Die meisten Freiberufler sind gerne und aus freien Stücken selbständig, möchten auf ihre Selbstbestimmtheit und Flexibilität nicht verzichten. Dafür zahlen sie jedoch auch einen hohen Preis, wie eine aktuelle Umfrage des Freiberufler-Vermittlers Solcom unter 520 Freelancern ergab.
Demnach arbeitet mehr als die Hälfte der befragten IT-Experten zwischen 40 und 50 Wochenstunden, ein Fünftel sogar bis zu 60 Stunden und immerhin noch über acht Prozent mehr als dieses Pensum. Auf die klassische 40-Stunden-Woche kommen nur etwa 19 Prozent.
Von wegen 3-Tage-Woche
Flexibilität ja, viel Freizeit aber nein. Weniger als ein Prozent der Befragten kann sich eine Arbeitswoche mit weniger als vier Tagen leisten. Die überwältigende Mehrheit muss wie ein Vollzeitfestangestellter fünf Tage und mehr ran. Knapp 21 Prozent gab an, sogar sechs Tage pro Woche zu arbeiten. Rund vier Prozent kann auch am siebten Tag nicht ausspannen.
Die ständige Einsatzbereitschaft und das besondere Engagement der Freelancer zeigt sich auch in deren Freizeitkontingent: Die Hälfte der freiberuflichen IT-Profis hat nur 20 Tage oder weniger im Jahr frei. 28 Prozent kommt auf durchschnittlich 20 bis 30 Urlaubstage, und nur 22 Prozent kann sich mehr als 30 freie Tage im Jahr leisten.
Hohe Belastung
So haben die meisten Freelancer das Gefühl, deutlich mehr als ihre festangestellten Kollegen zu arbeiten (70 Prozent). Dass sie etwa gleich hohe Arbeitszeiten haben, davon zeigte sich knapp ein Viertel überzeugt.
Dementsprechend mehr belastet fühlen sich die Selbständigen: Rund 43 Prozent der Umfrageteilnehmer sieht sich bei der freiberuflichen Tätigkeit höherem Stress ausgesetzt als Festangestellte. Ein Drittel sieht den Stress-Level auf gleichem Niveau, 26 Prozent fühlt sich weniger gestresst.
Stressfaktor Zukunft
Nicht nur der Kostendruck lässt Freiberufler schlecht schlafen: Die größten Stressfaktoren sind vielmehr die unsichere Zukunft (53 Prozent), der hohe administrative und bürokratische Aufwand (50 Prozent) sowie die für die Freiberuflichkeit erforderliche Reisetätigkeit (46 Prozent). Erst dann nennen die Freelancer die geringe Freizeit (32 Prozent) und den Kostendruck (29 Prozent). Einige sorgen sich auch um die Notwendigkeit der ständigen Weiterbildung (17 Prozent) sowie die Arbeitszeiten (16 Prozent).
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