Drei neue Schwerlastraketen sollen in den nächsten fünf Jahren im Rahmen des Kuiper-Projekts von Amazon Tausende von Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn (LEO) bringen. Im Endausbau will der Konzern über 3.236 Satelliten Breitband-Internet anbieten. Zum Vergleich: Konkurrent Starlink - ein Projekt von Tesla-Gründer Elon Musk - hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 2.300 Satelliten in eine LEO-Umlaufbahn geschossen. Insgesamt hofft Musk, bis zu 30.000 Starlink-Satelliten ins All zu bringen.
Amazons Satellitenpläne
Die Raketen für Project Kuiper werden laut Amazon von Arianespace, Blue Origin - einem Unternehmen, das vom Amazon-Eigentümer Jeff Bezos gegründet wurde - und United Launch Alliance gebaut. Das Projekt Kuiper, so Amazon, zielt darauf ab, Hochgeschwindigkeits-Breitband mit geringer Latenzzeit für Kunden wie Haushalte, Unternehmen, Regierungsbehörden, Katastrophenhilfe, Mobilfunkbetreiber und andere Organisationen bereitzustellen, die "an Orten ohne zuverlässige Internetverbindung arbeiten". Wie bei Starlink werden die Nutzer über ein Terminal, das mit den Satelliten kommuniziert, mit dem Internet verbunden.
83 Raketenstarts geplant
Insgesamt plant Amazon in den nächsten fünf Jahren 83 Raketenstarts und spricht von der "größten kommerziellen Beschaffung an Trägerraketen in der Geschichte". Noch für dieses Jahr sind zwei "Prototyp"-Missionen geplant. Allerdings sollen diese Missionen Mit Raketen von ABL Space Systems stattfinden und nicht mit den drei Raketen, die für das Gros der Satellitenstarts eingeplant sind. Die drei Raketen für das Project befinden sich nämlich noch in der Entwicklung - im Gegensatz zu Starlink von Elon Musk, wo man einfach auf die bereits vorhandenen Falcon-9-Raketen von SpaceX zurückgreift.
Mit OneWeb, das sich zum Teil im Besitz der britischen Regierung befindet, hat sich vor kurzem ein weiterer Satelliten-Internetunternehmen für die Falcon 9 als Trägerrakete entschieden. Davor wollte OneWeb seine Satelliten mit russischen Sojus-Raketen ins All schießen, was aber aufgrund des Ukraine-Kriegs nicht mehr möglich ist.