Vor einem Jahr hatte Google-Chef Sundar Pichai die auf der Container-Lösung Kubernetes basierende Cloud-Services-Plattform "Anthos" anlässlich der User-Konferenz Next 19 vorgestellt. Anwender sollten damit in die Lage versetzt werden, Anwendungen Plattform- und Cloud-agnostisch entwickeln und betreiben zu können, lautete das Versprechen.
Die Erfüllung dieses Versprechens hat eine Weile gedauert, doch es scheint, dass Google einen großen Schritt vorangekommen ist. Der Cloud-Anbieter verkündete, dass sich über Anthos nun Workloads auch in der Cloud-Infrastruktur von Amazon Web Services (AWS) betreiben ließen. Die Einbindung der Microsoft-Cloud Azure werde in Kürze folgen, hieß es. Die Verzögerung liege allein daran, dass Google aufgrund der Marktnachfrage seine Entwicklungsprioritäten zunächst auf die Anbindung von AWS gelegt habe, erklärte Jennifer Lin, Vice President für das Produktmanagement der Google Cloud.
Verwaltung, Richtlinien, Sicherheit - alles einheitlich
Auf Basis der Google Kubernetes Engine (GKE), GKE On-Prem und der Anthos Config Management-Konsole verspricht Google eine einheitliche Verwaltung, einheitliche Richtlinien und einen einheitlichen Sicherheitsstandard in hybriden Kubernetes-Implementierungen. Ein weiterer Dienst "Migrate for Anthos" soll es Anwendern ermöglichen, Workloads aus dem klassischen Server-Betrieb und virtuellen Maschinen in Kubernetes-Container zu konvertieren. Die zentrale Idee dahinter: Dynamische Konfigurationen sowie automatisierte Sicherheits- und Identitätsrichtlinien festzulegen, die mit bestimmten Arbeitslasten und Namensräumen verbunden sind, unabhängig davon, wo sie ausgeführt werden.
Google arbeitet daran, Anthos auch ohne den Hypervisor eines Drittanbieters betreiben zu können. Das soll das Aufsetzen und den Betrieb von Hybrid-Cloud-Umgebungen weiter vereinfachen. Bis dato wird Anthos meist zusammen mit dem VMware vSphere-Hypervisor eingesetzt. Das bedeutet jedoch mehr Kosten und Aufwand.