Kosten senken, um handlungsfähig zu bleiben
Priest zufolge versuchen Unternehmen, ihre Abläufe zu automatisieren, zu rationalisieren und Kosten zu senken, um mit einem unsicheren Arbeitsmarkt, Arbeitskräftemangel, Inflation und geopolitischer Unsicherheit fertig zu werden. Diese Technologieinvestitionen ermöglichen es ihnen wiederum, ihre knappen (und zunehmend teureren) Arbeitskräfte für höherwertige Aufgaben einzusetzen. Zudem führen die Technologie-Initiativen auch zu Einsparungen, die Unternehmen in Betriebsabläufe und Initiativen zur Förderung des Umsatzwachstums reinvestieren können.
Legacy durch neue Lösungen ersetzen
Laut Priest geben CIOs weiterhin Geld für die Migration von Legacy-Infrastrukturen in die Cloud aus, um Redundanzen zu beseitigen, die Leistung zu optimieren, Prozesse zu verbessern und Datensilos aufzubrechen. Darüber hinaus investieren sie Geld in Daten- und Analyseprojekte, um effizienter zu werden, die Produktivität zu steigern und die Rentabilität zu erhöhen. In seiner Untersuchung darüber, wie CIOs im Jahr 2022 ihre Zeit und ihr Geld verteilen werden, hat PwC die fünf wichtigsten Prioritäten ermittelt:
Optimierung der IT, um agiler zu werden: 43 Prozent
Migration von traditionellen Rechenzentren in die Cloud: 35 Prozent
Nutzung von Data Analytics als Grundlage strategischer Entscheidungen: 34 Prozent
Weiterentwicklung der IT zu einem strategischen Partner: 30 Prozent
Umstellung der Unternehmensarchitekturen auf die Cloud: 28 Prozent
Unterstützung von Wachstum und Wandel
CIO Rasmussen gibt an, dass die von den Marktforschern zusammengestellten Listen der IT-Prioritäten ihre eigene Budgetaufteilung widerspiegeln und dass sie mit den Ausgabenplanungen übereinstimmen, die sie auch von anderen Peers gehört hat. "Das sind die gemeinsamen Themen der meisten IT-Manager", sagt sie. Dabei räumen Rasmussen und andere IT-Manager ein, dass die diesjährige Liste der geschäftlichen Treiber wie ein Bruch mit den Prioritäten der vergangenen Jahre erscheinen mag, in denen im Allgemeinen die (digitale) Transformation dominierte. In der Tat hat die "State of the CIO"-Umfrage von CIO.com ergeben, dass Ziele wie die Einführung neuer digitaler Einnahmequellen und die Monetarisierung von Unternehmensdaten - beides typischerweise Teile von Transformationsprogrammen - in der Prioritätenliste der geschäftlichen Initiativen nur noch auf den Plätzen 11 und 13 rangieren.
Die Transformation ist nicht am Ende
Allerdings warnen Experten vor einer vorschnellen Interpretation - schließlich würden Entscheidungen zu IT-Ausgaben auch weiterhin auf die Unterstützung laufender und neuer digitaler Initiativen sowie allgemeiner Transformationsbemühungen abzielen, selbst wenn dies nicht explizit benannt wird. Wie Rasmussen bereits anmerkte, werden durch Ausgaben für die Effizienzsteigerung wieder "Gelder für Reinvestitionen frei", während Investitionen in Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit oder Mitarbeiterproduktivität neue Arbeitsweisen und die Zusammenarbeit mit Kunden unterstützen.
Fokus verändern: Wert statt Kosten
"Es geht nicht um Kostenkontrolle; wir sprechen stattdessen von Investitionen in den Wert. Das ist eine Investitionsstrategie mit dem Fokus auf Agilität - um im Markt wettbewerbsfähig zu sein", ergänzt CIO Rasmussen. PwC-Berater Priest stimmt dahingehend zu, dass eine Fokussierung auf die Grundlagen zu Fortschritten führen kann. Seiner Einschätzung nach werden IT-Ausgaben für Sicherheit, Effizienz, Prozessverbesserung und Produktivität die Position von Unternehmen verstärken - unabhängig von einer Zukunft zwischen Wachstum, anhaltender Inflation oder sogar einer Rezession.
Fachbereiche investieren selbst in Transformation
Darüber hinaus würden Ausgaben für transformative Geschäftsinitiativen zunehmend außerhalb des IT-Budgets und innerhalb der Fachbereiche getätigt, argumentiert Diane Carco, Chefin des Beratungsunternehmens Swingtide. Laut Gartner belaufen sich die IT-Ausgaben der Geschäftsbereiche im Durchschnitt auf bis zu 36 Prozent des gesamten offiziellen IT-Budgets. "Wir sehen, dass Transformationsausgaben in Abteilungen getätigt werden, die nicht zur IT gehören, so dass die Ausgabentrends für CIOs weniger strategisch erscheinen als noch vor fünf Jahren", sagt Carco. "Aber CIOs tätigen diejenigen Ausgaben, mit denen sichergestellt wird, dass die Transformationsinitiativen der Fachbereiche auch sicher und zuverlässig funktionieren."
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation cio.com