Finanzbuchhaltung und Controlling, die üblicherweise für die parallel geführten Berichtswelten zuständig sind, kommen im Geschäftsalltag meist ohne einander aus. Die spezialisierten Abteilungen arbeiten mit unterschiedlicher Zielrichtung und liefern dementsprechend verschiedene Informationen. Für die getrennten Rechnungssysteme gibt es einen guten Grund: den Detaillierungsgrad. Berichte, die im Controlling zum Teil bis auf die operative Ebene der Geschäftstätigkeit analysiert werden, um die Unternehmenssteuerung pointiert zu unterstützen, haben in der externen Kommunikation nichts zu suchen. Und umgekehrt sind beispielsweise komplizierte steuerliche Aufstellungen aus dem legalen Jahres- oder Konzernabschluss nicht unbedingt hilfreich für die tägliche Entscheidungsfindung in einer Niederlassung oder einem Produktbereich.
Informationen für Shareholder
In globalisierten Märkten kommen jedoch vor allem im Bereich der externen Berichterstattung vielfältige neue Anforderungen hinzu. Mussten Finanzabteilungen bis dato hauptsächlich verlässliche Finanzkennzahlen im Rahmen der legalen Berichterstattung liefern, stehen heute auch Investoren als Adressaten stark im Fokus. Deren Erwartungen sind hoch - zu Recht, wie die Erfahrungen seit der weltweiten Finanzkrise vor Augen geführt haben.
Neue Anforderungen aufgrund Globalisierung und volatiler Märkte
Wer in Zeiten volatiler globalisierter Märkte investiert, darf umfassende und verlässliche Informationen zur Unternehmensentwicklung erwarten. Die Ansprüche an Aktualität, Umfang, Präzision, Transparenz oder internationale Vergleichbarkeit des Berichtswesens steigen kontinuierlich, und wer diese Ansprüche erfüllen kann, hat greifbare Wettbewerbsvorteile bei der Suche nach kostengünstigen Finanzierungsmodellen.
- chart-me
Mit dem Excel-basierten chart-me sind auch komplexere Analysen möglich. Das Bild zeigt beispielhaft die Struktur der Erträge und Aufwendungen, deren Abweichungen absolut und prozentual angezeigt werden. Diese übersichtliche Darstellung ist immer häufiger in Berichten anzutreffen. Die Diagramme sind in ein Seitenlayout eingebettet, das pixelgenau auf eine PowerPoint-Folie passt. - cMORE
cMORE/Message liefert eine umfangreiche Grafikbibliothek mit, in der Business-Grafiken wie beispielsweise Wasserfallgrafiken oder Kennzahlenbäume fertig enthalten sind. Bekannte Excel-Charts wie Balken- oder Säulendiagramme werden um neue Darstellungsformen wie „In-Bar Abweichungsgrafiken“ oder eine farbige Kennzeichnung des Zeitverlaufs erweitert. - QlikView
QlikView gilt als leistungsfähiges Analyse- und Reporting Tool, das seine Stärken im Bereich visuelle Analyse und einfaches Handling hat. Relevante Daten aus verschiedenen Quellen lassen sich in einer einzigen Applikation konsolidieren. Nutzer können mit Dashboards und Analysen interagieren und Daten über mobile Geräte aufrufen, analysieren und erfassen. - Sage Controlling-Paket
Das Controlling-Paket von Sage kann mehrere Trends miteinander vergleichen. So lassen sich Umsätze mit anderen Einheiten wie Tagen oder Stück in Beziehung setzen. Bis zu fünf Trendverläufe können miteinander kombiniert werden, um beispielsweise zu ermitteln, wie sich relevante Schlüsselkennzahlen im Verhältnis zum Umsatz entwickelt haben. - Jedox
Dank eines Excel-Add-ins lässt sich unter Jedox mit der Oberfläche von Microsoft Excel arbeiten. Gleichzeitig profitieren Anwender von den Vorteilen der OLAP-Analyse. In der vertrauten Umgebung des Tabellenkalkulationsprogramms lassen sich schnell und einfach Berichte und Auswertungen generieren, die auf einem OLAP-Würfel basieren. Nutzer können Reports und Analysen selbständig entwickeln, bearbeiten und verteilen. - MIK Starlight
