Tempo-Mythen entlarvt
Tuning-Mythos 1: Schneller booten mit Multi-Core
Im Netz kursieren auch viele Tuning-Tipps für Windows 7, die rein gar nichts bringen. Einer dieser Tipps verspricht beispielsweise ein schnelleres Booten des Betriebssystems, wenn man
msconfig
aufruft, im Fenster "Systemkonfiguration" zur Registerkarte "Start" wechselt, hier den Eintrag für Windows 7 auswählt und auf "Erweiterte Optionen" klickt. Im neuen Fenster kann nun festgelegt werden, mit welcher Anzahl von Prozessorkernen und mit welchem maximalen Speicher Windows 7 booten soll.
Doch Windows 7 bootet nicht schneller, wenn Sie im Drop-Down-Menü eine höhere Prozessoranzahl auswählen, nur weil in Ihrem Rechner ein Multicore-Prozessor steckt!
Wahr ist, dass Windows 7 zu Beginn des Bootvorgangs für das Starten grundlegender Funktionen (Systemuhr, Power Management) nur einen Prozessorkern nutzt. Gleich danach werden aber alle Prozessorkerne aktiviert und fortan genutzt, wie ein Blick in den Taskmanager beweist. Die besagte Einstellung msconfig (oder NUMPROC in der Boot.ini) dient ausschließlich dafür, in Problemfällen Windows dazu zu zwingen, weniger Prozessoren beziehungsweise Prozessorenkerne als vorhanden zu nutzen.
Tuning-Mythos 2: Aero Glass abschalten für mehr Tempo
Die Aero-Oberfläche beansprucht vor allem die Grafikkarte und belastet damit weniger die CPU. Das Abschalten der Aero-Oberfläche bringt also auf modernen und halbwegs aktuellen Rechnern kaum einen Vorteil.
Sie können das leicht ausprobieren: Rufen Sie zunächst die Kommandozeile im Admin-Modus auf. Dazu geben Sie im Eingabefeld des Startmenüs
cmd.exe
ein, klicken mit der rechten Maustaste darauf und wählen dann im aufklappenden Menü "Als Administrator ausführen" aus. Wenn Sie jetzt in der Kommandozeile
net stop uxsms
eingeben, dann wird die Aero-Glass-Oberfläche deaktiviert (unter anderem erkennbar an der nicht mehr durchsichtigen Taskleiste).
Die Eingabe von
net start uxsms
schaltet Aero Glass wieder ein.
(PC-Welt/ph)