SLA, RPO und RTO pragmatisch betrachten

Anwendungen für die Public Cloud entwickeln

19.06.2015
Von Robert Eichenseer

Storage: Sharding, Master Slave und Peer-To-Peer-Speicherung

Der Storage Tier muss nicht minder aufmerksam betrachtet werden. Insbesondere relationale Datenbanksysteme wurden nicht in Hinblick auf Skalierung und verteilte Verarbeitung entwickelt. Hier helfen Konzepte wie Tenant Sharding, bei der die Daten des Service auf mehrere Datenbanken und auch auf mehrere Datenbankserver verteilt werden können. Auch eine Master/Slave-Konfiguration von Datenbanken, bei denen lesende Zugriffe von mehreren Servern übernommen werden, schreibende Zugriffe von einer vor Ausfall besonders abgesicherten Instanz gewährleistet werden, ist eine Möglichkeit. Daten zwischen den lesenden und dem schreibenden Node werden hierbei synchronisiert.

Peer-To-Peer-Konzepte nutzen ein ähnliches Schema, nur kann hier jeder Server lesende und auch schreibende Zugriffe entgegennehmen. Die Synchronisation der Datenbankinhalte wird dadurch komplexer. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Read nicht den aktuellen Datenstand wiederspiegelt, ist gegeben. Hier muss abgewägt werden, ob ein diesbezügliches Verhalten für den Service akzeptabel ist.

Fazit

Die Architektur von hochverfügbaren und skalierenden "Software as a Service"-Anwendungen sollte nicht alleinig im technischen Bereich mit Auswahl von Komponenten und Aufstellung einer ausfallsicheren Architektur beginnen.

Durch die Berücksichtigung von "Graceful Service Degredation" kann mit deutlich geringeren Kosten und Aufwand ebenfalls ein ausfallsicherer und skalierender Service entwickelt und betrieben werden. (cvi)

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