Eine der besten Smartwatches überhaupt

Apple Watch Series 9 im Test

03.02.2024
Von Christoph Hoffmann und


Jim ist Redakteur bei unserer UK-Schwesterpublikation Tech Advisor und beschäftigt sich bereist seit mehr als 20 Jahren mit vielen Themen rund um Technologie. Darüber hinaus ist Jim auch ein passionierter Petrolhead und Bier-Connoisseur.
Wenn Sie von der Series 6 oder älter umsteigen, bedeutet die Apple Watch Series 9 einen riesigen Sprung. Besitzer vom 8er-Modell erhalten wenige Neuerungen, abgesehen von den verbesserten Akku-Laufzeiten und dem neuen S9-Prozessor.
Foto: Jim Martin / Foundry

Pro

Sehr heller Bildschirm

Sensationelle Akkulaufzeiten

Einige Kombinationen sind klimaneutral

Ausgezeichnete Fitness- und Gesundheitsüberwachung

Genaueres Auffinden (funktioniert nur mit dem iPhone 15)

Kontra

Keine neuen Gesundheitsfeatures

Keine Unterstützung für Android-Smartphone

Fazit

Die Apple Watch Series 9 hält alles, was Apple im Vorfeld versprochen hat und sogar noch einiges mehr. Wenn Sie die neue Apple Watch normal nutzen, können Sie mit Laufzeiten von 24 und mehr Stunden rechnen, ohne die Uhr in den Stromsparmodus zu versetzen. Wir würden anders als in den vergangenen Jahren gleich zur neuesten Generation raten, wenn Sie neu im Watch-Universum von Apple sind.

Die Watch Series 9 ist die nächste Generation der erfolgreichen Smartwatch von Apple. Äußerlich hat der Hersteller seit der Series 7 (Vorstellung am 14. September 2021) nicht viel geändert. Das Design bleibt weitgehend gleich. Die Größe vom Display ist mit dem 7er-Modell identisch, bei der Apple Watch Series 9 erstrahlt es aber deutlich heller.

Wer noch keine Smartwatch hat und sich die beste für sein iPhone wünscht, ist mit der Series 9 bestens beraten: Neben allen möglichen Gesundheitssensoren hat die Series 9 ein paar Eigenschaften, die die Kombination mit dem iPhone 15 (Pro) perfekt macht.

Design & Display

  • Zwei Größen: 41 und 45 mm

  • Helligkeit bis zu 2.000 Nits

  • Neuer S9-Chip

  • Ultrabreitband-Chip der zweiten Generation

Da sich die Smartwatch-Software von Apple mittlerweile in der zehnten Generation befindet, wird das Unternehmen die Watch nicht radikal umgestalten und auf ein anderes (rundes) Bildschirmformat umstellen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Series 9 genauso aussieht wie die Series 8, die sich wiederum nicht wesentlich von der Series 7 unterscheidet.

Über die Jahre ist das Display der Watch immer größer geworden, aber jetzt ist der Punkt erreicht, an dem Apple größere Geräte bauen müsste. Das will und benötigt niemand - das ist zumindest meine Meinung.

Dieses Mal geht es also um mehr Helligkeit. Und hier hat Apple ganze Arbeit geleistet: Das Display der Watch 9 ist doppelt so hell wie das der Watch 8. Es ist jetzt auch bei starkem Sonnenschein gut ablesbar.

Auch in die andere Richtung gibt es Verbesserungen: Das neue Display kann bis auf 1 Nit gedimmt werden. Das ist praktisch, wenn Sie mitten in der Nacht die Zeit ablesen möchten.

Foto: Jim Martin / Foundry

Ansonsten hat sich am Design der Watch Series 9 nichts geändert. Sie verfügt über die gleichen Sensoren, Tasten und das Ladegerät wie bisher. Durch Drehen der digitalen Krone können Sie durch Menüs und Nachrichten blättern und erhalten wie gewohnt ein großartiges haptisches Feedback. Die Krone ist gleichzeitig eine Taste.

Oberhalb der Krone befindet sich eine Seitentaste. Mit ihr können Sie in Watch-OS 10 das Bedienfeld aufrufen, das Sie früher durch Wischen vom unteren Bildschirmrand nach oben erreicht haben.

Es gibt einen eingebauten Lautsprecher, der gut für Telefonate funktioniert, und Mikrofone, um mit Anrufern und Siri zu sprechen.

Wie ihre Vorgängerinnen ist die Watch 9 bis 50 Meter wasserdicht. Mit 64 GB verfügt sie über doppelt so viel Speicherplatz wie die Series 8. Das kann sich als nützlich erweisen, wenn Sie viele Musikstücke und Podcasts auf der Apple Watch speichern möchte, um sie ohne iPhone anzuhören.

