Android-x86 herunterladen
Da Google Android nicht selbst als installierbares System bereitstellt, muss man auf das Open-Source-Projekt Android-x86 zurückgreifen. Dort finden Sie die notwendigen ISO-Dateien, um das mobile Betriebssystem auf x86-Plattformen zu nutzen. Sie können damit ein Boot-Medium erstellen und das OS direkt auf einem Computer installieren. Doch zum gefahrlosen Ausprobieren reicht in der Regel eine virtuelle Maschine (VM), zumal sie schnell eingerichtet ist. Für die folgenden Schritte verwenden wir als Hypervisor VMware Workstation Player 16.1.2 unter Windows 10. Dieses Virtualisierungs-Tool ist für den privaten Einsatz kostenlos.
Öffnen Sie zunächst die Projektseite von Android-x86 und klicken auf den Download-Button. Auf der nächsten Seite müssen Sie sich für einen Mirror-Server entscheiden, der die Dateien hostet. Da Fosshub im Gegensatz zu OSDN eine übersichtlichere Struktur bietet, empfiehlt sich dieser Server. Anschließend klicken Sie in der Download-Spalte auf Android-x86 64-bit ISO file (die aktuelle Version ist 9.0-r2) und speichern die Datei auf Ihrem Rechner.
Neue virtuelle Maschine erstellen
Jetzt öffnen Sie den VMware Player und klicken auf der Startseite auf die Schaltfläche Create a New Virtual Machine. Daraufhin startet ein Assistent, der Sie durch die Einrichtungsprozedur führt. Nachdem Sie eine Option gewählt haben, gelangen Sie immer per Next-Button zum nächsten Dialog.
Geben Sie zunächst den Pfad zur heruntergeladene ISO-Datei an und klicken auf I will install the operating system later, da es vorab noch einige Einstellungen anzupassen gilt. Als Gast-OS selektieren Sie Linux und als Version Other Linux 4.x kernel 64-bit. Als aktuellen Kernel gibt das Android-x86-Projekt Version 4.19 an. Vergeben Sie im nächsten Schritt einen Namen für Ihre VM, zum Beispiel Android 9 Pie. Als maximale Größe der virtuellen Festplatte empfehlen sich eher 10 GB als die vorgeschlagenen 8 GB.
Im folgenden Dialog klicken Sie auf Customize Hardware. Unter Memory legen Sie den Arbeitsspeicher fest. Hier sind 2048 MB, also 2 GB, in der Regel ausreichend. Wechseln Sie nun zu Processors und wählen zwei Prozessorkerne aus. Bei einigermaßen moderner Hardware sollte dies kein Problem darstellen. Unter Display ist es ratsam, für ein flüssigeres Arbeiten die 3D-Beschleunigung zu aktivieren. Falls es später Probleme gibt, ist dies aber gleichzeitig die erste Option, die Sie testweise wieder ausschalten sollten. Weisen Sie als Grafikspeicher 768 MB zu. Da wir das Betriebssystem noch installieren müssen, geben Sie bei New CD/DVD (IDE) den Pfad zur heruntergeladenen ISO-Datei an. Danach schließen Sie die Assistenten-Dialoge mit Klick auf Close und Finish.
Virtuelle Maschine starten
Jetzt können Sie im Hauptfenster des Players über das Kontextmenü und den Befehl Power On Ihre neue virtuelle Maschine starten. Im angezeigten Android-x86-Menü klicken Sie auf Advanced Options und danach auf Auto_Installation - Auto Install to specified harddisk. Die Nachfrage des Setups bestätigen Sie mit Yes. Booten Sie nach erfolgreicher Installation die VM neu.
Anschließend erscheint das Grub-Startmenü. Daraus wählen Sie den zweiten Eintrag, der in Klammern den Zusatz Debug mode trägt. Die nachfolgenden Anpassungen sind zwar etwas aufwendig, aber notwendig, damit Sie nicht nur einen schwarzen Bildschirm sehen, wenn Sie Android starten.
An der Eingabeaufforderung tippen Sie das Kommando
mount -o remount,rw /mnt
ein und drücken Enter. Denken Sie daran, dass Sie mit einer US-Tastaturbelegung arbeiten. So erzeugen Sie den Schrägstrich mit der Bindestrich-Taste und den Bindestrich mit der Eszett-Taste. Für den Doppelpunkt drücken Sie Shift + ö.
Wechseln Sie nun in das Verzeichnis des Boot-Managers Grub:
cd /mnt/grub
Dann laden Sie mit dem Befehl
vi menu.lst
die Datei mit den Boot-Einträgen in den vi-Editor. Es gilt nun, beim Menü-Eintrag title Android-x86 9.0-r2 die erste Zeile zu ergänzen. Dazu navigieren Sie mit den Pfeiltasten an das Zeilenende, drücken a, danach die Leertaste und geben Folgendes ein:
nomodeset xforcevesa
Nun drücken Sie die Escape-Taste, um den Eingabemodus zu verlassen. Anschließend geben Sie einen Doppelpunkt, gefolgt von wq ein und drücken Enter. Damit speichern Sie die Änderungen und beenden den Editor wieder.
Zurück am Prompt starten Sie die VM per reboot -f neu. Jetzt wählen Sie im Grub-Bootmenü den ersten Eintrag (Android-x86 9.0-r2). Nach kurzer Zeit erscheint der charakteristische Android-Schriftzug, und Sie können das mobile Betriebssystem mithilfe des Einrichtungsassistenten konfigurieren. Anschließend lässt sich Android-x86 in der virtuellen Maschine fast genauso nutzen wie beispielsweise auf dem Smartphone.
Produkte: Der Trick funktioniert mit Android 9.0 (Pie) vom Android-x86-Projekt in Kombination mit dem VMware Workstation Player 16.1.2 unter Windows 10. (ad)