Apple erreichte in seinem zweiten Geschäftsquartal einen Umsatz von 92,2 Milliarden Dollar, drei Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode (94,8 Milliarden Dollar). Der Nettogewinn betrug 22,6 Milliarden Dollar oder 1,52 Dollar je Aktie (Vorjahr: 25,01 Milliarden). Beide Werte übertrafen die durchschnittlichen Erwartungen der Wallstreet-Analysten, die im Mittel Erlöse von 92,9 Milliarden Dollar und einen Nettogewinn von 1,43 Dollar je Aktie prognostiziert hatten.
Obwohl die Zahlen positiv aufgenommen wurden, zeigen sie doch das schwierige wirtschaftliche Umfeld, in dem sich Apple genauso wie die meisten Wettbewerber derzeit bewegen. Chief Financial Officer Luca Maestri sagte, dass die Kaufzurückhaltung der Konsumenten insbesondere die Verkäufe von Mac-Rechnern und iPads negativ beeinflusst hätten. Die Analysten von Gartner und IDC hatten Apple zuletzt als einen der Verlierer im stark nachlassenden PC-Geschäft ausgemacht.
Indiens Konsumenten bedanken sich für Apple-Investitionen
Starke iPhone-Verkäufe auch in den sogenannten Emerging Markets, insbesondere in Indien, Indonesien, Lateinamerika und dem Nahen Osten, retteten Apple die Bilanz. Vor allem auf dem indischen Subkontinent läuft es - auch dank des derzeit niedrigen Dollar-Kurses - rund für Apple, nachdem der Konzern große Teile seiner Produktion dorthin verlagert, erste Shops eröffnet und vor Ort den Aufbau einer Entwickler-Community gestartet hatte. Apple möchte unabhängiger von China werden, nachdem die Lieferkettenprobleme dem Unternehmen insbesondere im vorausgegangenen ersten Fiskalquartal 2023 stark zugesetzt hatten.
Allein die weltweiten iPhone-Verkäufe von Januar bis März dieses Jahres spülten Apple Einnahmen von 51,3 Milliarden Dollar (plus 1,5 Prozent) in die Kasse, weit mehr als die von Marktbeobachtern erwarteten 48,7 Milliarden Dollar. Das iPhone macht also immer noch 56 Prozent des Apple-Umsatzes aus, wobei sich in dieser Produktkategorie ausgerechnet das teuerste Gerät, das iPhone 14 Pro Max, als Kassenschlager entpuppte. 24 Prozent der iPhone-Einnahmen gehen laut Consumer Research Intelligence Partners auf das Luxus-Smartphone zurück. Das iPhone 14 Pro liegt mit einem 22-prozentigen Anteil knapp dahinter.
Apples Gewinnmargen beim iPhone wachsen rasant
Mit seinen Premium-Modellen verdient Apple also besonders viel Geld. Die starke Nachfrage nach den Pro-Modellen half dem Unternehmen, seine durchschnittlichen Verkaufspreise für das iPhone von 802 Dollar im zweiten Quartal 2019 auf nunmehr 988 Dollar anzuheben. Nicht wenige Investoren sehen auch deshalb die Apple-Zahlen als einen Indikator für die Entwicklung der Konjunktur insgesamt, nach dem Motto: Wenn sich so viele Konsumenten diese teuren Geräte leisten können, scheint es wirtschaftlich wieder aufwärtszugehen.
Apples Geschäfte mit Mac-Rechnern brachen im abgelaufenen Quartal gegenüber dem Vorjahr von 10,4 auf 7,2 Milliarden Dollar ein. Bei den iPad-Umsätzen legte das Unternehmen ebenfalls den Rückwärtsgang ein: Sie schrumpften von 7,6 auf 6,7 Milliarden Dollar. Die Kategorie Wearables, Home and Accessories blieb mit Einnahmen von 8,7 Milliarden Dollar nahezu konstant, während das Servicegeschäft - unter anderem Apple Music, Apple TV und der AppStore - einmal mehr brillierte: Hier wuchsen die Erlöse von 19,8 auf 20,9 Milliarden Dollar.
Höhere Dividende, Aktienrückkauf
CEO Tim Cook feierte denn auch den "all-time record" bei den Services und die Erfolge im iPhone-Business trotz einer angespannten makroökonomischen Lage. Die Zahl der aktiv genutzten iPhones habe einen neuen Rekordstand erreicht. Bis 2030, so Cook stünden nun vor allem die Themen Klimaneutralität und funktionierende Lieferketten oben auf der Agenda des Apple-Managements. Apple erhöhte die Dividende um vier Cent auf 0,24 Dollar pro Anteil und kündigte an, weitere Aktien in einem Volumen von 90 Milliarden Dollar zurückzukaufen. (hv)