Plug-In, 6,41 MB) aus dem Play Store laden. Nach dessen Installation beherrscht das 79 Xenon auch ASF, WMV9,VOB, MPEG1, MPEG2, TS, WMV-VC1, letzteres ruckelt aber extrem.
Flüssige Bedienung, aber nichts für Spiele
Das ist aber die Ausnahme beim Archos-Tablet. Es lässt sich zum größten Teil flüssig bedienen, nur bei Webseiten mit vielen Bildern stottert es beim Zoomen ein wenig. Der Dual-Core-Prozessor Mediatek MT8389 (1,2 GHz) bietet ausreichend Kraft für Alltagsaufgaben wie Surfen und HD-Videos abspielen. Für effektreiche Spiele oder umfangreiches Multimedia-Streaming ist das Tablet nicht geeignet, dafür sind CPU und das 11n-WLAN zu schwachbrüstig.
Bedienung und Geschwindigkeit | Archos 79 Xenon (Note: 3,05) |
Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik | angenehm / ordentlich / ja / kapazitiv |
Spracheingabe | ja |
Browser: Geschwindigkeit (Sunspider) / 3D Mark Ice Storm Unlimited /GL-Benchmark / mittlere Ladezeit für Webseiten | 1423.2 Millisekunden / 2162 Punkte / 8 Bilder pro Sekunde / 4,88 Sekunden |
WLAN-Geschwindigkeit | 15,8 MBit/s |
Startzeit: aus ausgeschaltetem Zustand / aus Bereitschafts-Modus | 23 / 1 Sekunden |
Leicht, aber kurze Laufzeit
Mit 318 Gramm gehört das Xenon zu den leichteren 7,9- beziehungsweise 8-Zoll-Tablets - das iPad Mini Retina wiegt 341 Gramm, 8-Zoll-Windows-Tablets wie das Dell Venue 8 Pro knapp 400 Gramm. Die Akkulaufzeit überzeugt dagegen nicht: 4,5 Stunden bei der Video-Wiedergabe und knapp sieben Stunden beim Surfen sind auch für ein Mini-Tablet mit kleinem Akku eher mau.
Mobilität | Archos 79 Xenon (Note: 2,99) |
Akkulaufzeit: Internetzugriff per WLAN / Video abspielen | 6:48 Stunden / 4:34 Stunden |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil | 318 / 104 Gramm |
Der Bildschirm zeigt 1024 x 768 Bildpunkte - wie das iPad Mini ohne Retina-Display. Er ist einigermaßen hell und zeigt satte, leicht übertriebene Farben. Vor allem Hauttöne wirken zu kräftig. Dank IPS-Panel lässt sich der Bildschirm aber selbst aus schrägen Blickwinkeln gut ablesen.