MIK Starlight ermöglicht individuelle Analys- und Reportings im Bereich Self-Service BI. Umfangreiche Möglichkeiten zur Visualisierung mit vielfältigen Grafiken, Tabellen, Ampeln, Sparklines etc. zeigen wichtige Kennzahlen und Entwicklungen im Überblick. - Evidanza BI
Mit der Self-Service BI-Plattform Evidanza können Standardberichte auf derselben Plattform und mit denselben Funktionen aufgebaut werden. Diese stehen jedem berechtigten Fachanwender zur Verfügung, sobald er in den Design Modus für den Bericht wechselt. Der Berichtsaufbau ist in Evidanza programmierfrei gehalten, es sind also keine technischen Kenntnisse über beispielsweise SQL- oder MDX-Abfragen und keine sonstigen Programmierkenntnisse notwendig. - Tableau Online
Mit der skalierbaren Cloud-Lösung von Tableau Software können Anwender BI-Analysen in wenigen Minuten online vollziehen und bereitstellen. Auf einem Data Server speichert Tableau online Daten und Metadaten an zentraler Stelle. Auf diesem können Nutzer auch Dashboards veröffentlichen und teilen. - SAP SAP BusinessObjects BI-OnDemand
Der SAP BI OnDemand Service erlaubt Datananalyse und –visualisierung sowie die Berichtserstellung mit wenigen Mausklicks in der Cloud - ohne vorherige Investitionen in Hardware und Infrastruktur. Die SaaS-Lösung baut auf Funktionen für Abfragen, Berichte, Analysen und Dashboards aus dem SAP-Business-Objects-Portfolio auf. Geführte Analysen erlauben darüber hinaus Nutzern mit wenig BI-Erfahrung, eigene Dashboards und interaktive Analysen sowie Ad-hoc-Berichte zu erstellen. - Tibco Spotfire Cloud
Tibco Spotfire Cloud ist ein Set von Cloud-Services für Unternehmen, Mitarbeiterteams und für den persönlichen Gebrauch. Die Enterprise-Version bietet eine sichere, voll funktionsfähige Spotfire-Version in der Cloud, um damit Daten zu analysieren und Reports zu generieren - unabhängig davon, ob diese Daten gehostet werden oder nicht. - IDL.DESIGNER
Mit dem IDL.DESIGNER als zentraler Komponente der IDL-Reporting- Plattform erstellen Nutzer einfach und flexibel Ihre Web- und Ad-hoc-Berichte, Reports und Dashboards. Sie arbeiten per Drag & Drop auf einer modernen Oberfläche, haben umfassende Möglichkeiten für die Berichtsgestaltung und setzen fachliche Web-, Portal- und Mobility-Lösungen um. In der Anwendung zählen das IDL Financial Reporting für das Berichtswesen ebenso dazu wie individuelle Lösungen für das Controlling oder der Aufbau unternehmensweiter Informationssysteme.
Investoren, Analysten und Banken wollen zeitnah und korrekt informiert sein
Der gesteigerte Informations- und Sicherheitsbedarf bildet aber auch den zentralen Ansatzpunkt, um den sich neue verpflichtende Regularien für die externe Berichterstattung formieren. Die erweiterten Berichtspflichten, die sich im Rahmen der Jahres- und Konzernabschlüsse nach HGB vor allem im Lagebericht manifestieren, und die Leitlinie des IFRS-Regelwerks lassen sich auf einen zentralen Nenner bringen: Auch sie haben die Shareholder im Blick. Das heißt Investoren am Kapitalmarkt sollen über die reine Finanzsicht hinaus umfassende Informationen mit Blick auf die Wertorientierung und Risikominimierung für ihre Anlageentscheidungen zur Verfügung gestellt bekommen. Neue Themen wie das Nachhaltigkeits-Reporting wirken sich darüber hinaus bis ins Endkundengeschäft aus. Die entsprechenden Informationen können Marken stärken und den Verkaufserfolg entscheidend beeinflussen.
