Der Begriff Cloud-Computing dominiert derzeit die Fachmedien wie selten ein Begriff zuvor. In ähnlichen Zusammenhängen ist aber auch über das Thema Software-as-a-Service zu lesen. Wie sind die beiden Begriffe voneinander abzugrenzen?
Köhler: In der Tat ist die Abgrenzung nicht ganz trivial. Die Begriffe sind stark von den Anbietern an diesem Markt geprägt, die eher unscharfe Definitionen verwenden. Hinzu kommen Angebote wie PaaS, Platform-as-a-Service, und IaaS, Infrastructure-as-a-Service, die die Verwirrung aus Anwendersicht komplett machen. Heute wird Cloud Computing meist als Oberbegriff für alle netzbasierenden Dienste verwendet. Aus Unternehmenssicht ist aber entscheidend, welcher Nutzen mit dem Angebot verbunden ist.
IT-Ressourcen nur teilweise ausgelastet
Nutzen Unternehmen Cloud-Lösungen primär aus Kostengründen?
Köhler: Unternehmen nutzen Cloud-Computing in der Tat um Kostenvorteile zu realisieren, noch wichtiger ist für viele Firmen aber der Flexibilitätsgewinn. Die Unternehmens-IT wächst und schrumpft dann im Gleichklang mit den Business-Anforderungen. Wer seine Software selbst betreibt, muss sich hingegen immer an der Spitzenlast orientieren. Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag dafür ist der Vertrieb von Lebkuchen, die fast ausschließlich in zwei bis drei Monaten vor Weihnachten nachgefragt werden. In der übrigen Zeit werden die dafür vorhandenen ICT-Resssourcen - etwa hinsichtlich Callcentern - nicht oder nur zum Teil benötigt. Unternehmen nutzen also immer nur einen Teil ihrer IT-Ressourcen - anders beim Cloud-Computing. Das ist der große Vorteil, den Cloud basierte Lösungen mit sich bringen.