Der digitale Arbeitsplatz fokussiert vor allem auf Collaboration. Weil immer mehr Teams remote beziehungsweise hybrid arbeiten, ist der Bedarf an innovativer Software in diesem Bereich ausgeprägter denn je. Dabei stehen die verfügbaren, quelloffenen Lösungen den kommerziellen in nichts nach - im Gegenteil.
Open-Source-Projekte drehen sich von Natur aus um Kreativität und Kollaboration. Zusammenzuarbeiten, um Software zu kreieren, mag ein wenig "meta" erscheinen, aber die Ergebnisse können sich sehen lassen, wie die folgenden Collaboration-Tools zeigen.
Open Source Collaboration Tools: Top 7
Wir haben sieben Open-Source-Projekte für Sie zusammengestellt, die das Zeug dazu haben, die Zusammenarbeit in Ihren Teams zu fördern - unabhängig davon, ob es sich um verteilte oder hybride Teams handelt.
Remote Work und Video Calls sind seit der Pandemie fester Bestandteil unserer Arbeitswelt. Jitsi ist ein Open-Source-Projekt, das sowohl den browser-seitigen Code als auch die serverseitige Bridge bereitstellt, um eigene Gespräche aufsetzen zu können, ohne auf Zoom oder Google Meet angewiesen zu sein. Sie können alles auf Ihrer eigenen Hardware laufen lassen oder das Projekt unterstützen, indem Sie sich für den Jitsi Service anmelden.
Viele Teams müssen Besprechungen sowohl in Echtzeit als auch asynchron abhalten können. In diesem Fall könnte Zulip die Messaging-Plattform Ihrer Wahl sein. Als Open-Source-Alternative zu Slack ermöglicht Zulip Ihnen die Kontrolle über den Code. Darüber hinaus stehen benutzerdefinierte Apps für alle wichtigen Smartphone- und Desktop-Plattformen bereit.
Dieses selbstgehostete Messaging-Tool unterstützt das Team-Messaging, ist allerdings speziell für die Softwareentwicklung konzipiert. Das Projekt hebt sich neben einer lebhaften Community auch durch seine Sammlung von Softwareentwicklungs-Playbooks mit speziellen Funktionen wie Checklisten und Coding-Retrospektiven ab. Mattermost ist auch als Webanwendung und als mobiles Tool verfügbar.
Geht es um Team Management, führt kaum ein Weg an Kolab vorbei. Das quelloffene Tool organisiert Meilensteine, verfolgt Projekte und hat ein Auge auf die einzelnen Teammitglieder, während alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Kolab bietet auch Funktionen für Team-Blogging, Projektdokumentation und Gruppendiskussionen.
Das Team von NextCloud hat einige der besten Open-Source-Projekte für Collaboration-Zwecke im Bereich E-Mail, Chat und Kalender zusammengetragen. Diese Bestandteile wurden in eine stabile Distribution zusammengepackt, die jeder zu Hause oder im Büro installieren kann. Dabei bleibt das Backend jederzeit unter eigener Kontrolle.
Dokumente, Diashows oder Tabellenkalkulationen zu erstellen, ist das Lebenselixier vieler Büroarbeiter. Group Office ist eine Groupware-Plattform, die sowohl diese grundlegenden Aufgaben als auch viele andere wichtige Büro-Management-Tasks unterstützt. Zu den Funktionen gehören Zeiterfassungsbögen, Rechnungsstellung und Customer Relationship Management. Die Grundlagen werden in der Community-Edition unterstützt, aber das Unternehmen bietet auch professionelle Dienstleistungen und kundenspezifische Entwicklungsoptionen an.