Kooperation ist gefragt
Ob mit Blick auf die eigene Wettbewerbsposition oder zur Erfüllung komplexer Berichtspflichten - die neuen Herausforderungen machen sich schon heute im Tagesgeschäft der zuständigen Fachabteilungen bemerkbar. Es zeichnet sich ab, dass das Rechnungswesen die erhöhten Anforderungen nicht alleine stemmen kann. Schon die notwendige Aktualität der Berichterstattung, die sich in den inzwischen üblichen verkürzten Berichtszyklen, unterjähriger Berichterstattung, rollierender Planung und Fast-Close-Abschlüssen niederschlägt, erfordert im gesamten Unternehmen gut organisierte abteilungsübergreifende Berichtsprozesse und eine professionelle IT-Umgebung bis hin zum effizienten Datenmanagement. In diesem Zusammenhang werden auch im Konsolidierungs-und Reportingprozess Cloud und Mobile-Ansätze immer bedeutsamer für die schnelle und kosteneffiziente Abwicklung.
Finanzverantwortliche sind oft Initiatoren für systemtechnische Innovation und agile Arbeitsformen
Neben den klassischen Finanzkennzahlen fließen außerdem immer mehr ergänzende Informationen wie Planwerte aus dem operativen Controlling, Kennzahlen aus dem Risikocontrolling und Compliance-Informationen aus internen Kontrollsystemen in die externe Berichterstattung ein. Dafür müssen die zuständigen Fachabteilungen zusammenarbeiten, übergreifende Berichtsstrukturen definieren und die Systemintegration vorantreiben. Und mit Themen wie Nachhaltigkeits-Reporting kommen neue Anforderungen hinzu, um die sich weitere Expertenteams formieren werden.
Der Finanzbereich als Kompetenzzentrum
Der Finanzbereich, in dem die vielfältigen Informationen zusammenlaufen, entwickelt sich damit zum Kompetenzzentrum für die wertorientierte Unternehmenssteuerung. Zentraler Ansprechpartner für interne und externe Stakeholder sind der CFO beziehungsweise vergleichbare übergreifende Finanzfunktionen. Diese fungieren schon heute oft als Koordinatoren und treiben neue Arbeitsprozesse, Organisationsformen und die Systemintegration voran, um ihren Berichtspflichten nachkommen zu können und nach allen Seiten auskunftsfähig zu sein. Finanzverantwortliche sind zunehmend Initiatoren für die Etablierung neuer Technologien, die zum Beispiel Mobilität, Collaboration, Workflows und Wikis unterstützen und damit die Einrichtung von "Shared Services" oder "Centers of Excellence" ermöglichen.
Diese agilen Organisationsformen ermöglichen es, ständig wachsende Compliance-Vorgaben und erhöhte Anforderungen von Investoren an die Berichterstattung in den Griff zu bekommen. Die neuen Aufgaben im Finanzbereich sind längst in der Praxis der Unternehmen angekommen. Das betrifft nicht nur die Großkonzerne wie beispielsweise Chemie- und Pharmariesen, die bei zukunftsorientierten Themen wie Nachhaltigkeits-Reporting Vorreiterrollen einnehmen. Auch erfolgreiche mittelständische Konzerne sind heute meist international aktiv und stellen sich mit dem Ausbau ihrer unternehmensweiten Berichtsplattformen auf internationale Berichtspflichten und anspruchsvolle externe Adressaten wie Investoren und Aufsichtsräte ein. (bw)