Vielleicht noch nützlicher, aber nur für Besitzer des iPhone 15, ist der Ultrabreitband-Chip der zweiten Generation. Er soll das Auffinden des Smartphones erheblich erleichtern. Jetzt können Sie sehen, wie weit Sie von ihrem iPhone entfernt sind, in welche Richtung Sie gehen müssen und bekommen ein haptisches Feedback, wenn Sie in der Nähe sind. Statt ständig zu piepen, klingelt das iPhone nur einmal - erst wenn Sie unmittelbar vor dem Standort sind.

Foto: Jim Martin / Foundry

Und dann ist da noch der Umweltaspekt, den Sie leicht übersehen können. Sie können jetzt eine klimaneutrale Kombination wählen: ein Gehäuse aus Aluminium (das zu 100 Prozent recycelt wird) und eines der neuen Sport-Loop-Armbänder.

Intelligente Funktionen & Watch-OS

  • Großes Redesign für Watch-OS 10

  • Umfangreiche Benachrichtigungen

  • Telefonanrufe am Handgelenk

Manche Smartwatches fühlen sich ziemlich simpel an. Im Unterschied dazu ist die Apple Watch wirklich der Maßstab dafür, was diese Geräte können.

Sie benötigen andere Apple-Geräte, um das Beste aus der Apple Watch herauszuholen - ein iPhone ist eine Grundvoraussetzung. Angesichts der tiefen Integration von Watch-OS und iOS ist das verständlich. Für Nutzer von Android-Telefonen ist die Apple Watch daher keine Option.

Wie bereits erwähnt, wurde das Watch-OS für die Version 10 stark überarbeitet. Als langjähriger Watch-Benutzer werden Sie etwas Zeit benötigen, um sich an die veränderte Bedienung und Ausstattung zu gewöhnen.

Foto: Jim Martin / Foundry

Die größte Neuerung ist der Smart Stack (Smart Stapel) - eine Reihe von Karten, die beim Drehen der digitalen Krone angezeigt werden. Den Inhalt des Stapels können Sie individuell anpassen. Das kann so ziemlich alles sein: ein Timer, Ihr nächster Kalendereintrag, Fitness-Statistiken, Wettervorhersagen oder was auch immer. Das ist toll, vor allem, weil Sie den Stapel mit einem Doppeltipp anzeigen und durchblättern können.

Smart Stack ist nicht exklusiv für die Series 9: Es ist auf allen Uhren verfügbar, die Watch OS 10 ausführen können.

Seltsamerweise ist das Doppeltippen exklusiv. Apple sagt, dass es durch den neuen S9-Prozessor ermöglicht wird. Der S9 basiert auf der gleichen Architektur wie der A16 Bionic Prozessor des iPhone 14 Pro. Er ist etwa 25 Prozent energieeffizienter als die S8-CPU und verfügt über eine neue Quad-Core Neural Engine, die bei der Verarbeitung von Machine-Learning-Aufgaben doppelt so schnell ist. Der Grafikprozessor ist rund 30 Prozent schneller als der des S8.

Das sind zweifellos beeindruckende Zahlen. Allerdings ist es schwierig, einen Vorteil im täglichen Gebrauch zu erkennen - bis auf wenige Ausnahmen: Zum einen können bestimmte Siri-Befehle nun auf der Watch 9 verarbeitet werden, anstatt sie in die Cloud zu schicken, zum anderen ist die Diktiergenauigkeit um rund 25 Prozent höher.

Lokale Verarbeitung bedeutet, dass Siri Erinnerungen, Timer und andere Dinge einstellen kann, die keine Informationen aus dem Internet benötigen. Das ist praktisch, wenn Sie keine Internetverbindung haben sollten. Zudem sollte dies auch Siris Antworten beschleunigen. In meinen Tests war dies unterschiedlich: Manchmal antwortete Siri rasch, doch manchmal sagte sie auch: "Das habe ich nicht verstanden, kannst du es wiederholen?"

Zurück zum Doppeltipp: Es ist schwer zu verstehen, warum es den S9-Prozessor benötigt. Ältere Apple Watches erkennen perfekt, wenn Sie mit Daumen und Zeigefinger gleichzeitig tippen. Tatsächlich gibt es viele Einstellungen, um ältere Uhren mit einer Hand zu bedienen.

Es ist auch seltsam, dass Apple diese Assistive Touch-Funktion, die seit 2021 verfügbar ist, zum Hauptmerkmal der Series 9 gemacht hat. Denn es gibt andere Verbesserungen, über die man sprechen könnte.