Partner bestellt eine Million Smartphones

Anfangserfolg für Blackberry 10

14.03.2013
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Allen Unkenrufen zum Trotz könnte Blackberry mit dem neuen Betriebssystem doch einen Erfolg landen: Wie das kanadische Unternehmen nun in seinem Blog bekannt gab, hat ein Partner gleich eine Million BB10-Smartphones bestellt.

Nach Angaben von Blackberry handelt es sich dabei um die größte Einzelbestellung in der Geschichte des Unternehmens. Weitere Details wie den Namen des Kunden nannte die Company aus Waterloo aber nicht – mit ziemlicher Sicherheit dürfte es sich dabei jedoch um einen großen US-Carrier wie AT&T oder Verizon handeln, zumal das Blackberry Z10 (Testbericht) in den USA erst Ende März in den Handel geht. Blackberrys Anteil in dem wichtigen Markt ist zwar in der jüngsten Vergangenheit deutlich zurückgegangen, dennoch erwirtschaften die Kanadier in ihrem Nachbarland noch immer knapp 20 Prozent des Gesamtumsatzes.

Mit der überarbeiteten Plattform und den neuen Geräten will Blackberry dank verbesserter Usability speziell Privatkunden gewinnen. Dennoch ist das neue Portfolio wegen seiner Sicherheits-Features auch für Unternehmen und Behörden interessant. So erhielten die Kanadier zusammen mit Secusmart den Zuschlag des BSI, neben T-Systems neue sichere Smartphones für Bundeskanzlerin Merkel und andere Geheimnisträger zu liefern. Gesucht wurde eine Ein-Geräte-Lösung für sichere Telefonie und Datennutzung mit einem privaten und einem sicheren Bereich (VS NfD „Verschlusssache nur für den Dienstgebrauch“). Dabei kommen beim Blackberry-Angebot die Dua-Persona-Lösung „Blackberry Balance“ in Verbindung mit einer hochsicheren Hardwareverschlüsselung und Authentifizierung über die Secusmart Security Card zum Einsatz, während die Telekom-Tochter auf eine von den T-Labs entwickelte Android-basierende Lösung mit zwei Microkerneln setzt.

Glaubt man ersten Berichten, scheint der Verkauf des neuen Touchscreen-Smartphone Z10 (das Qwertz-Gerät Q10 kommt erst später in den Handel) generell gut zu starten. Konkrete Zahlen darf RIM für das zurückliegende vierte Geschäftsquartal 2012/13 (Ende: 1. März) vor der Bekanntgabe der Ergebnisse zwar nicht nennen. In Großbritannien, wo das Z10 bereits Ende Januar verfügbar war, soll es sich aber beim Start laut Blackberry dreimal so gut verkauft haben als andere Blackberrys. Der kanadische Reseller Glentel Inc. wiederum berichtete Ende Februar, das Gerät sei seit dem Verkaufsstart Anfang Februar das meistgekaufteste Smartphone vor dem Samsung Galaxy SIII und dem iPhone 5.

Auch das App-Angebot wird allmählich umfangreicher. Dank eifrigem Werben um die Entwicklergemeinde und der einfachen Möglichkeit, Android-Anwendungen auf BB10 zu portieren, war die Plattform Ende Januar bereits mit über 70.000 Apps gestartet. Zusätzlich, so erklärte Hervé Liboureau, Managing Director Central Europe, vor kurzem im CW-Gespräch, kämen pro Woche rund 100 neue Anwendungen hinzu. Zugegebenermaßen spielt beim App-Angebot neben der Masse auch die Klasse eine wichtige Rolle, doch auch hier kommt Blackberry allmählich in die Puschen. Bereits zum Start der neuen Plattform waren neben eigenen Programmen wie Blackberry Messenger (mit Video) oder „Docs to Go“ wichtige Apps von Drittanbietern wie „Facebook“, „Linkedin“, „Twitter“ oder „Angry Birds Star Wars“ in der Blackberry World verfügbar. Erst kürzlich kam auch eine BB10-Version von „WhatsApp“ heraus und laut Blackberry-Manager Liboureau soll noch im Märze Skype verfügbar sein.