Entwickler sind mit Versionskontrollsystemen wie Git vertraut. Sie nutzen sie, um den Überblick über den Code zu behalten und Versionsänderungen aufzuzeichnen. GitLab ist eine Alternative zu GitHub, die Collaboration und Code Management für Entwickler erleichtert. Dieses Tool eignet sich besonders gut für DevOps-Teams und beinhaltet Security-Management- und DevOps-Funktionen in einer DevOps-Pipeline. Die gehostete Version ist kostenpflichtig, für den lokalen Betrieb steht eine Community-Edition zur Verfügung. (fm)
- Mark Oliver Schuller, CGI
“Die Ansprüche der Mitarbeiter an Büroarbeitsplätze ist durch hybrides Arbeiten gestiegen, sowohl im Hinblick auf die Ausstattung als auch an die Organisation vor Ort. Wenn Unternehmen hier richtig reagieren, wirkt sich das positiv auf die Kultur aus.” - Philipp Eickhoff, Atos
“Accessibility und Inklusion werden mit Hybrid Work immer wichtiger. Jeder Arbeitsplatz, jede Softwarelösung muss jedem Angestellten eine gute Arbeitserfahrung bieten. Datengestützte Ansätze helfen, eine für sämtliche Mitarbeiter hochwertige Employee Experience zu garantieren.“ - Ivan Cossu, deskbird
“Im Remote-First-Setup lässt sich Kultur offener mitgestalten als in großen Konzernen. Es braucht nicht den täglichen physischen Kontakt, sofern die Kommunikation funktioniert. Teams müssen sich nicht oft treffen – dafür aber sehr bewusst.” - Frank Roidl, Getronics
„In dieser neuen Form der Zusammenarbeit müssen soziale Elemente erst neu erlernt werden. Besonders in hybriden Modellen, wenn Mitarbeiter teilweise vor Ort arbeiten und zum Teil remote, geht viel vom Flurfunk für die Kollegen im Home Office verloren.“ - Thomas Muschalla, NFON
“In Teams findet sehr viel unbewusste Kommunikation statt, die zunächst in bewusste Botschaften übersetzt werden muss, wenn ich die Remote-Kollegen ins Boot holen will. Erst dann bin ich auf dem Weg, alle Teammitglieder unabhängig vom Arbeitsort kommunikativ einzubinden.” - Jens Wöhrle, onyo
“Remote Work erlaubt es Unternehmen, viel mehr potenzielle Mitarbeiter anzusprechen, was gerade für Startups ein wichtiger Vorteil ist. Wir nutzen das Modell gezielt als Merkmal, um uns als Arbeitgeber attraktiv zu machen.” - Matthias Schlimm, Orange Business
„Besonders, wenn nicht alle Mitarbeiter gleichermaßen von hybriden Modellen profitieren können, ist Meetingdisziplin sehr wichtig, damit alle Teammitglieder eingebunden sind. Führungskräfte sollten klare Richtlinien vorgeben, beispielsweise, dass die Kamera in Meetings standardmäßig eingeschaltet ist, damit sich verteilte Teams sehen und besser miteinander agieren können.“ - Tobias Häckermann, Sherpany
“Die Veränderungen, die Hybrid Work für die Desktop-Worker bringt, werden auch für Blue-Collar-Workers kommen. Die dafür notwendigen Technologien sind nicht mehr weit weg. Deshalb ist es fundamental wichtig, dass sich alle Unternehmen mit den Fragen nach einer starken Kultur auseinandersetzen.“ - Roman Lauffenburger, UMB AG
“Die Zukunft der Arbeit ist hybrid. Kolleginnen und Kollegen können von überall arbeiten und haben mehr Autonomie. Das bringt mehr Produktivität und macht Arbeitgeber attraktiver. Es birgt auch Herausforderungen - wie agile Arbeitsformen, asynchrone Kollaboration, Selbstführung und Servant Leadership. Moderne Unternehmen gestalten ihre Büros attraktiv, um den Austausch zu fördern und eine kreative und inspirierende Arbeitsumgebung zu schaffen. Der höchste Reifegrad ist das „Office-centric Hybrid-Modell“. Da gibt es keine klassischen Büros mehr, sondern zentral gelegene Coworking-Hubs für Mitarbeitende. Diese sind explizit auf Kollaboration ausgerichtet und bieten eine ideale Basis für Teamevents, Workshops, Kundenevents oder Trainings.” - Peer Stemmler, Zoom
“Wenn große Teile der Belegschaft von zuhause aus arbeiten, stellt sich schnell die Frage nach der Unternehmenskultur. Ich bin überzeugt: wenn man es richtig angeht, lässt sich Kultur auch remote vollumfänglich leben und gestalten.”
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.