In New York verklagt Alfredo Alberto Rodriguez Perez laut einem Bericht von engadget Amazon wegen seiner Go Stores. In der Klageschrift wirft er dem Konzern vor, die biometrischen Daten der Kunden zu erfassen, indem die Handflächen gescannt würden, um sie zu identifizieren. Ferner würden Techniken wie Computer Vision, Deep-Learning-Algorithmen und Sensorfusion angewendet, um die Form und Größe des Körpers eines jeden Kunden zu messen. Auf diese Weise würde sie ebenso identifiziert, um dann zu verfolgen, wo sie sich in den Läden bewegen, und was sie kaufen.
Verstoß gegen New Yorker Gesetz
Grundsätzlich ist die Erfassung biometrischer Daten auch in New York erlaubt. Allerdings gibt es in der Stadt seit 2021 ein Gesetz, das von Unternehmen verlangt, gut sichtbare Schilder anzubringen, wenn sie biometrische Daten von Kunden erfassen. Dazu zählen etwa Gesichtsscans und Fingerabdrücke. Das habe Amazon, so der Kläger, nicht getan. Vielmehr hätte das Unternehmen erst über ein Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes Schilder über seine biometrischen Tracking-Aktivitäten aufgestellt.
Biometriedaten widerrechtlich erfasst?
Ferner beschuldigt Perez in seiner Klage den Konzern, die Kunden auf den Hinweisen falsch zu informieren. So heiße es auf den Schildern, dass Amazon die biometrischen Daten nur dann erfasse, wenn sich die Kunden für eine Anmeldung bei Amazon One entscheiden. Diese Darstellung sei falsch. Vielmehr würde die Go-Läden, so heißt es in der Klageschrift, biometrische Identifikationsdaten jedes einzelnen Kunden erfassen.
Das Prinzip der Go Stores
die Amazon-Go-Stores geben Kunden die Möglichkeit, alle Produkte aus den Regalen zu nehmen und den Laden zu verlassen, ohne zur Kasse gehen zu müssen. Hierzu werden die Bewegungsdaten der Kunden erfasst. Um die Läden betreten zu können, müssen die Kunden einen Code aus der Amazon-App mit einer angeschlossenen Kreditkarte scannen. Einige Filialen bieten jedoch auch Amazon One, den handflächenbasierten Identitäts- und Zahlungsdienst des E-Commerce-Riesen, als Zugangsoption an.
Amazons Verteidigung
Gegenüber NBC News verteidigte ein Amazon-Sprecher die Praktiken und Technologien des Unternehmens. So setze Amazon keine Gesichtserkennung ein. Ferner seien die Systeme, die Amazon zur Identifizierung der Kunden in den Go-Stores verwende, keine biometrische Technologie. "Nur bei Kunden, die sich bei Amazon One anmelden und sich dafür entscheiden, dass sie identifiziert werden, indem sie ihre Handfläche über das Amazon-One-Gerät halten, werden die biometrischen Daten der Handflächen erfasst", so Amazon. Des Weiteren erhielten diese Personen während des Anmeldeprozesses entsprechende Datenschutzinformationen.
Der Ausgang der Klage, so vermutet engadget, könnte davon abhängen, ob das Gericht die Körperform und -größe einer Person als biometrische Informationen ansieht oder nicht.