Die begrenzten Kapazitäten bei der Chipfertigung halten länger an als von Insidern erwartet und sorgen beispielsweise dafür, dass Playstation-5-Konsolen knapp und aktuelle Grafikkarten teuer sind. Die AMD-Chefin Lisa Su geht davon aus, dass sich die Situation erst gegen Ende des Jahres 2022 entspannen werde. Im ersten Halbjahr 2022 würde es hingegen ähnlich schwierig sein, die gewünschten Chip-Mengen zu fertigen. Zwar hätten die Chip-Produzenten die bisherigen Probleme langsam unter Kontrolle, Schwierigkeiten gebe es aber weiterhin bei der Rohstoffversorgung sowie bei Produkten der Zulieferer. Die im vergangenen Jahr angeschobene Erweiterung der Produktion würde sich langsam auswirken. Zwar habe es laut Su schon immer Zyklen gegeben, in denen die Nachfrage das Angebot überstieg oder umgekehrt. Dieses Mal sei die Lage jedoch komplett anders.
So habe die Nachfrage während der Coronakrise enorm angezogen. Mit kurzfristigen Lösungen sei das Problem leider nicht zu lösen. Die Errichtung einer neuen Fabrik zur Chipfertigung würde im Schnitt zwischen 18 und 24 Monate dauern. Dazu kommt, dass auch die Ausrüster aktuell nur schwer liefern können. AMD greift bei der Fertigung primär auf den Auftragsfertiger TSMC zurück. Dort entstehen die Chips für Prozessoren und Grafikkarten. Die I/O-Dies werden hingegen bei Global Foundries produziert. Hier sei es extrem wichtig, sich rechtzeitig die entsprechenden Kapazitäten zu sichern. Dass die schwierige Lage weiterhin bestehen bleibe, daran glaubt auch das Marktanalyse-Unternehmen IDC: Erst im Jahre 2023 werde es Überkapazitäten geben. Bis dahin bleibt die Situation auf dem Chip-Markt angespannt. (PC-Welt)