Computex

AMD, ARM und Intel – Chiphersteller präsentieren ihre neuen Prozessoren

29.05.2019
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Mit ihren neuen CPUs versprechen Hersteller wie AMD, ARM und Intel mehr Rechenleistung. Das gilt neben dem klassischen Desktop-Segment auch für ­mobile Plattformen und Server-Systeme.

Auf der Computex in Taipeh haben die großen Chiphersteller ihre Roadmaps für die nächsten Monate offengelegt. Unter anderem präsentierte AMD-CEO Lisa Su die dritte Generation der Desktop-Prozessoren "Ryzen". Die im Sieben-Nanometer-Verfahren hergestellten Chips sollen im Vergleich zur Vorgängergeneration eine um etwa 15 Prozent verbesserte Rechenleistung bieten. Flaggschiff der neuen Chipfamilie ist der "Ryzen 9 3900", der mit zwölf Rechenkernen arbeitet, die auf 3,8 Gigahertz getaktet sind und im Turbomodus bis auf 4,6 Gigahertz beschleunigen.

Lisa Su, CEO von AMD, präsentierte auf der Computex 2019 in Taipeh die kommende Ryzen-CPU-Generation.
Lisa Su, CEO von AMD, präsentierte auf der Computex 2019 in Taipeh die kommende Ryzen-CPU-Generation.

Darüber hinaus kündigte Su zwei Ryzen-7-Modelle an, die mit jeweils acht Cores bestückt sind. Die neuen Prozessoren sollen ab 7. Juli verfügbar sein. Ebenfalls im Juli will AMD eine neue GPU-Generation (Graphic Processing Unit) an den Start bringen. "Navi" wird laut Hersteller ebenfalls im Sieben-Nanometer-Verfahren gefertigt und baut auf einer komplett neuen ­Architektur auf. Damit sollen die Chips mehr Grafikleistung sowie eine bessere Energieeffizienz bieten.

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Noch vage blieben dagegen die Ankündigungen zu Server-Produkten. Im dritten Quartal 2019 soll der Epyc-Chip "Rome" mit 64 Rechenkernen herauskommen. Laut Su ist er deutlich schneller als vergleichbare Prozessoren der Konkurrenz. Derartige Vergleiche sind aber mit Vorsicht zu genießen, da Benchmark-Ergebnisse stark von Methoden, Einstellungen und Optimierungen abhängen.

Performance Maximizer kitzelt mehr Leistung aus den Chips

Intel widersprach denn auch prompt und verwies auf eigene Tests, wonach Xeon-CPUs die AMD-Konkurrenz schlagen würden. Als Antwort auf AMDs Rechenboliden Ryzen 9 3900 hat ­Intel mit dem "Core i9-9900KS" eine Spezial­edition seiner bis dato schnellsten Desktop-CPU ins Rennen geschickt. Die acht Rechen­kerne erreichen im Turbo-Modus bis zu 5,0 Gigahertz Rechentakt. Das Maximum aus den Chips herauskitzeln soll der "Intel Performance Maximizer" (IPM). Das Tool soll es einfacher machen, Prozessoren zu übertakten.

Gregory Bryant, Intel Senior Vice President und General Manager der Client Computing Group, zeigt einen Intel-Core-Prozessor der 10. Generation.
Gregory Bryant, Intel Senior Vice President und General Manager der Client Computing Group, zeigt einen Intel-Core-Prozessor der 10. Generation.
Foto: Intel

Zudem hat Intel 14 neue Core-vPro-Prozessoren der neunten Generation für das Business-Umfeld angekündigt. Die Chips mit bis zu acht Cores für mobile (H-Serie) und Desktop-Systeme ­(S-Serie) kommen dem Hersteller zufolge mit neuen Sicherheits-Features und sollen sich ­besonders für rechenintensive Workloads eignen. Angekündigt hat Intel zudem Prozessoren der zehnten Generation (Codename: Ice Lake). Die Core i3-, i5- und i7-Prozessoren basieren auf einem Zehn-Nanometer-Herstellungsver­fahren und der neuen CPU-Architektur "Sunny Cove" (Codename). Integriert ist "Gen11", eine neue Grafikchip-Generation, die bis 1,1 Gigahertz taktet.

Machine-Learning-Chip für Smartphones

Der britische Chip-Designer ARM hat auf der Computex mit "Cortex-A77" eine Plattform für mobile Endgeräte gezeigt. Die Kombination aus Cortex-A77-CPU und der GPU "Mali" soll dem Anbieter zufolge mit seiner Leistung auch Mittelklasse-Notebooks antreiben können. Demzu­fol­ge könne der Chip im Vergleich zum Vorgänger Cortex-A76 bis zu 20 Prozent mehr Befehle pro Taktzyklus abarbeiten, hieß es. Die Grafikeinheit Mali-G77 sei gegenüber dem G76-Modell um etwa 40 Prozent leistungsfähiger.

Fortschrit­te vermeldete ARM zudem bei seinem Projekt "Trillium". Die speziell für Machine-Learning-Anforderungen ausgelegten Prozessoren würden mittlerweile deutlich energieeffizienter ­arbeiten und erreichten mit acht Cores eine Leistung von 32 TOP/s – das sind 32 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde.