Gehaltsprognose 2023

Arbeitgeber reagieren auf aktuelle Wirtschaftslage

21.02.2023
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Die gute Nachricht zuerst: Die meisten Firmen sind bereit, die Inflationsausgleichsprämie zu zahlen, die eher durchwachsene: Die Gehaltsgespräche könnten sich schwierig gestalten.
Zumindest was die Inflationsausgleichsprämie angeht, wollen die meisten Arbeitgeber mitmachen, schwieriger indes könnten die Gehaltsrunden werden.
Zumindest was die Inflationsausgleichsprämie angeht, wollen die meisten Arbeitgeber mitmachen, schwieriger indes könnten die Gehaltsrunden werden.
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Einige Unternehmen passen ihre Gehaltsplanungen für das laufende Jahr erneut an. Nach einer Befragung durch Lurse lag das durchschnittliche Budget für Gehaltserhöhungen im Sommer 2022 noch bei 3,9 Prozent. Bei einer erneuten Abfrage zum Jahreswechsel stieg dieser Wert auf 4,2 Prozent, den höchsten seit Beginn dieses Lurse Benchmarks im Jahr 2000. Neben den Erhöhungsbudgets war auch die Inflationsausgleichsprämie Gegenstand der Erhebung.

Von den 200 befragten Unternehmen gaben 41 Prozent an, dass sich ihre Planungen für 2023 aufgrund der aktuellen Situation verändert haben. Die am häufigsten genannten Gründe für die Änderungen sind die Inflation im Jahr 2022 mit 77 Prozent und die hohe Inflationsprognose für 2023 mit 62 Prozent der Nennungen. Dahinter folgt der Fachkräftemangel (50 Prozent).

Firmen verschieben Gehaltserhöhung

Von den teilnehmenden Unternehmen gaben sechs Prozent an, die Gehaltserhöhungsrunden in diesem Jahr auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Sie begründen dies insbesondere mit der Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie und der allgemeinen wirtschaftlichen Situation. Diese sollen in nahezu allen Fällen sämtliche Mitarbeitergruppen erhalten. Weitere elf Prozent erklärten, dass über eine eventuelle Verschiebung noch nicht entschieden sei. Bei zwei Prozent der Unternehmen erfolgt in diesem Jahr eine zusätzliche Gehaltsrunde, zwölf Prozent stellen dazu aktuell Überlegungen an, während weitere zwei Prozent eine Nullrunde planen.

Viele zahlen Inflationsausgleichsprämie

Die meisten befragten Unternehmen wollen ihren Beschäftigten diese freiwillige, steuer- und abgabenfreie Leistung in Höhe von bis zu 3.000 Euro gewähren. Nur zwölf Prozent der Befragten wollen darauf verzichten oder machten keine Angabe. Nach aktuellem Stand haben sich 31 Prozent bereits klar dafür entschieden, 29 Prozent planen die Zahlung der Prämie, weitere 31 Prozent spielen zumindest mit dem Gedanken.

Die Höhe der Zahlung variiert jedoch. Etwa vier von zehn Unternehmen, die eine Prämie zahlen wollen, halten diese einheitlich für alle Mitarbeitergruppen und sehen dafür durchschnittlich 2.120 Euro vor. Ein Viertel der Befragten will die Höhe der Prämie je nach Gruppe der Mitarbeitenden variieren.

Bei ihnen fällt die Erhöhung für das Top Management mit durchschnittlich 1.050 Euro am geringsten aus, während die klassisch gewerblich Beschäftigten im Durchschnitt etwa den doppelten Betrag erhalten sollen. Weitere vier zahlen die Inflationsprämie nur dann, wenn das Gehalt unter einer bestimmten Grenze liegt. Drei von zehn Unternehmen haben sich noch nicht festgelegt, wie und in welcher Höhe die Auszahlung erfolgen soll.